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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Sie möchten sie sich ansehen?«
    Ich schob sie Verita hin. »Miß Velasquez wird sie für mich prüfen.«
    Coler blickte zu ihr, dann wieder zu mir. »Ist sie Juristin?«
    Verita antwortete selbst. »Ich habe auf der Universität zwar mein Examen gemacht, jedoch nicht die Anwaltslaufbahn eingeschlagen. Aber ich bin amtlich zugelassene Wirtschaftsprüferin.«
    Er schien beeindruckt und schwieg, während sie sich die Papiere ansah.
    Ich wandte mich Persky zu. »Hat Mr. Lonergan Ihnen gesagt, daß es mir lieb wäre, wenn Sie blieben?«
    »Ja«, erwiderte Persky. »Aber das kann ich mir nicht leisten. Ich muß nun mal meine Brötchen verdienen. Bin mit der Zahlung meiner Alimente ein halbes Jahr im Rückstand.«
    »Ich habe nicht erwartet, daß Sie umsonst arbeiten.«
    »Was würden Sie denn zahlen wollen?«
    Ich hatte keine Ahnung, was die Norm war. Also taxierte ich blind. »Hundertfünfzig Dollar pro Woche, plus Gewinnbeteiligung.«
    »Zieht nicht. Bei der Valley Times haben die mir bereits zweihundertfünfzig geboten.«
    Zweihundertfünfzig, das war bei mir einfach nicht drin, soviel stand fest. »Hundertfünfzig wäre bei mir das höchste der Gefühle.«
    »Er wird’s akzeptieren«, sagte mein Onkel.
    Persky wollte protestieren, doch als er den Gesichtsausdruck meines Onkels sah, unterließ er jeden lauten Protest. »Bei einem solchen Gehalt könnte ich meine Rechnungen nicht bezahlen, Mr. Lonergan«, sagte er nur zaghaft.
    Die Stimme meines Onkels klang kalt. »Aus einem Krankenhausbett lassen sich noch weniger Rechnungen bezahlen, Persky. Wenn ich Sie so glimpflich davonkommen lasse, so nur aus einem Grund: Ich will, daß aus dieser Sache was wird.«
    Persky sah mich an. Er wußte, daß er keine Wahl hatte. »Ich werde für Sie arbeiten«, sagte er.
    »Gut.« Ich lächelte. »Wenn’s gut läuft, werden Sie auch mehr verdienen.«
    »Okay«, sagte er, »Sie sind bei mir im Wort. Ihre Hand drauf.«
    Wir schüttelten uns die Hände.
    »Soweit scheint alles in Ordnung zu sein«, erklärte Verita. »Allerdings ist da noch eine Sache, die ich für unerläßlich halte. Es muß eindeutig klargestellt - und entsprechend schriftlich fixiert - werden, daß beim Kauf keinerlei frühere Zahlungsverpflichtungen übernommen werden, mag es sich nun um Schulden, Steuerschulden oder was immer sonst handeln. Eine solche Garantieerklärung muß Mr. Lonergans Unterschrift tragen.«
    »Dazu hat Mr. Lonergan nicht die geringste Veranlassung«, sagte Coler ärgerlich. »Er ist bei diesem Handel ja nicht Hauptbeteiligter. Außerdem haben Sie ja bereits Mr. Perskys Unterschrift.«
    Verita blickte zu mir. Jetzt war es meine Sache, ihr mit durchschlagenden Argumenten beizuspringen.
    »Mr. Coler«, sagte ich, »das Gehalt, das ich Mr. Persky zahlen kann, würde kaum reichen, um seine Unterschrift soviel wert sein zu lassen wie das Papier, auf dem sie steht. Mr. Lonergan hat zu mir gesagt, ich würde das Blatt frei von allen Verpflichtungen übernehmen. Wenn ich es so nicht bekommen kann, dann will ich’s überhaupt nicht.«
    »Mr. Lonergan könnte nie -«, begann Coler.
    Mein Onkel unterbrach ihn. »Bereiten Sie die Garantieerklärung vor, Mr. Coler. Ich werde sie unterschreiben.«
    »Dafür brauche ich bis morgen Zeit. Heute ist ja niemand in meinem Büro.«
    »Morgen wirst du sie haben, Gareth. Genügt dir mein Wort?«
    »Ja, Onkel John.«
    Mein Onkel lächelte. »Gut. Dann laß uns die übrigen Papiere unterzeichnen.«
    Wir vereinbarten, daß ich mich am nächsten Morgen mit Persky im Büro treffen sollte, und als ich dann ging, war ich Besitzer einer Zeitschrift. Bei »Nate ‘n Al’s« drängten wir uns durch die Menge und setzten uns zu Bobby an den Tisch.
    »Wie ist’s gelaufen?« wollte er wissen.
    »Wir sind im Geschäft«, sagte ich.
    Gut vierzehn Tage später erschien Lonergan bei uns im Laden. In der Hand hielt er ein Exemplar der ersten Ausgabe des neuen Hollywood Express. Er drängte sich an den Jugendlichen vorbei, die im hinteren Teil des Raums mit Aufräumungs- und Renovierungsarbeiten beschäftigt waren.
    Er schleuderte das Blatt auf die Platte meines Schreibtischs. »Was, zum Teufel, soll das bedeuten? Willst du mich für dumm verkaufen?«
    »Du wolltest, daß das Blatt schnell rauskommt. Also hab ich es rausgebracht.«
    »Du nennst das hier ein Blatt?« donnerte er. »Außer meinen Anzeigen ist ja nichts weiter drin. Und wer, zum Teufel, glaubst du, wird sich die ansehen?«
    »Wer, zum Teufel, hat sich da früher

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