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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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Mutter neben ihnen auf dem Sofa, ebenfalls anschmiegsam. Dann sah er seine Ex plötzlich im Türrahmen zum Schlafzimmer stehen und brüllen, sie könne es nicht mehr aushalten. Sie hätte es versucht. »Und das Traurige daran ist, Rule, dass du es eben nicht versucht hast. Du bist ein egoistischer Drecksack!«
    Vermutlich hatte sie recht.
    Andererseits war sie stinkwütend gewesen, als sie das gesagt hatte.
    Er lag auf dem Bett, öffnete das Buch und blätterte es durch auf der Suche nach dem Zitat, das er zuletzt gelesen hatte. Er konnte sich nicht mehr genau erinnern. Ein Problem war, dass ihm manches von dem Zeug schwerverdaulich schien. Keine einfache Lektüre. Es schien ihm, als wären die meisten Zitate aus längeren Texten herausgenommen worden, die vielleicht ein paar Zusammenhänge geliefert und dem Ganzen mehr Sinn verliehen hätten. Das hier war ein anderes Kaliber als die zitierbaren Zitate aus dem Reader’s Digest . Die kamen auf unterhaltsame Weise immer auf den Punkt.
    Schließlich entschied er sich, die Seiten für die drei letzten Tage zu lesen. Das erste Zitat wirkte allzu sonnig, und das zweite ergab überhaupt keinen Sinn. Das letzte allerdings sprach ihn ganz direkt an. Er las es zweimal. Es stammte von einem Autor namens Nietzsche. Ihm war es ein Rätsel, wie dieser Name ausgesprochen wurde. Verrückter deutscher Name, ein Philosoph. In der Anmerkung des Herausgebers las er, dass der Kerl verrückt geworden und in einem Irrenhaus gestorben war.
    Dann las er das Zitat zum dritten Mal:
    »Ein Bild machte diesen bleichen Menschen bleich. Gleichwüchsig war er seiner That, als er sie that: aber ihr Bild ertrug er nicht, als sie gethan war. Immer sah er sich nun als Einer That Thäter. Wahnsinn heisse ich diess: die Ausnahme verkehrte sich ihm zum Wesen.«
    Er dachte darüber nach. Eine einzige Tat. Verdammt wahr, mehr war nicht nötig. Er dachte darüber nach und vergaß irgendwann, dass er dabei war, zu warten.

25
     
    N ach dem Abendessen erledigte Della den Abwasch, ohne die Uhr aus den Augen zu lassen. Die früheren Sendungen hatten nichts über sie gebracht. Sie hatte dagesessen und jedes einzelne Wort verfolgt. Das meiste davon hatte sie zu Tode gelangweilt, mit Ausnahme des Berichts über die Bademode des Sommers und darüber, dass Stringtangas wieder in waren. Sie hatte sowohl Live at Five als auch Six O’Clock Report verfolgt. Nichts.
    Nur der Tote an der Tankstelle in Manvel war erwähnt worden. In beiden Sendungen. Natürlich war sie da aufmerksam geworden. Die Reporterin – eine junge Latinofrau namens Maria Irgendwas, die einen süßen Akzent hatte und deren Augen zu dicht beieinander lagen, wie Della sofort bemerkte – sprach von gut informierten Quellen bei der Polizei, die vertraulich bestätigt hätten, dass der Raubmord in Manvel – großer Gott, Mord – einem Muster folgte, das an mehrere andere abscheuliche Verbrechen entlang einer tragischen Route zwischen Austin und dem Großraum Houston erinnerte, die offensichtlich von denselben Personen begangen worden waren.
    Nein, nicht Personen. Kriminellen , hatte die Reporterin gesagt. Und nicht bloß Kriminelle. Brutale Kriminelle. Brutale Kriminelle auf einer schrecklichen, Gewalt und Tod verbreitenden Verbrechenstour quer durch Texas. Della hatte mit Stielaugen vor dem Fernseher gesessen und immer wieder großer Gott, großer Gott gemurmelt.
    Jetzt, mit den Armen bis zu den Ellbogen im Spülwasser, schloss sie die Augen und atmete so heftig aus, dass ihre Stirnfransen durcheinandergerieten. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Sie konnte einfach nicht. Sie wollte nicht. Meine Güte, Ray Bob hatte diesem Jungen in beide Augen geschossen. Das war pure Bösartigkeit, was sonst? Und dann hockte er vor dem Fernseher und gab auch noch damit an. Dass er den zweiten Schuss tatsächlich abgefeuert hätte, als der Junge schon fiel, auf ein bewegtes Ziel also. Es drehte ihr den Magen um. Wie hätte sie sich da zurückhalten können?
    »Na, das beeindruckt mich ehrlich gesagt überhaupt nicht«, hatte sie erklärt.
    »So? Dann versuch es erst mal selber.«
    Darauf hatte sie erwidert, dass ihr nicht das Geringste daran liege. Sie sei nicht diese Art Mensch.
    »Welche Art bist du dann?«, hatte er gefragt.
    Und sie hatte geantwortet, dass sie eine andere Art Mensch war, dass sie Ziele im Leben hatte und dass es nicht zu diesen Zielen gehörte, ein brutaler Krimineller zu werden. Dass es nicht ihr Verständnis von Spaß sei,

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