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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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davon?«
    »Teufel, nein.« Bobby lachte. »Du kennst ihn doch. Wenn der auch nur was ahnte, also ich glaube, der würde mich glatt umbringen. Die Zwillinge haben vor ihm eine solche Heidenangst, daß ich ihnen versprechen mußte, sie in Verkleidung zu schießen.«
    »Wie willst du das anstellen?«
    »Für das Layout habe ich eine wilde Idee«, erklärte er. »Verrückte Perücken und riesige Sonnenbrillen. Und für das Centerfold schieße ich beide, die eine auf den Knien, die andere auf dem Rücken, mit auseinandergespreizten Beinen.«
    Ich fing an zu lachen. »Wäre ganz lustig, wenn Paul sie trotzdem erkennen würde.«
    Er lächelte. »Wenn er das kann, ist er vielleicht doch nicht ganz der Tugendbold, für den wir ihn halten. Erscheint mir allerdings unwahrscheinlich. Ich mußte den Zwillingen versprechen, daß wir ihnen einen anderen Job geben - für den Fall, daß er sie feuert.«
    »Sind sie gute Sekretärinnen?« fragte ich.
    »Paul sagt, sie sind die besten, die er je hatte.«
    »Dann ist das kein Problem. Gute Kräfte können wir gebrauchen. Vielleicht sollten wir ein bißchen nachhelfen, damit er auch wirklich was merkt.«
    Bobby erhob sich. »Ich schwirre jetzt ab. Ich möchte noch zur Silver Stud, um zu sehen, was sich dort so tut. Hast du Lust mitzukommen?«
    »Nein, danke. Mir langt’s für heute.«
    »Mir auch«, erklärte Verita. »Ich fahre nach Hause und mache, daß ich ins Bett komme. Morgen früh werden wir von den Buchprüfern hören, wie es für uns im ersten halben Jahr gelaufen ist.«
    »Wie sieht’s denn so aus?« fragte ich.
    »Ich hab direkt Angst, dir das zu sagen. Es ist einfach zu gut. Ich kann’s selbst nicht ganz glauben.«
    »Laß mich wenigstens mal ahnen.«
    »Also gut - nach dem augenblicklichen Stand müßtest du dem Fiskus über anderthalb Millionen hinblättern. Kaum zu fassen, nicht? Und es kann durchaus sein, daß du das dem Staat wirklich in den Rachen werfen mußt. Ich wüßte jedenfalls nicht, wie du drum herumkommen könntest.«
    »Nun, vielleicht weiß ich’s«, erklärte ich mit einem Lächeln.
    »Dann ist dir ein Kniff für die Abschreibung eingefallen, von dem ich mir noch nichts habe träumen lassen. Also?«
    »Ich trage mich mit dem Gedanken an ein weiteres Magazin.«
    »Gottverdammt! Jetzt langt’s aber!« explodierte Eileen. »Ich packe meine Sachen und ziehe noch heute nacht hier aus.«
    »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Was hast du auf einmal?«
    »Du - du Mistkerl!« fauchte sie. »Wir hausen in diesem beschissenen kleinen Loch wie die Schweine, ohne auch nur eine einzige Minute für uns selbst zu haben, und dir geht immer noch nicht auf, daß du reich bist und leben kannst, wie immer du möchtest. Noch nicht einmal ein eigenes Auto hast du dir inzwischen zugelegt. Nach wie vor läßt du dich von anderen mitnehmen, und Zigaretten schnorrst du auch reihum!«
    Sie rannte ins Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Einen Augenblick später stand Denise auf und folgte ihr.
    Etwas ratlos sah ich Verita an. Bisher hatte ich tatsächlich noch nie darüber nachgedacht. »Stimmt das, was sie sagt? Daß ich reich bin?«
    Verita nickte. »Ja, du bist reich.«
    »Wie reich?«
    Sie holte tief Luft. »Nach Abzug deiner augenblicklichen Steuerschulden besitzt du ungefähr zwei Millionen Dollar, und gegen Ende des Jahres müßten es, beim jetzigen Geschäftsgang, wenigstens doppelt soviel sein.«
    »Allmächtiger Himmel«, sagte ich und zündete mir eine Zigarette an. Noch lange, nachdem sie gegangen waren, saß ich und rührte mich nicht von der Stelle. Schließlich goß ich mir einen Whisky ein und ging ins Schlafzimmer.
    Die Schranktür stand offen, und ihre Kleider lagen über den ganzen Boden verstreut. Die beiden Mädchen saßen auf dem Bettrand, Eileen schluchzend, den Kopf gegen Denise gelehnt.
    »He, Baby, tut mir leid«, sagte ich.
    »Geh doch, geh!« rief Eileen weinend. »Wir hassen dich!«
    Gleich am nächsten Tag zogen wir in einen Bungalow im Beverly Hills Hotel.
    Lifestyle Digest kam an demselben Tag heraus, an dem Denise uns verließ.
    Die erste Nummer hatte eine Auflage von einer Viertelmillion. In der Mitte des Heftes befanden sich zehn Seiten Farbfotos mit Mädchen und Männern, und zwar heterosexuelle ebenso wie homosexuelle. Die Artikel, sorgfältig ausgewählt, stammten aus Magazinen aus aller Welt. Erst als ich mich näher damit befaßt hatte, war mir klar geworden, was für enorme Ausmaße das Geschäft mit

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