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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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offenen Handfläche auf die andere Seite des Tisches, über eine rote gläserne Kugel hinweg, in der eine Kerze ihrem Ende entgegenbrannte. Ein stimmiges Detail in Jacks Dekoration. Sie nahm Platz.
    »Ich heiße Jan.« Er schüttelte die Hand, die sie ihm entgegenstreckte. Ihre Haut war weich, aber ihr fester Händedruck signalisierte, dass sie auf sich aufpassen konnte.
    »Rule«, sagte er. »Nett, Sie kennenzulernen.«
    »Gleichfalls.« Sie lächelte.
    Eine Stunde später lagen sie im Bett seines Motelzimmers, aber er war nicht mit dem Herzen dabei. Sein Schwanz wurde kaum hart. Er war nicht richtig schlapp, aber er ließ nach, wenn er nicht aufpasste. Also passte er auf und blieb in Bewegung. Während er sich abrackerte, dachte er an seine großkotzige Bemerkung gegenüber dem Sheriff im Colorado County; er grübelte über seine austrocknenden Eier nach, über sich selbst. Aber er machte weiter, erledigte seinen Job. Und beobachtete die unter ihm liegende Frau. Mit zur Seite gedrehtem Kopf und geschlossenen Augen stöhnte sie und erweckte den Eindruck, ganz bei der Sache zu sein. Ihre Schenkel waren weit geöffnet, die Waden nach innen gedreht, ihre Fersen lagen in seinen Kniekehlen. Sanft begegnete sie jeder seiner Bewegungen. Sie machte es ihm leicht. Als ob sie wüsste, was sie wollte und wie sie dorthin gelangen würde. Als ob sie kommen würde, ohne Problem, und vielleicht schon bald. Aber ihn langweilte die ganze Sache, er bewegte sich mechanisch. Das war ihm auch früher schon passiert. Nur eine Wiederholung von vielen. Und weil es nichts daran gab, das ihn veranlasst hätte, mehr zu geben oder sich auch nur darum zu scheren, ob sie mehr wollte, gab er sich schon bald keine Mühe mehr und brachte sich zum Höhepunkt. Während sich sein Rücken nach oben bog, griff sie hinunter, um seine Eier zu streicheln. Dann rollte er sich von ihr herunter. Seufzend lag sie an seiner Seite, einen Arm und ein Bein über ihn gelegt. Sie sagte, es sei gut gewesen, und er stimmte ihr zu. Sie sagte, so sei es nicht jedes Mal. Er räumte ein, dass sie wohl recht hätte, denn nie sei ein Mal so wie ein anderes Mal. Dann sagte er, es habe ihm großen Spaß gemacht, aber er müsse sich jetzt hinhauen. Er bot ihr noch an, sie zu ihrem Wagen zu bringen, doch der stand gleich auf der anderen Straßenseite.
    Während sie sich anzog, sagte sie kein Wort. Sie versteckte ihre Gefühle ziemlich gut, dachte er voller Erleichterung. Als sie aber die Hand auf den Türknauf legte, drehte sie sich noch einmal um. »Ich werde dir nicht anbieten, meine Telefonnummer hierzulassen.«
    »Okay«, erwiderte Rule und dachte: Jetzt kommt’s.
    »Du scheinst sie nämlich nicht zu wollen.«
    »Ich komme einfach nicht oft hier runter.«
    »Ja«, sagte sie. »Dafür müsstest du schon einen guten Grund haben.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Na ja, dann liegen die Dinge ja ziemlich klar.« Sie stand immer noch in der Tür, die Hand auf dem Knauf, und sah aus wie aus dem Ei gepellt. »Du weißt nicht, was du verpasst.«
    Er glaubte schon, hatte aber keine Lust, darüber zu diskutieren. Also sagte er, sie solle auf sich aufpassen. Darauf entgegnete sie nichts mehr und rauschte mit erhobenem Kopf hinaus.
    Er war froh, dass sie draußen war. Trotzdem war es noch früh, und er konnte nicht einschlafen. Er stand auf, wühlte in seiner Reisetasche und zog schließlich ein kleines Buch heraus, das Katie ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Er hatte es immer bei sich, wenn er außerhalb der Stadt unterwegs war. Ein Buch mit Zitaten, eines für jeden Tag. Er hatte ihr versprochen, jeden Morgen oder Abend darin zu lesen, wie ein Ritual. Jetzt aber hatte er es schon seit mehreren Tagen, vielleicht sogar Wochen, nicht mehr angefasst. Plötzlich fiel ihm ein, dass er Katie nach seinem Traum fragen konnte. Sie war gut in Psychologie, hatte Kurse darin belegt. Jedenfalls hatte sie einmal erwähnt, dass sie viel von diesem Frauenzeugs gelesen hätte, über Geschlechterrollen, Selbstbilder und männliche Verhaltensmuster. Irgendwas über Macht und Kontrolle. Bei diesem Teil hatte sie missbilligend die Stirn gerunzelt. Und sie führte ein Traumtagebuch. Vielleicht sollte er sie wirklich fragen.
    Wenn sie sich irgendwann einmal meldete.
    Er vermisste sie und erinnerte sich an eine Zeit, als sie bei jeder Gelegenheit auf seinen Schoß geklettert war. Als sie noch klein war. Ein verschmustes kleines Ding. Unwillkürlich lächelte er bei der Erinnerung. Katie auf seinem Schoß, ihre

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