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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiche Eisbärenfell«, sagte Nu-nu-tai und ließ den Kochlöffel los. »Ich werde sofort heißen Lebertran bereiten. Das wird ihm gut tun.«
    Tobbi, der sich ganz schnell vor der Eskimofrau verbeugt und seinen Namen gemurmelt hatte, kniete nun neben seinem Freund nieder.
    »Robbi, lieber Robbi«, flehte er, »sag doch was. Nur ein einziges Wort! Bitte!«
    Da öffnete der kleine Roboter mühsam das rote Roboterauge und murmelte undeutlich:
    »Tobbi, du ... klick ... oberes Fach links ... Notrolle ... weißes Schriftband ... alles ... tun ... was ...« Erschöpft klappte er das rote Auge wieder
    Jemand anderer als Tobbi hätte mit diesen dahergestammelten Wortfetzen gar nichts anfangen können. Tobbi aber erinnerte sich sofort, dass Robbi zu Beginn ihrer Bekanntschaft von einer »Erste-Hilfe-Rolle« für Roboter gesprochen hatte. Blitzschnell öffnete er das angegebene Fach, holte die kleine weiße Rolle hervor und entrollte sie.
    »Verflixt! Lochschrift ...«, stöhnte er und spulte eilig noch mehr Papier ab. »Aha - hier kommt schon die Druckschrift ... erste Hilfe ... bei Arm- und Beinbrüchen - nein ... übergroße Hitze - auch nicht ..... aber hier: bei übermäßiger Kälte ... das ist es!«
    Tobbi las die Anweisungen gründlich durch. Dann führte er sie nacheinander aus, wobei er wieder laut vor sich hin murmelte: »Rechte, untere Klappe öffnen! ... An der linken Wandseite Drehknopf auf Stellung ›3‹ schalten zum Vorheizen - eine Minute warten - dann auf Stellung ›6‹ schalten ... obere, blaue Taste - gleich Notautomatik - eindrücken ... warten ... bei beginnenden Lebenszeichen noch einmal drücken ...«
    Genau drei Minuten später schlug Robbi beide Roboteraugen wieder auf. Tobbi, dessen Zeigefinger die ganze Zeit über auf der blauen Taste lag, drückte sie ein.
    »Du ... du hast die Notrolle gefunden?«, sagte Robbi leise und stockend, aber man merkte deutlich, wie er sich von Sekunde zu Sekunde erholte.
    »Ja, ich habe sie gefunden und alles genau ausgeführt.« Tobbi stieß einen langen, erleichterten Seufzer aus und schaute den Freund liebevoll an. »Bist du wieder in Ordnung?«
    Robbi richtete sich auf.
    »Ich fühle mich wieder tipptopp, klick«, erklärte er dankbar. »Zu dumm, dass mir die ›Erste-Hilfe-Rolle‹ erst eingefallen ist, als es fast schon zu spät war! Zuletzt sah ich bunte Sterne vor den Augen. Ich konnte gerade noch landen; dann verlor ich die Besinnung. Ehrlich gesagt, eine sehr schlechte Landung. Doch es hätte nicht viel gefehlt und wir wären abgestürzt.« Robbi drückte Tobbis Hand und wackelte dankbar mit der Antenne. »Du hast mir das Leben gerettet. Ich danke dir!«, sagte er leise.
    Nu-nu, Na-na und ihre Mutter Nu-nu-tai hatten staunend zugeschaut und nicht gewagt ein einziges Wort zu sprechen, um Tobbi nicht zu stören. Jetzt freuten sie sich alle über die glückliche Errettung des kleinen Roboters. Und am meisten freute sich das Eskimomädchen Nu-nu, die in dem Schneehaus umhertanzte.
    Übrigens, die Eltern von Nu-nu und Na-na sowie die Großeltern und Urgroßeltern väterlicherseits wohnten alle zusammen in dieser merkwürdigen Schneehütte. Sie sah wie ein riesiger, weißer Bienenkorb aus und war nicht ganz halb so groß wie ein gewöhnliches Haus aus Ziegelsteinen. Eigentlich war es nur eine Sommerwohnung; denn die Eskimofamilie hielt sich nur während der Sommermonate in der Nordpolgegend auf, um Lebertran zu kochen.
    Das Schneehaus - die Eskimos nannten es »Iglu« - besaß ein schmales, rechteckiges Türloch und ringsherum eine Anzahl von kleinen, quadratischen Löchern, durch welche Licht und Luft in das Innere gelangen konnten. Nachts wurden diese Löcher - bis auf zwei - mit Fellresten zugestopft und die Türöffnung wurde einfach mit einem Eisbärenfell verhängt. Solche unbequeme Arbeiten wie »Fensterscheiben putzen« und »Türklinken polieren« brauchten die Eskimo-Hausfrauen also nicht zu tun.
    »Was gibt's denn heute zum Mittagessen?«, schnupperte Nu-nu.
    Nu-nu-tai lachte, wobei ihr Mund so breit wurde, dass er fast bis an die Ohrläppchen reichte.
    »Geschmorte Vielfraßrippchen mit Seetangpüree gibt es, du Topfgucker.«
    »Magst du so was?«, fragte sie den Roboter, der inzwischen von seinem Fell aufgestanden war.
    »Wir Roboter essen nichts«, klärte er das kleine Eskimomädchen auf.
    »Aber ich muss schon sagen - geschmorte Vielfraßrippchen klingt - klick - ungewöhnlich appetitlich.«
    »Und du?«, wendete sich Na-na an Tobbi.
    »Ich ...?

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