Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
Geld.«
    »Ich habe gehört«, fuhr er fort, »daß die Aktien einen Tag nach ihrer offiziellen Ausgabe an der Börse zu einem Anfangskurs gehandelt werden sollen, der fünfzig Prozent über dem Nennwert liegt.«
    Der Nennwert betrug fünfzig Dollar pro Aktie. Also würde gleich am ersten Tag der Preis auf fünfundsiebzig Dollar hochgeschnellt sein. »Da sahnen Sie gleich auf Anhieb ganz gewaltig ab«, sagte ich.
    Er lachte. »Vielleicht haben Sie Lust, ein paar von Ihren privaten Aktien bei uns unterzubringen?«
    »Nein, danke. Ich bin nicht raffgierig.«
    Sie lachten alle. Zwei Millionen Aktien wurden ans interessierte Publikum ausgegeben, eine Million blieben als Garantie stehen, drei Millionen behielt ich für mich selbst zurück.
    »Ich habe da ein paar interessante Zahlen«, verkündete ich und meinte den Bericht über das erste Quartal.
    Sie hatten ihn bereits gesehen. »Bei der zu erwartenden Entwicklung machen die Aktienbesitzer, selbst wenn sie die
    Papierchen zu einem wesentlich höheren Kurs erwerben, das Geschäft ihres Lebens«, erklärte Courtland.
    Ich sagte nichts.
    Er blickte sich in der Tischrunde um. »Zweifellos, Gentlemen, ist Ihnen allen bewußt, daß zum ersten Mal bei einer Großfinanzierung zur Errichtung eines Hotels und eines Kasinos in Las Vegas darauf verzichtet worden ist, bei irgendwelchen der üblichen Quellen Hypotheken aufzunehmen.«
    Was er meinte, lag auf der Hand. Angefangen hatte das Ganze, als Lonergan mich mit dem Grund und Boden in Las Vegas überraschte - und mit der Möglichkeit, über Versicherungsgesellschaften und Banken siebzig Millionen Dollar zur Finanzierung zu erhalten. Die Idee als solche gefiel mir, Partner jedoch wollte ich nicht: Die Bedingungen, die man mir stellte, erinnerten mich zu sehr an gewisse Gewohnheiten der »Spaghettis« an der Ostküste.
    Daher hatte ich beschlossen, Aktien aufzulegen. Zunächst war die Reaktion skeptisch, aber das änderte sich rasch, als man die Profitzahlen sah.
    »Lassen wir uns nicht vorzeitig zu Erfolgsgefühlen hinreißen, Gentlemen«, sagte ich. »Noch sind es zwei Wochen bis zur Ausgabe der Aktien.«
    »Eine reine Formalität«, versicherte Courtland. »Es kann nichts mehr schief gehen.«
    »Hoffentlich. Ich habe die Verträge bereits unterschrieben und brauche das Geld unbedingt. Sollte die Sache nicht laufen, sitze ich tief im Schlamassel.«
    »Das kann nicht passieren«, erklärte er. »Sie haben das Geld praktisch schon auf der Bank. An dem Tag, an dem die Aktien auf den Markt kommen, stellen sie einen Wert von zweihundertundfünfundzwanzig Millionen Dollar dar.«
    Die Tischrunde spendete spontan Beifall. Zuerst glaubte ich, es handle sich um eine ironische Reaktion, doch der feierliche
    Ernst auf den Gesichtern belehrte mich eines Besseren. Ich hatte vergessen, daß für diese Männer Geld ein leibhaftes Etwas war. Wirklich schade, daß es nicht aufstehen und sich dankend verbeugen konnte. Ich meinerseits rührte mich nicht und blieb stumm.
    »Der Börsenausschuß hat mich ersucht, Ihnen eine Einladung zum Lunch zu übermitteln - an dem Tag, an dem die Aktien erstmals notiert werden«, fuhr Courtland fort.
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Gut«, sagte er mit unverkennbarer Genugtuung. »Das wäre also am Montag. Überdies hätte ich gern Ihre Bestätigung, was Ihre Rede beim Club der Vermögensberater am kommenden Freitag betrifft.«
    »Ist fest eingeplant. Ich bleibe an dem Wochenende in New York.«
    »Ausgezeichnet.« Er blickte sich in der Tischrunde um. »Noch irgendwelche Fragen, bevor wir die Sitzung beenden?«
    »Nur eine.« Einer der Banker erhob sich. »Wann bekommen wir eine Einladung zu einer jener fabulösen Parties in Ihrer Villa, von denen wir schon so viel gehört haben?«
    Ich grinste ihn an. »Ich fürchte, daß Sie mich da mit Hugh Hefner verwechseln. Ich gebe keine Parties, und ich habe keine Villa. Ich wohne in einem Bungalow im Beverly Hills Hotel.«
    Er wurde vor Verlegenheit rot.
    »Aber vielen Dank für die Frage«, fügte ich rasch hinzu. »Es ist eine gute Idee, und vielleicht bin ich jetzt in der Lage, mir solche Dinge zu leisten.«
    Sie lachten alle, und die Sitzung klang aus im Geiste gegenseitiger Achtung, um nicht zu sagen Liebe. Während ich zu meinem Büro zurückging, fragte ich mich unwillkürlich, ob sich das Verhältnis von Geld zu Liebe in einer mathematischen Gleichung ausdrücken ließe.
    Vielleicht war das gar nicht so schwer; schließlich schien das Verhältnis ja

Weitere Kostenlose Bücher