Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt
Der kleine Roboter war wirklich ein hervorragender Pilot und er hatte sein »Sehr gut« im Fliegen verdient.
Dann flogen sie in Richtung Mond davon. Nicht sehr hoch, aber auch nicht zu tief, damit sie nicht in eine Hochspannungsleitung hineingerieten.
»Wie soll's nun weitergehen?«, erkundigte sich Robbi. »Unseren Reiseweg bestimmst du am besten. Du kannst besser fragen und hast in solchen Dingen mehr Erfahrung.»
»Dann schlage ich vor, dass wir zuerst einmal unser Fliewatüüt auf der Landstraße ausprobieren, damit wir wissen, ob auch alles funktioniert. Danach machen wir uns auf die Suche nach dem gelbschwarz geringelten Leuchtturm«, meinte Tobbi.
»Und wie gedenkst du den komischen Leuchtturm zu finden ?«
»Mir wird schon etwas einfallen«, erwiderte Tobbi ohne Zögern. »Irgendwo finden wir schon jemanden, der den gelbschwarzen Leuchtturm kennt. Wir müssen uns eben durchfragen.«
Ein paar Minuten später entdeckte Robbi mit seinen scharfen Roboteraugen eine geeignete Straßenkreuzung, auf der weit und breit kein Auto zu sehen war. Das war sehr wichtig. Wie leicht konnte ein großes Auto ein kleines Fliewatüüt überrollen. Dann wäre die Reise vorzeitig zu Ende gewesen und sie wären im Krankenhaus gelandet.
»Achtung - wir landen!«, sagte Robbi kurz.
»Wir landen«, wiederholte Tobbi und bediente dieses Mal den roten Hebel schon selbst.
Das Fliewatüüt schwebte sanft wie eine Feder dem Erdboden zu. Genau am Straßenrand legte der Roboter eine prima Landung hin. Ohne »Bums«.
Tobbi nahm nun die notwendigen Hebelgriffe vor: Hebel mit dem gelben Knopf nach unten - die vier Flügel der Luftschraube falteten sich, wie vorgesehen, nach hinten zusammen. Hebel mit dem blauen Knopf auf Stellung »Landantrieb«. Damit war der Motor auf die beiden Vorderräder gekuppelt.
Nun schaltete Tobbi noch die beiden kleinen Straßenscheinwerfer ein. Eigentlich hätte er das zuerst erledigen müssen und er nahm sich vor bei der nächsten Nachtlandung daran zu denken.
Robbi gab ein wenig Gas. Gehorsam setzte sich das Fliewatüüt in Marsch.
»Alles hat prima funktioniert«, bemerkte Tobbi erleichtert.
»Das wollte ich auch gehofft haben!«, knurrte Robbi.
Sowohl der Erfinder als auch der Erbauer freuten sich jetzt, dass alles zur Zufriedenheit geklappt hatte.
»Flug, Start, Landung und Rollen haben wir nun ausprobiert«, meinte Tobbi. »Jetzt fehlt uns nur noch die Schwimmprobe. Aber davor ist mir auch nicht bange ...«
»Von vorn kommt ein Auto angerast«, rief Robbi dazwischen. Er steuerte das Fliewatüüt an den Straßenrand und stoppte. »Junge, hat der einen Zahn drauf!«, brummte er unbehaglich.
Zwei helle Scheinwerfer näherten sich beängstigend schnell. Kurz darauf hielt ein dicker Straßenkreuzer unmittelbar neben dem Fliewatüüt. Seine Bremsen kreischten unangenehm laut.
Was mochte der wollen?
Der Wagenschlag öffnete sich und ein spindeldürres Männchen mit einer Hornbrille stieg aus. Es war der Apfelsinengroßhändler Karl-Eduard Fruchtpelle. Im Augenblick war er besonders schlecht gelaunt, weil die Geschäfte nicht gut gingen und sich seine Frau einen neuen Pelzmantel wünschte. Deshalb war er wütend und wollte seine Wut an irgendjemandem auslassen.
»He! Sie da, mit Ihrem Chausseefloh! Können Sie nicht abblenden? Ich werde Sie anzeigen!«, kreischte Karl-Eduard Fruchtpelle. Sehr Furcht erweckend sah er allerdings nicht aus.
Dabei waren die kleinen Lampen des Fliewatüüts so schwach, dass sie nur einen matten Schein auf die Straße warfen.
»Oje, das fängt ja gut an!«, stöhnte Tobbi.
»Unsere Lampen nicht abgeblendet? Bei dem piept's wohl!«, knurrte Robbi. »Und besonders höflich ist er auch nicht gerade. Klick. Soll ich ihn mal mit dem Teleskoparm ...«
»Nein - nicht!«, flüsterte Tobbi und hielt Robbis Hand fest, die schon nach der blauen Teleskoptaste griff. »Ich weiß viel was Besseres: Wir machen einen Blitzstart und fliegen ihm vor der Nase weg. Dann glaubt der bestimmt, er sähe Gespenster! Er wird Reißaus nehmen und gar nicht mehr daran denken, uns bei der Polizei anzuzeigen.«
»Prächtiger Einfall! So machen wir es«, flüsterte der kleine Roboter zurück. »Ich möchte sowieso nicht gern etwas mit der Polizei zu tun haben. Fertig?«
»Los!«, sagte Tobbi.
Blitzschnell nacheinander bediente er den gelben, den blauen und den roten Hebel. Das Fliewatüüt hob sich vom Straßenrand ab und surrte los. Dabei steuerte Robbi so haarscharf über Karl-Eduard
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