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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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bremste, der Wagen hielt. »Wir sind da.«
    Überrascht sah ich auf. Tatsächlich, wir befanden uns beim Hoteleingang. Der Portier öffnete mir die Tür, und ich stieg aus. Dann sah ich Bobby an. »Willst du nicht mitkommen, auf einen Drink?«
    »Nein, danke«, erwiderte er. »Ich muß mich noch umziehen. Heute nacht erwartet mich eine große Party. Ich bewerbe mich um den Titel >Tunte des Jahres<.«
    Ich lachte. »Dann viel Spaß. Und besten Dank, daß du mich hergefahren hast.«
    Er winkte kurz und fuhr los. Ich sah ihm nach, während er aus der Ausfahrt bog, dann betrat ich das Hotel, wo ich sofort in die Polo-Lounge ging. Bevor ich den Bungalow aufsuchte, konnte ein Drink wahrhaftig nicht schaden. Aber dann wurden drei Drinks daraus - drei Drinks, bevor ich richtig klarsah. Nicht ich hatte mich verändert. Ich war immer noch der alte.
    Sie hatten sich verändert, und zwar in genau der Weise, wie sie das von mir glaubten. Nur - ich konnte überhaupt nichts daran ändern.
    Besonders tröstlich erschien mir das nicht, doch immerhin wußte ich nun, woran ich war. Ich setzte meine Unterschrift auf die Rechnung und ging zum Bungalow. Dort klopfte ich an die Tür, öffnete sie dann mit dem Schlüssel.
    Eileen saß zusammengesunken auf der Couch, die Augen voller Tränen.
    »Was ist passiert?« fragte ich.
    »Denise ist fort.«
    »Fort?«
    »Ja.« In ihrer ausgestreckten Hand sah ich ein Stück Papier. »Diesen Brief hat sie für dich hinterlassen. Sie meinte, du würdest verstehen.«
    Ich nahm und las.
    »Lieber Gareth,
    im Leben eines jeden Menschen kommt der Zeitpunkt, wo er Beziehungen lösen muß. Ich bin gerade    zu    den
    Unterweisungen    für die zweite Ebene    gerufen    worden.
    Danach bin ich dann Lehrerin, und später, wenn ich zur ersten Ebene    gelange, werde ich    würdig    für    die
    Schwesternschaft sein. Doch dazu darf ich keine anderen Bindungen haben als die an Gott und an meine Arbeit. Und so muß ich mein inneres Selbst für immer von Dir lösen, um meinen Körper von seinem physischen Bedürfnis nach Dir zu befreien. Ich werde Euch beide niemals vergessen und Euch immer lieben.
    Frieden und Liebe, Denise«
    »Scheiße«, sagte    ich. »Konntest du    sie denn    nicht
    zurückhalten?«
    »Es hatte einfach keinen Zweck, wie du dir wohl denken kannst«, erwiderte Eileen. »Versucht habe ich es natürlich, aber es war einfach nicht mit ihr zu reden. Ich liebe sie ja auch. Sie wird mir fehlen.«
    Die mexikanische Sonne weckte mich früh. Ich schlüpfte in meine Jeans und ging zum Hauptgebäude, um mit Lonergan zu frühstücken. Eileen schlief noch, und Marissa hatte sich nicht aus ihrem Bett gerührt. Aus der Lobby versuchte ich, Lonergan übers Haustelefon anzurufen.
    Doch niemand meldete sich. Ein Blick auf meine Armbanduhr zeigte mir, daß es jetzt acht war. Nun, vermutlich frühstückte er in der Cafeteria. Aber auch das erwies sich als Irrtum. Statt dessen fand ich, an einem Tisch ganz für sich allein, die gute Verita.
    »Guten Morgen«, sagte ich. »So früh schon auf den Beinen, wie kommt denn das?«
    »Ich bin hier fertig. Und da habe ich mir gedacht, daß ich am besten gleich heute vormittag zurückfliege. Die Buchprüfer sind mit ihrem Bericht über die Clubs fertig, und ich möchte ihn durchgehen.«
    »Weshalb die Eile?« fragte ich und nahm ihr gegenüber Platz. Ein Kellner kam und stellte eine Tasse Kaffee vor mich hin. »Es ist doch schön hier. Warum bleibst du nicht noch und genießt die Sonne. Die Sache mit den Clubs hat doch wahrhaftig Zeit.«
    »Sagst du - aber du brauchst ja auch nicht all diese Zahlen durchzugehen.«
    Ich schlürfte den Kaffee. Er war heiß und schwarz und bitter.
    Ich verzog das Gesicht. »Dieses Gebräu allein genügt, um Gäste zu verscheuchen.«
    »Mexikaner mögen ihn nun mal so.«
    »Mexikaner wohnen nicht in diesem Hotel, nicht als Gäste.« Ich sah sie an. »Wie gefällt dir der ganze Komplex?«
    »Es ist sehr schön. Aber wir brauchen’s nicht. Selbst wenn wir Gewinn machen, bringt uns das hier bestimmt einen Haufen Kopfschmerzen.«
    »Meinst du, wir könnten Gewinn machen?«
    »Quién sabe?« Sie hob die Schultern. »Vielleicht - falls sich all deine Ideen realisieren lassen.«
    »Meinst du, wir könnten Geld verlieren?«
    »Wenn du den Gesamtpreis unter vier Millionen halten kannst, wohl nicht. Alles was darüber liegt, wäre ein großes Fragezeichen.« Sie schlürfte ihren Kaffee. »Die Veränderungen, die

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