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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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los.«
    Er drückte den Knopf und schaltete das Handy ab. Er zog sich aus, nahm eine ausgiebige Dusche und legte sich lang aufs Bett. Er fragte sich, wo sie sein mochten. Vielleicht hatten sie sich doch nördlich orientiert, Richtung Galveston. Vielleicht war sein Gefühl richtig gewesen. Vielleicht waren sie die Küste hoch nach Louisiana geflohen, um der Zuständigkeit der Behörden zu entgehen. Vielleicht auch nicht. Vielleicht hatten sie sich in Houston verkrochen. Vielleicht, vielleicht. Es blieb ein verdammtes Rätselraten, bis sie wieder zuschlugen oder neue Informationen auftauchten. In der Zwischenzeit gab es nichts zu tun.
    Außer warten.
    Ihm wurde bewusst, dass er dieser Warterei nicht mehr viel abgewinnen konnte. Manchmal schien es, als würden sogar die Dinge, in denen man einmal richtig gut gewesen war, irgendwie altern. Entweder sie taten es oder man selbst.
    Aber er hatte es so gewollt.
    Obwohl es noch nicht Mittag war, döste er im schattigen Zimmer ein und versank wieder in den Traum. Wieder in Vietnam, in der Dunkelheit des Monsuns während einer nächtlichen Patrouille. Er führt die Jungs durch den Dschungel, kann die Hand vor Augen nicht erkennen. Hitze und Feuchtigkeit sind vergessen vor lauter Angst. Plötzlich ruft jemand, flucht. Dann die Explosion. Und Gewehrfeuer. Überall um ihn herum. Blendende Blitze. Schreie. Und er rennt, rennt …
    Schweißgebadet erwachte er in dem kühlen Raum, stand auf und öffnete die Jalousie einen Spaltbreit. Immer noch hellichter Tag. Er warf einen Blick auf die Uhr. Gerade mal eine halbe Stunde war vergangen. Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und rieb sich die Augen. Dann fiel ihm das Gespräch mit der Angestellten ein. Also zog er sich an, schnappte sich Pistolengurt und Hut und marschierte zur Tür hinaus.

30
     
    A ls er den Ranger mit großen Schritten über den Grasstreifen hinweg auf den Abschleppwagen zukommen sah, schob er mit einem Fuß die Decke über seine men sah, schob er mit einem Fuß die Decke über seine Waffen. Dann legte er das Neue Testament neben sich auf den Sitz, geöffnet im dreiundzwanzigsten Kapitel des Lukas-Evangeliums. Vers 46, wo der gekreuzigte Jesus mit lauter Stimme ruft: »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist!«
    Genau die Worte, von denen er glaubte, dass Maxine sie in ihrem letzten Augenblick gerufen hatte. Oder gerufen hätte, wenn man ihr noch die Gelegenheit dazu gelassen hätte.
    Er stieg nicht aus, sondern blieb in der Kabine hinter dem Lenkrad sitzen, die rauen Hände auf seinen Schenkeln und einen säuerlichen Geschmack im Mund. Er starrte aus dem Seitenfenster über das Feld hinweg auf eine Gruppe von Talgnussbäumen, die dort zwischen den Brombeeren aufragten. In den Zweigen plusterten Grackel ihre pechschwarzen Rüstungen auf.
    Rule blieb neben der Tür stehen und schob seinen Hut zurück. Der Mann drinnen würdigte ihn keines Blickes.
    »Tag, Mister Lomax.«
    Harvey Lomax drehte sich um. Seine Augen fokussierten einen Punkt irgendwo links von Rules Schulter. Sein Gesicht war schweißnass. An einer seiner ledrigen Wangen klebte eine zerquetschte Mücke, sein kurzes ungekämmtes Haar sträubte sich wild in alle Richtungen. Dunkelgraue, bleifarbene Augen, die Haut ringsum geschwollen, die Brauen zwei wirre drahtige Bündel. Er nickte.
    »Ranger Hooks.«
    Rules Blick schweifte ab, über das Feld und weiter zum Highway. Er blinzelte in der grellen Sonne des späten Nachmittags.
    »Heißer Tag heute.«
    Lomax nickte wieder. So wie die Dinge lagen, würde er nicht über die Hitze streiten. Obwohl die Feuer der Hölle sieben mal siebzigmal heißer waren.
    »Ich weiß Ihr Interesse zu schätzen, Mister Lomax, aber ich schätze, ich kann meine Arbeit besser ohne Ihre Hilfe erledigen.« Rule schaute immer noch zur Seite.
    Lomax hob langsam die Hände, legte seine zerkratzten Knöchel um das Lenkrad und packte fest zu. Soweit er es beurteilen konnte, hatte der Mann mit der Arbeit nicht mal begonnen. Essen und Trinken, Verkehr mit Unzüchtigen. Ausschweifung und Lust, Schwelgen im Fleischlichen. Sein Geist war unrein, ein typischer Mann des Fleisches. Doch diese Dinge gefährdeten die Seele des Rangers, nicht seine eigene.
    Also folgten Lomax’ Augen Rules Blicken, als hätten sich beide unausgesprochen darauf geeinigt, dass es besser war, sich nicht direkt anzuschauen.
    »Soviel ich weiß, ist das hier immer noch ein freies Land.«
    Rule verschränkte die Arme über der Brust, lehnte sich zur Seite und spuckte

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