Robin im Kindergarten
als er das erste Mal von dem Baby in Mamas Bauch hörte.
Kämpfen
„Ich habe mit Fräulein Tineke gesprochen“, sagt Papa. „Und weißt du, was Alexander zu ihr gesagt hat?“
Nein, das weiß Robin nicht. Er weiß nicht einmal, ob Alexander überhaupt reden kann. Ja, „Turm“ kann er sagen. Das hat Robin ihm selbst beigebracht. Aber nur „Turm“ — mehr nicht.
„Alexander hat gesagt“, sagt Papa, „der Dicke ist nett.“
„Warum hat er das gesagt?“, fragt Robin.
„Damit meint er dich“, sagt Papa. „Er findet dich nett.“
„Ich bin doch nicht dick?“, fragt Robin.
„Aber nein!“, sagt Papa. „Aber Alexander spricht unsere Sprache noch nicht so gut.“
Robin nickt. Das stimmt. Alexander kann nur „Turm“ sagen und jetzt auch noch „der Dicke ist nett“. Das ist nicht viel.
„Er meint“, sagt Papa, „den kräftigen Jungen, der tüchtige, der Robin mit den schönen Turnschuhen... Der ist nett.“
Robin nickt immer noch.
Er findet es toll, dass Alexander das gesagt hat, und am nächsten Tag ist er unheimlich früh im Kindergarten!
Er rennt wieder in die Bauecke, stellt die Schachtel mit den kleinen Klötzen auf den Tisch und schiebt den Deckel auf. Er stellt sich kerzengerade neben den Tisch. Die Klötze sind für Alexander.
Niemand sonst darf sie haben.
Die Kindergärtnerin kommt herein.
„Fräulein Tineke!“, ruft Robin. „Heute Mittag darf ich zu Pieters Fest gehen!“
„Du Glückspilz“, sagt die Kindergärtnerin.
Robin nickt.
Die Kinder kommen herein. Sie wollen mit den kleinen Klötzen spielen, aber Robin lässt sie nicht. „Fräulein Tineke hat es verboten“, sagt er immer wieder. „Die kleinen Klötze sind für Alexander.“
Die Kinder hören auf Robin und setzen sich brav in den Kreis. Es dauert lange bis Alexander kommt. Robin bleibt bei den kleinen Klötzen stehen.
Durch die Tür sieht er auf einmal Alexanders Mutter. Sie steht im Flur. Sie spricht mit Fräulein Tineke. Fräulein Tineke nickt und kommt in den Gruppenraum.
„Komm in den Kreis, Robin“, sagt sie, „Alexander kommt heute nicht in den Kindergarten.“
Robin setzt sich auf sein Stühlchen. Viepke erzählt, dass sie einen neuen Bruder kriegt. Nicht ein Baby, das geboren wird, aber einen großen Bruder, der bei ihr wohnen wird. Er heißt Rudi. Dann darf Robin etwas sagen.
„Fräulein Tineke“, fragt er, „kommt Alexander nie mehr?“
Die Kindergärtnerin schüttelt den Kopf. „Doch er kommt wieder“, sagt sie. „Wenn er etwas besser sprechen kann. Unser Kindergarten ist noch zu schwierig für ihn. In ein paar Wochen versucht er es noch einmal.“
Das ist fein, denkt Robin.
Die Kindergärtnerin klatscht in die Hände.
„Und nun“, sagt sie, „geht ihr schön spielen.“
Und dann passiert etwas Furchtbares!
Alle Kinder springen von ihren Stühlen auf und alle Stühle fallen um. Das macht einen riesigen Lärm. Alle Kinder rennen in die Bauecke. Sie greifen nach den kleinen Klötzen. Alle Kinder, außer Robin. Robin guckt zu Fräulein Tineke.
„He, he, he!“, ruft die Kindergärtnerin.
Sie klatscht wieder in die Hände. Aber es nützt nichts. Die Kinder schubsen und zerren, sie stoßen und kratzen...
Sie prügeln sich richtig! Es heulen auch schon zwei.
„Ich war zuerst!“, schreit jemand.
„Nein! Ich!“
„Ich darf nie mit den Klötzen spielen!“
„Ich kann es am besten!“
„Geh weg! Ich will...!“
Der kleine Tisch fällt um, die kleinen Klötze rollen über den Boden. Die Kinder bücken sich, es geht drunter und drüber. Und eigentlich möchte Robin gerne mit den Klötzen spielen! Er will einen Turm bauen, genauso hoch und schön wie der Turm von
Alexander! Ein Turm bis hoch in die Luft, höher als die Wolken! Und jetzt wollen all die anderen Kinder... Robin springt auf, rennt zu den kämpfenden Kindern.
Er versucht ein paar Klötze zu packen. Er kriegt einen gemeinen Schubs und gibt einen gemeinen Schubs zurück. Er kriegt einen Schlag auf den Kopf. Das ist gemein. Er hat doch seinen Arm in der Armschlinge! Er schlägt zurück. Er sieht nicht, wohin er schlägt. Dann kriegt er ein Klötzchen zu packen. Das ist gut!
Aber dann... spürt er eine große Hand im Nacken. Die große Hand zieht ihn hoch. Es ist die Hand von Fräulein Tineke. Sie schubst ihn zum Kreis mit den umgefallenen Stühlchen.
„Stell deinen Stuhl auf und setz dich hin“, sagt sie. Die Kindergärtnerin hat eine eigenartige Stimme. Eine böse Stimme, eine wütende Stimme, eine
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