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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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zu mir herab. Sie war Honig und Myrrhe, Granatapfel und Mandarine, Glühwein und Bergtau und alles, wonach Liebe schmeckt. Ich spürte, wie sich ihre Muskeln spannten, als abermals ein Orgasmus sie durchlief, und ich badete in ihrer Süße.
    Diesmal glitt sie von mir herab und streckte sich auf den Rücken. Heftig hob und senkte sich ihr Brustkorb. Nach einer Weile setzte sie sich auf und beugte sich über mich. Sanft spannten sich ihre Finger um mein Glied, sie betrachtete es. »Er ist schön«, sagte sie und küßte ihn. Dann nahm sie die Eichel in den Mund, und ihre Zunge zuckte sanft über die Spitze. Schließlich schmiegte sie meinen Schwanz an ihre Wange. Die Augen hielt sie geschlossen. »Wenn du doch nur kommen könntest, Gareth.«
    »Ich hab’s dir ja gesagt. Ich hab zuviel um die Ohren.«
    Sie öffnete die Augen und sah mich an. »Nein, das ist es nicht.«
    »Was ist es dann?«
    »Du liebst sie.«
    Ich musterte sie verblüfft. »Ich? Wen denn?«
    »Eileen.«
    »Du bist verrückt.«
    »Nein, bin ich nicht«, versicherte sie mit ernstem Gesicht. »Ich habe dir ja gesagt, daß ich auf der dritten Ebene bin. Ich sehe Dinge jetzt deutlicher. Als du mit ihr aus dem Haus kamst, war ich auf der anderen Straßenseite. Ihr seid dann zum Auto gegangen, und ich konnte eure Auren sehen. Sie verschmolzen miteinander, in Liebe, und als du sie küßtest, war da genug Licht, um die Nacht in den Tag zu verwandeln.«
    Ich schwieg.
    »Eins verstehe ich aber nicht«, sagte sie mit verwunderter Stimme. »Warum ist sie nicht hier bei dir?«
    Ich sah sie an.
    »Ich hätte bestimmt nichts dagegen«, fuhr sie fort. »Ich liebe dich, und ihr liebt einander, also liebe ich auch sie.«
    Als ich aufwachte, war es später Nachmittag. Die Sonne sank dem westlichen Horizont entgegen. Ich setzte mich auf und griff automatisch nach einer Zigarette. Die Schlafzimmertür war geschlossen, doch aus dem anderen Raum hörte ich Radiomusik. Ich steckte die Zigarette an und ging ins Bad. Als ich wieder herauskam, wartete Denise mit einem Tablett auf mich. »Geh wieder ins Bett«, sagte sie.
    »Auf mich wartet Arbeit.«
    »Geh wieder ins Bett und iß dein Frühstück«, sagte sie energisch. »Du arbeitest heute nicht. Du mußt deinen Energiepartikeln Gelegenheit geben, sich wieder zu sammeln.«
    Der Geruch des Kaffees und der Eier ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Daß ich so ausgehungert war, hatte ich nicht gewußt. Ich kletterte wieder ins Bett, und sie stellte das Tablett auf meine Oberschenkel.
    Während sie Kaffee einschenkte, griff ich nach dem Glas mit dem Orangensaft. »Ich wußte gar nicht, daß wir im Kühlschrank noch was zu essen hatten«, sagte ich.
    »Während du schliefst, war ich einkaufen«, erklärte sie. »Es war überhaupt nichts mehr zu essen da.«
    Ich trank den Orangensaft aus und langte kräftig zu. Sie beobachtete mich einen Augenblick, ging dann zur Tür. »Ruf mich, wenn du fertig bist, damit ich das Tablett holen kann. Du schläfst dann weiter.«
    »Und was machst du?«
    »Aufräumen. Das ist ja eine ganz unglaubliche Unordnung. Hier ist schon seit Monaten nicht mehr saubergemacht worden.«
    Sie schloß die Tür hinter sich, und ich machte mich ans Steak. Es war einfach vollkommen, ganz zart, noch rosa. Auch die Eier entsprachen genau meinem Geschmack, weich, doch richtig warm. Ich aß, als hätte ich seit Monaten keinen einzigen Bissen bekommen.
    Sie schien so etwas wie einen eingebauten Sensor zu besitzen. Kaum hatte ich zu Ende gegessen und mir eine zweite Tasse Kaffee eingegossen, erschien sie auch schon wieder. Sie griff nach dem Tablett.
    »Laß die Kaffeekanne hier«, sagte ich.
    »Nicht mehr als zwei Tassen. Ich möchte, daß du wieder einschläfst.«
    »Aber ich bin doch gar nicht müde.«
    Ein Irrtum, wie sich zeigte. Da mir die Augen ein wenig brannten, legte ich mich nochmals hin - und als nächstes war es dann neun Uhr abends. Wieder schien bei Denise so etwas wie ein Sensor in Betrieb zu sein; denn kaum war ich aufgewacht, trat sie auch schon ins Zimmer.
    »Was hast du mir bloß in den Kaffee getan?« fragte ich. »Ich bin ja weggekippt wie ein Sack.«
    »Nichts. Du hast nur dein Schlafdefizit ausgeglichen. Und jetzt nimm ein schönes heißes Bad, während ich das Bett frisch beziehe. Anschließend kannst du dann in einen bequemen Bademantel schlüpfen und zum Essen kommen. Ich habe ein prächtiges Brathähnchen im Ofen.«
    Dagegen war nun wirklich nichts einzuwenden. So gut hatte ich mich schon

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