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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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einen Haufen Sachen. Gib mir mal eine Aufgliederung.«
    Sie griff nach einem Blatt Papier. »Kosten für Druck und Papier bei dieser ersten Ausgabe - siebentausend. Wir könnten tausend Dollar einsparen, wenn du für die Titelseiten auf Glanzpapier verzichten würdest.«
    »Dadurch bekommt das Blatt Klasse. Also bleibt’s dabei. Sonst würden wir uns nämlich von all den Dutzendblättern überhaupt nicht unterscheiden. Jedenfalls nicht äußerlich, nicht auf den ersten Blick.«
    »Fotos, Layout und so weiter - zweieinhalbtausend. Bobby hat einen teuren Geschmack, und den Wert des Geldes scheint er überhaupt nicht zu kennen.«
    »Ich habe ihm gesagt, daß er erster Klasse reisen soll. Das sind neuntausendfünfhundert. Was ist der Rest?«
    »Gehälter, Spesen et cetera.«
    »Da läßt sich ja nun wirklich nicht viel ändern. Die Leute müssen bezahlt werden.« Ich steckte mir eine Zigarette an. »Was sollten wir deiner Meinung nach tun?«
    »Bei der nächsten Nummer unbedingt kürzer treten. Auf Glanzpapier verzichten und das Budget für Bobby halbieren.«
    Ich lächelte. »Da spricht eine echte Buchhalternatur. Ich habe eine bessere Idee. Wieviel haben wir momentan auf der Bank?«
    »Rund achtzigtausend Dollar.«
    »Na, bitte - heben wir die Moneten doch ab, und dann los über die Grenze nach Mexiko. Mit einem solchen Sümmchen läßt sich dort ganz gut leben.«
    Sie sah mich prüfend an. Meinte ich das wirklich ernst? Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. »Das wäre unehrenhaft«, sagte sie.
    »Na und? Hauptsache, wir kämen auf unsere Kosten.«
    Ernst schüttelte sie den Kopf. »Wenn ich dort leben wollte, wäre ich schon vor Jahren gegangen. Aber ich bin Amerikanerin. Mir gefällt es hier.«
    Ich lachte. »Mir auch.«
    Ihre Erleichterung war unverkennbar. »Ich fing schon an zu glauben, es sei dir ernst damit.«
    »Sieh mal«, sagte ich, »so schlimm ist das mit den Kosten wirklich nicht. Die Fotos, die Bobby von Mädchen geschossen hat, reichen uns für mindestens sechs Nummern. Außerdem hat er das Schema fürs Layout ausgearbeitet. Wir brauchen die Bilder praktisch nur noch einzupassen. Von nun an, meint er, werden die Kosten bei ihm pro Woche nicht über tausend Dollar betragen.«
    »Da ist mir schon wohler. Was ist mit dem Glanzpapier?«
    »Das bleibt. Wir verlangen pro Exemplar fünfunddreißig Cents. Das ist zehn Cents mehr, als die anderen Blätter kosten, und es ist das erste, was dem Kunden auffällt. Es muß auch schon auf den ersten Blick den Eindruck machen, daß er für sein Geld mehr erhält.«
    »Okay«, sagte sie und nahm aus ihrem Hefter eine Rechnung. »Die ist eben gekommen.«
    Die Rechnung stammte von der Firma Acme Photo. Dreitausend Dollar für Kamera und Zubehör. Ich schob ihr das Stück Papier wieder zu. »Begleiche sie.«
    »Er hat die teuersten Kameras gekauft. Außerdem Objektive und ein Stativ.«
    »Er hätte es teurer machen können. Es handelt sich um gebrauchte Geräte. Neu hätte das zehntausend Dollar gekostet. Das spielt keine Rolle. Er wird alle Fotos selbst schießen. Dadurch sparen wir schon mal die Hundert, die uns ein Fotograf pro Stunde kosten würde.«
    »Ich geb’s auf«, sagte sie.
    Ich grinste. »Du machst dir zu viele Sorgen. Wie lange ist es eigentlich her, seit dich einer gelegt hat?«
    Endlich lächelte sie. »Das müßtest du doch wissen. Es sei denn, du hast dir so eine Kleine von der Mission gegriffen, und ich weiß nichts davon.«
    »Workshop heißt das und nicht Mission«, verbesserte ich und legte meinen Bleistift aus der Hand. Die letzten zehn Tage waren wirklich ein Schlauch gewesen. »Feierabend« hatte ich immer erst um zwei Uhr nachts gemacht. Aber so ging das eben, wenn man den ganzen Text selbst schreiben mußte. Sicher, hier und da konnte man auf was zurückgreifen, das einem die Filmfirmen zur Verfügung stellten; für kleinere Lücken, die es zu füllen galt, war das eine Lösung. Aber dann hieß es, sich verdammt noch mal selbst was aus den Fingern saugen. Eins nahm ich mir fest vor: Wenn wir genug Geld hatten, würde ich ein oder zwei Leute engagieren, die sich als Reporter wie auch als Redakteure bewähren konnten. Für mich jedenfalls war diese Art Tretmühle wirklich nichts.
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war fast Mitternacht, und nur wir beide befanden uns noch im Büro.
    »Sag mal, wie wär’s, wenn wir zu Sneaky Pete’s am Strip fahren und ein Steak verdrücken, bevor’s dann nach Hause geht zu einem guten

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