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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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ist das Letzte, was meine Mutter in ihrem Leben zu sehen bekommen hat. Und es ist das Letzte, was du im Leben sehen wirst, wenn du noch einmal schlecht über meine Mutter redest.«
    Langsam senkte Ray Bob die Automatik. »Kumpel hin oder her.«
    Er steckte die Waffe in seinen Stiefel zurück. »Und das ist alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe.«
    Eddie legte den Kopf zur Seite, griff nach dem Ärmel seines T-Shirts und wischte sich damit den Schweiß von der Stirn.
    »Klar, alles klar«, sagte er. »Sicher.«
    »Gut«, sagte Ray Bob. »Dann los jetzt. Wir sind bald in Houston.«
    Er drehte sich um und marschierte zurück zum Caddy. Seine stämmige Silhouette bewegte sich über das dünne Gras zurück in den Schatten der Brücke wie die eines Mannes, der dabei ist, in den Krieg zu ziehen. Eddie blieb zurück und öffnete die Hose.
    »Ich komm gleich«, rief er. »Ich muss noch mal pissen.«
    Er hielt seinen Schwanz und lauschte einer Eule, die irgendwo ein Stück flussabwärts die Nacht begrüßte. Sie rief einmal, zögerte und rief ein zweites Mal. Ihr liebliches, tiefes Rufen hob sich wie sanfte Tupfer in die Luft, um dann über dem Wasser zu verhallen. Er lauschte noch einen Moment, doch die Eule rief kein drittes Mal.
    Na ja, eigentlich hätte ich es wissen müssen, dachte er. Jemandem so eine Frage zu stellen. Er schüttelte den letzten Tropfen ab, dann schüttelte er noch einmal. Ja, solche Sachen sind einfach privat.

10
     
    R ule Hooks lag im Bett, an seiner Seite die zusammengerollte, schlafende Gestalt der Frau. Ein seidenweiches Bein ruhte auf seinem eigenen, ein Arm auf seiner Brust. Er fühlte sich wie in einer Zwangsjacke. Er konnte sich nicht bewegen, ohne sie zu wecken – und dass sie aufwachte, wollte er vermeiden. Die verdammte Wahrheit war, dass er sie nicht einmal in seinem Bett haben wollte. Er konnte es nicht ertragen, so nahe bei jemanden zu schlafen.
    Er lag wach, starrte in der Dunkelheit zur Decke und dachte eine Weile über die Frau an seiner Seite nach. Dann wanderten seine Gedanken weiter zu Moline. Das allerdings war ein dermaßen jämmerliches Thema, dass er es lieber beiseiteschob und sich auf Bernie Rose konzentrierte. Armer alter Bernie. Was für ein trauriges Ende. Ein guter Polizist, ein Veteran. Wahrscheinlich hätte er den Ruhestand beantragen können. Der verdammte Hund hatte nicht nachgedacht, sonst hätte er nie jemanden so dicht an sich herankommen lassen.
    Eine saublöde Scheiße!
    Und er hatte dafür bezahlt. Aber solche Dinge passierten ständig. Man durfte niemandem etwas sagen, sie wussten es ja alle besser. Wie dieser Highway-Polizist oben in Fort Worth gerade letzte Woche. Stoppte einen Wagen, ging auf den Fahrer zu, bückte sich, um sich zu kratzen, und kriegte eine 45er-Kugel in den Kopf. Ein sechzehnjähriger Junge mit Daddys Waffe. So lief es eben. Saublöde Geschichte. Oder Abe Krishna, der dumm genug gewesen war, sich mit einem bewaffneten Mann zu streiten. Saublöde Scheiße, wo man hinsah. Kein Wunder, dass so viele Leute getötet wurden.
    Er döste für einen Moment ein, doch Dana bewegte sich im Schlaf und weckte ihn wieder auf. Er dachte an DeReese Ledoux. Er hatte die Akte des Typen studiert, die bis zu seinen Jugendstrafen zurückreichte. Drogenbesitz, Marihuana. Kleinere Diebstähle. Einbrüche. Autoknackereien, der letzte Punkt auf der Liste. Nichts Spektakuläres. Und jetzt, boom , Mord.
    Ein Riesensatz nach vorne. Nicht gerade der übliche Karriereschritt. Andererseits konnte man bei einem Cajun nie wissen.
    Im Geiste ließ er das Video noch einmal ablaufen. Irgendwas musste es mit den Zigaretten zu tun gehabt haben. Ledoux kommt herein. Ein Päckchen auf der Theke, dann Pause. Worte werden gewechselt. Abe spricht, aufgeregt. Pferdeschwanz beugt sich runter, hebt ein Bein an. Holt die Waffe aus dem Stiefel, einen Revolver. Kleines Ding, aber tödlich. Waren sie das nicht alle? Danach steckt er die Waffe wieder ein. Nimmt die Zigaretten, geht. Lässt das Geld auf der Theke.
    Es ergab keinen Sinn.
    Dann der andere Kerl. Kommt herein, schnappt sich das Geld. Und Zigaretten, gleich eine ganze Stange. Rein und raus, ganz schnell. Wusste, was er tat. Kurzhaariger Typ, stämmig. Möglicherweise mit Sommersprossen, möglicherweise mit sandfarbenem Haar, schwer zu sagen. Jedenfalls kräftig. Ledoux war der Schütze, der zweite Kerl nahm das Geld. Hätte Rule sie nebeneinander gesehen, dann hätte er geglaubt, dass Mister Namenlos das Arschloch war. Tja,

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