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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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lange nicht mehr gefühlt. Ich stand auf und küßte sie auf die Nase. »He, warum bist du eigentlich so gut zu mir?«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß ich dich liebe«, erklärte sie in sachlichem Ton. »Und jetzt geh und nimm dein Bad.«
    Als ich eine halbe Stunde später aus der Wanne kletterte, besaß die ganze Welt für mich eine Art Strahlenglanz. Während ich mir die Haare kämmte, suchten meine Augen schon den Bademantel. Ich konnte ihn nirgends entdecken. Wieder im Schlafzimmer, sah ich ihn auf dem Bett, frisch gewaschen und gebügelt. Ich schlüpfte hinein und ging ins Wohnzimmer. Und dort blieb ich vor Überraschung wie angewurzelt stehen.
    Das ganze Mobiliar war völlig umgestellt. Auf einmal schien der Raum die doppelte Größe zu haben. Der Arbeitsplatz befand sich jetzt neben der Eingangstür, die Couch an der Wand gegenüber, mit einem niedrigen
    Couchtisch davor. Auch ein Sessel fehlte nicht, und das Ganze bildete eine gemütliche Sitzecke. Der kleine, runde Eßtisch aus der Küche stand vor dem Fenster und war geschmackvoll mit zartrosa Tischtuch, Tellern, Weingläsern und Silberzeug gedeckt. Die Mitte des Tisches nahm eine Kombination aus kristallenem Kerzenhalter und Blumenvase ein, mit einer einzigen Rose und einer roten, brennenden Kerze. Daneben stand eine bereits geöffnete Flasche Château Mouton Rothschild. Doch was mich buchstäblich sprachlos machte, war der Anblick von Eileen, die mit einem Glas Whisky mit Eis auf mich zukam.
    »Gefällt’s dir?« fragte sie. »Wir haben den ganzen Nachmittag gearbeitet.«
    Ich starrte sie an wie ein Idiot.
    Denise kam, sie trug einen Koffer. »Setzt euch und genießt eure Drinks, während ich Eileens Sachen auspacke.«
    Ich fand die Sprache wieder. »Was - was hat dich zu dem Entschluß gebracht, hierherzukommen, Eileen?« fragte ich.
    Die Antwort gab Denise. »Ich habe sie angerufen und ihr von euren Auren erzählt.«
    »Ach was, das ist doch verrücktes Zeug!«
    »Meinst du? Du brauchst ja nur euch beide anzusehen. Das Licht, das von euch ausgeht, erhellt das ganze Zimmer.«
    Sie ging ins Schlafzimmer, und ich sah Eileen an. »Glaubst du solchen Scheiß?«
    »Muß ich ja wohl. Schließlich bin ich hier, oder?«
    Ich stellte das Glas ab, und sie glitt in meine Arme. Ihre Lippen waren weich, ihr Mund warm und süß, und der Druck ihres Körpers schien mir etwas zu geben, das mir stets gefehlt hatte: eine Art Gegenbild zu meinem Körper.
    Der Tisch war nur für uns beide gedeckt, und als ich Denise aufforderte, sich zu uns zu setzen, lehnte sie ab. »Eure Auren sind für mich noch nicht bereit«, sagte sie.
    Worüber Eileen und ich sprachen, weiß ich nicht mehr. Das Essen war köstlich, aber ich erinnere mich nicht mehr daran, daß ich etwas aß. Dann war es plötzlich Mitternacht, und Denise war verschwunden. Weder Eileen noch ich hatten sie gehen sehen.
    »Wo ist sie hin?«
    »Ich weiß nicht.«
    Ich nippte am Wein. »Ob sie womöglich Aschenputtel ist?«
    Eileen lachte. »Nein. Das bin ich. Und du bist der Prinz.«
    Ich nahm die Flasche Wein. »Komm ins Schlafzimmer.« Ich öffnete die Tür und stand einen Augenblick still. Auch im Schlafzimmer hatte Denise so etwas wie einen Märchenzauber geschaffen. Das Bett war für uns bereit, auf dem Nachttisch brannte eine Kerze; und auf dem Kopfkissen lag ein Zettel.
    Eileen trat ans Bett und nahm den Zettel.
    »Was steht drauf?« fragte ich.
    »Frieden und Liebe«, erwiderte sie.
    Ich stellte die Weinflasche auf den Nachttisch. »Vorhin«, sagte ich, »hast du meine Frage nicht beantwortet. Ich meine, was genau hat Denise dir erzählt, daß du dann hergekommen bist?«
    »Sie sagte, ich sei die einzige, bei der du kommen könntest. Nur ich könne bewirken, daß sich deine Energiepartikel wieder zu voller Kraft sammeln.«
    »Glaubst du das?«
    »Natürlich«, erwiderte sie. »Denise hat mir erzählt, daß du die ganze Nacht nicht gekommen bist, kein einziges Mal.« Sie trat zu mir, öffnete meinen Bademantel. Dann beugte sie sich vor und preßte ihre Lippen auf meine Brustwarzen. Während ihre Finger sacht über meinen Körper glitten, tief hinab, sagte sie: »Heute nacht wird das anders sein.«
    Ich wußte nicht, wie recht sie hatte. Noch wußte ich es nicht, doch ich entdeckte es bald. Wenn ich in ihr war, dann war das kein Ficken - es war wie eine Heimkehr. Und wenn ich sie trank, dann war das nicht einfach ein Lecken - es war ein wirkliches Trinken, ein Schlucken von Lebenssäften. Saugte ich an ihren

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