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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sagte ich zu ihm. »Ich hätte Angst vor dir. Ich steh auf zarte, sanfte Typen.«
    »Ich kann sanft sein«, lispelte er und legte eine Hand auf meinen Arm. Wie stählerne Krallen gruben sich seine Finger ein. »Ich werde dir nicht sehr weh tun.«
    Ich lächelte, packte ihn bei der Gurgel. Zwischen Daumen und Zeigefinger quetschte ich seinen Adamsapfel. »Ich werde dir auch nicht sehr weh tun«, sagte ich und beobachtete, wie er purpurfaben anlief, während er nach Luft rang.
    Schlaff glitt seine Hand von meinem Arm.
    Kittys Stimme klang sachlich. »Er bekommt nicht genug Luft.«
    »Ganz recht«, erwiderte ich im gleichen Tonfall. Doch ich ließ nicht los.
    »Vorsicht. Er hat ein schwaches Herz.«
    Jetzt löste ich meinen Griff. Der Lederne sank keuchend auf die Knie. »Mit einem schwachen Herzen sollte man keine anstrengenden Spielchen spielen«, sagte ich.
    Der Leder-Boy starrte zu mir hoch. »War wunderschön«, ächzte er. »Ich hatte einen superphantastischen Orgasmus. Ich dachte, ich müßte sterben.«
    Ich wandte mich zu Kitty. »Bildschön haben Sie’s hier.«
    Er lächelte selbstzufrieden. »Danke.«
    Ich trat zu einem zierlichen Tisch bei der Couch. »Ein wunderschönes Stück.«
    »Kaum zu bezahlen, echt Chippendale.« Aus seiner Stimme klang Stolz. »Ich habe zwei davon. Auf jeder Seite der Couch einen.«
    »Wirklich?« Mit einem Karateschlag ließ ich meine Hand herabsausen. Der Tisch zersplitterte, und ich bewegte mich auf den anderen zu.
    Kitty stieß einen Schrei aus. »Was tun Sie denn da!?«
    »Hat Bobby Ihnen das nicht erzählt? Mobiliar zertrümmern
    - das ist meine Masche.« Wieder hob ich die Hand.
    »Stoppt ihn doch - irgendeiner!« schrie Kitty. »Jeder der Tische ist dreißigtausend Dollar wert.«
    Im Türrahmen tauchte der bullige Typ auf, der mich eingelassen hatte. Einen Augenblick blieb er stehen, nahm die Szene in sich auf. Dann stürmte er auf mich zu. Ohne mich vom Tisch zu entfernen, ließ ich mein Bein hochschwingen: traf ihn mit dem Fuß voll im Gesicht. Er taumelte zurück, krachte zu Boden. Aus Nase und Mund stürzte Blut. »Mein weißer Teppich!« schrie Kitty. »Ich werde ohnmächtig!«
    »Lieber nicht«, sagte ich. »Denn wenn du wieder aufwachst, findest du im ganzen Haus kein heiles Möbelstück mehr.«
    »Du mußt den Jungen wirklich sehr lieben.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, sagte ich grimmig.
    »Okay. Komm mit. Ich führe dich zu ihm.«
    »Zuerst muß die Vordertür geöffnet werden.«
    Kitty nickte. Die andere Tunte in den Frauenkleidern stöckelte zum Ausgang, machte die Tür auf.
    »Bill!« brüllte ich.
    Kaum hatte ich seinen Namen ausgesprochen, erschien auch schon die massige Gestalt des Collectors im Türrahmen. Er sah den bulligen Typ auf dem Fußboden und grinste breit. Hell glänzten die weißen Zähne im schwarzen Gesicht. »Richtiges Fest hier, wie?«
    »Behalte die andern im Auge. Ich gehe mit Kitty, um den Jungen zu holen.«
    Plötzlich hielt er eine Magnum .357 in der Hand. »Okay, Gentlemen - oder Ladies oder was immer ihr seid -, auf den Fußboden mit euch, Gesicht nach unten, Hände hinter den Kopf.«
    Sekunden später lagen sie alle ausgestreckt auf dem Teppich. Er nickte zufrieden. »Richtig cool ist das, Mann.«
    Ich folgte Kitty durch einen Korridor zu einer Treppe, die zum Keller führte.
    Am Fuß der Treppe befand sich ein Raum - ein besonderer Raum.
    Die Wände waren ledergepolstert. Von einer Unzahl von Haken hing das größte Arsenal von Peitschen, Handschellen und Beinfesseln, das mir denkbar schien. In der Mitte des Raums befanden sich zwei Gegenstände, von denen ich schon gehört, die ich jedoch noch nie gesehen hatte. Der eine war ein Gefangenenblock, wie ihn vor Zeiten einmal die Puritaner benutzt hatten - oder doch so etwas Ähnliches. Bei diesem Block mußte das Opfer allerdings niederknien, um seine Arme und Beine durch die Löcher zu stecken. Unten am Block sah ich Fetzen von Lederkleidung, und in der Nähe lag ein Paar Schuhe.
    Der zweite Gegenstand war eine Folterleiter, auch Streckbett genannt. Darauf lag Bobby, völlig nackt und mit langgestreckten Gliedern. Eine der Sprossen drückte seinen Unterleib stark heraus, ein tief obszöner Anblick. Der Kopf hing ihm auf die Brust, und ich sah, daß seine Augen geschlossen waren.
    »Bobby«, sagte ich.
    Er hob den Kopf und versuchte, die Augen zu öffnen. »Gareth«, kam es kaum hörbar über seine geschwollenen Lippen, »du bist auch zur Party gekommen.« Dann sackte sein Kopf nach

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