Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
spannten. Sie bemerkte die Veränderung. »Stimmt da irgendwas nicht?«
    »Weiß    ich nicht«,    sagte ich    grimmig. Wenn dies die
    beziehungsweise der Kitty war, von dem ich gehört hatte, dann saß Bobby gewaltig in der Scheiße. Kitty - richtiger Name: James Hutchinson - führte die gemeinste Bande von Tunten an, deren Spezialität Leder und S/M waren: Lederfetischismus und Sadomasochismus also. Er stammte aus einer alten Pasadena-Familie, die im Geld schwamm und in der Provinzpolitik eine Menge Einfluß besaß. Es hieß, daß er jeden Monat eine Party gab, die er »Jungfrau des Monats-Party« nannte, und daß einige der Jungens, denen diese Ehre zuteil geworden war, sich im Krankenhaus wiedergefunden hatten.
    Zweifellos wäre er schon längst in eine Anstalt eingewiesen worden, doch davor schützten ihn seine Beziehungen.
    »Hat Bobby gesagt, wo die Party stattfindet?« fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich nahm das Telefonbuch zur Hand. Hutchinson konnte ich nicht finden. Ich versuchte es bei der Auskunft. Aber auch dort hatte man seine Nummer nicht, zumindest nicht unter den offiziellen. »Welche Taxigesellschaft hat er angerufen, Denise?«
    »Die Gelben.«
    Ich rief dort an, aber man weigerte sich, mir irgend etwas zu sagen. Lediglich der Polizei dürften sie Auskunft geben. Ich drückte auf den Knopf, wählte eine andere Nummer.
    Eine mürrische Stimme meldete sich. »Silver Stud.«
    »Mr. Lonergan bitte. Gareth Brendan am Apparat.« Einen Augenblick später erklang die Stimme meines Onkels.
    »Ja, Gareth?«
    »Ich brauche deine Hilfe, Onkel John. Ich fürchte nämlich, daß sich mein junger Freund in einer schlimmen Klemme befindet.«
    »In was für einer Klemme denn?«
    »Ich vermute, daß er für eine Party von James Hutchinson zur Jungfrau des Monats gewählt worden ist.«
    »Was soll ich tun?«
    »Er ist mit einem Gelben Taxi zu der Party gefahren. Ich möchte wissen, wo sie stattfindet.«
    »Bleib am Apparat.« Vom anderen Ende der Leitung kam ein Klicken. Eine knappe Minute später meldete er sich wieder. In der Stadt gab es nicht viele Leute, die ihm etwas abschlugen. Die Adresse, die er mir nannte, befand sich mitten in dem feudalen Wohnviertel beim Mulholland Drive.
    »Danke, Onkel John.«
    »Augenblick noch«, sagte er rasch. »Was willst du tun?«
    »Hinfahren und ihn rausholen.«
    »Allein?«
    »Ist ja niemand weiter da.«
    »Du könntest umkommen.«
    »Das hat man mir schon in Vietnam gesagt. Aber ich lebe noch.«
    »Hierfür kriegst du keine Medaille. Wo bist du jetzt?«
    »In meiner Wohnung über dem Büro.«
    »Warte dort. In zehn Minuten habe ich jemanden, der dir helfen wird.«
    »Das brauchst du nicht zu tun, Onkel John. Es ist ja nicht dein Problem.«
    Seine Stimme klang gereizt. »Du bist schließlich mein Neffe, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann warte dort. Du bist mein Problem.«
    Es klickte. Er war fort.
    »Alles in Ordnung?« fragte Denise angespannt.
    »Es wird in Ordnung kommen«, sagte ich.
    Auf Lonergans Wort war Verlaß. Nach etwa zehn Minuten hörte ich von der Straße her eine Hupe. Direkt hinter dem Rolls stand der Jaguar des Collectors. Ich ging zur Tür.
    »Es wird dir doch nichts passieren!« sagte Denise ängstlich.
    »Keine Sorge«, erwiderte ich. »Ich bin bald wieder da.«
    Ich ging nach unten auf die Straße und steckte meinen Kopf durch das offene Fenster des Jaguars. »Schließen Sie Ihren Wagen ab«, sagte ich. »Wir nehmen den Rolls.«
    »Lonergan hat gesagt, Sie würden mir alles erklären«, meinte er, als wir losfuhren.
    »Mein kleiner Freund ist für eine von Hutchinsons Parties zur Jungfrau des Monats gewählt worden.«
    »Und wir holen ihn da raus?«
    »Ja.«
    »Eifersüchtig?«
    »Nein.«
    »Wozu dann die Umstände? Kleine Jungs wie ihn gibt’s im Dutzend billiger. Früher oder später landen sie alle dort.« Er zog eine Zigarette hervor. »Die lieben so was doch. Sind direkt scharf darauf.«
    »Er ist romantisch. Er weiß nicht, wie schlimm die ihm mitspielen können.«
    »Auch das wollen diese kleinen Jungs.«
    »Wenn ich der Meinung wäre, daß es das ist, was ihn reizt -daß er der Typ dafür ist -, dann würden wir jetzt nicht hinfahren.«
    Wir waren nicht mehr allzu weit von der angegebenen Adresse entfernt.
    Der Collector zog ein paar Lederhandschuhe aus der Tasche und streifte sie sich über. »Für Sie habe ich auch ein Paar«, sagte er und reichte mir die Handschuhe. »Ich habe keine Lust, mir die Hände zu verletzen.«
    Für

Weitere Kostenlose Bücher