Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Fruchtpelles Kopf hinweg, dass das Spornrad dessen Hut wegrasierte.
    »E-e-es spukt!«, stotterte Karl-Eduard.
    Er schloss entsetzt die Augen, als hätte er eine Hexe auf einem Besen in den Himmel reiten sehen. Um seinen Hut kümmerte er sich nicht. Er drehte sich um und raste zurück zu seinem chromblitzenden Straßenkreuzer, als sei ihm mindestens ein Löwe auf den Fersen.
     

     
    »Luise«, wimmerte er, »Luise, gerade eben ist mir ein Auto vor der Nase weggeflogen. Schnell weg - hier spukt's.« Von Technik hatte Karl-Eduard Fruchtpelle keine Ahnung. Noch viel weniger aber von einem Fliewatüüt, das auf der Landstraße fahren und sich plötzlich in die Luft heben konnte.
    »Nimm dich zusammen, Karl-Eduard!«, sagte Luise, seine Frau, ärgerlich. »Es spukt nicht. Du kannst bloß nicht gucken. Du brauchst eine neue Brille - das ist alles.«
    Der Apfelsinengroßhändler Karl-Eduard Fruchtpelle murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Dann brauste er mit aufheulendem Motor davon ...
    Das Fliewatüüt war inzwischen schon wieder hoch in der Luft. Tobbi und Robbi kicherten und freuten sich über den gelungenen Blitzstart. Robbi rollte vor Vergnügen mit den Roboteraugen, und mit dem Fliewatüüt machte er verwegene Bocksprünge. Beinahe hätte es dabei ein Unglück gegeben: Plötzlich ragte vor ihnen in der Dunkelheit ein hoher Fabrikschornstein auf. Robbi konnte gerade noch rechtzeitig einen Luftsprung machen und über das Hindernis weghüpfen.
    »Das ist noch mal gut gegangen! Klick!«, rief er und wackelte schuldbewusst mit der Antenne. »Beinahe hätte ich einen Storch gerammt.«
    »Einen Storch gerammt? Wieso das?« Tobbi hatte im Dunkeln nicht alles sehen können.
    »Oben auf der Schornsteinspitze hat ein Storch sein Nest gebaut«, klärte Robbi seinen Freund auf.
    »Halt!«, sagte Tobbi nun. »Lass uns schnell umkehren und den Storch nach unserem gelbschwarz geringelten Leuchtturm fragen. Vielleicht hat er ihn zufällig irgendwo gesehen, denn Störche sind weit gereiste Leute. Soviel ich gehört habe, machen sie jedes Jahr eine längere Afrikareise.«
    »Schön«, erwiderte der kleine Roboter und steuerte das Fliewatüüt ganz nahe an das Storchennest heran.
    »Ach, Verzeihung - kennen Sie zufällig einen gelbschwarz geringelten Leuchtturm?«, fragte Tobbi den Storchenvater höflich.
    Der Storchenvater klappte verschlafen ein Auge auf. Er war müde von der Froschjagd und daher nicht besonders gesprächig.
    »Leuchtturm...? Gelbschwarz...? Geringelt...? Nie gesehen!«, brummte er, wechselte sein Standbein und klappte das Auge wieder zu.
    Leuchttürme waren dem Storchenvater schnurz und schnuppe - egal, ob sie lila, blau kariert oder gelbschwarz geringelt waren. Seiner Meinung nach hatte sich ein Storch um Nest, Frau, Kinder, feuchte Wiesen und fette Frösche zu kümmern. Und das tat er.
    »Dann entschuldigen Sie bitte die Störung«, sagte Tobbi ein wenig enttäuscht. Er hatte fest mit einer Auskunft gerechnet.
    Robbi wollte gerade wieder Gas geben, da öffnete der Storch noch einmal das gleiche Auge und klapperte schläfrig:
    »Möchte Ihnen noch einen guten Rat geben: Lassen Sie das mit dem Leuchtturm ... schlechter Nistplatz ... Dach viel zu spitz ... keine feuchten Wiesen ... keine fetten Frösche ... nicht zu emp ... feh ... len ...« Die letzten Worte wurden immer leiser. Der Storchenvater klappte Auge und Schnabel zu und schlief endgültig ein.
    Robbi gab Gas.
    »Ich glaube, der hat uns mit irgendeinem Vogel verwechselt, der auf der Suche nach einem Nistplatz ist«, kicherte Tobbi laut los.
    »Na ja, woher soll ein biederer Storchenvater auch wissen, dass dies ein Fliewatüüt ist«, nahm Robbi den Storchenvater in Schutz. »Denk an Tante Paula - die hat es auch nicht begriffen.«
    »Da hast du allerdings Recht«, gab Tobbi zu und hörte sofort mit dem Kichern auf.
    »Das Schlimmste ist - nun sind wir nicht klüger als vorher.«
    Tobbi legte seine Stirn wieder einmal in die berühmten »Erfinderdenkfalten«. Zusätzlich massierte er sich noch mit dem Zeigefinger die Nase, denn das regt auch die Gedanken an.
    »Still!«, sagte er. »Ich muss mal eben ganz scharf nachdenken.«
    Robbi schwieg ehrfürchtig. Er steuerte so behutsam, dass das Fliewatüüt nicht einmal um einen halben Zentimeter in der Luft schwankte - nur um Tobbi nicht beim Nachdenken zu stören.
    Dann rückte Tobbi mit seiner neuen Idee heraus: »Wir müssen sofort einen Fluss suchen oder meinetwegen auch einen Bach.«
    »Fluss? Bach?

Weitere Kostenlose Bücher