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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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zu gebrauchen.
    Die Zitronen waren gut; aber ich konnte nur wenige tragen.
    Am nächsten Tag, dem 19. Juli, ging ich zurück, nachdem ich mir zwei kleine Beutel gemacht hatte, um meine Ernte heimzubringen. Aber zu meiner Überraschung fand ich meine Trauben, die so voll und schön gewesen waren, als ich sie pflückte, überallhin zerstreut, zertreten und verschleppt und eine Menge davon aufgezehrt. Daraus schloß ich, es müsse hier wilde Tiere geben, die das getan hätten; aber was für welche, wußte ich nicht.
    Es hatte also keinen Zweck, sie in Haufen zu sammeln oder sie in einem Sack wegzutragen; auf die eine Weise wurden sie geraubt und auf die andere durch ihr eigenes Gewicht erdrückt. Ich beschloß
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    daher etwas anderes. Ich pflückte eine Menge Trauben und hing sie an die Enden der Baumzweige in die Sonne zum Trocknen, und von den Zitronen nahm ich soviel wie möglich mit.
    Als ich wieder daheim war, kam mir die
    Fruchtbarkeit dieses Tales, die Lieblichkeit seiner vor Stürmen geschützten Lage und sein Wald nicht aus dem Sinn, und ich kam zu dem Schluß, daß ich meine Wohnung gerade in dem ungünstigsten Teil der Insel aufgeschlagen hatte. Das alles bedenkend, begann ich zu erwägen, ob ich nicht meine Behausung verlegen und mich nach einem Ort umschauen sollte, der ebenso sicher wäre wie mein jetziger, aber möglichst in jenem herrlichen, fruchtbaren Teil der Insel gelegen.
    Dieser Gedanke lag mir lange im Sinn, und ich war einige Zeit ganz vernarrt in ihn, da mich die Anmut dieser Gegend verführerisch lockte. Aber als ich den Plan näher besah und bedachte. daß ich jetzt an der See wohnte, wo es doch immerhin möglich war, daß ein Glücksfall sich ereignete und daß dasselbe Schicksal, das mich hierher verschlagen, einen anderen Unglücksraben an denselben Ort brächte, entschloß ich mich doch, zu bleiben, wo ich war, und mich nicht in dem Inneren der Insel zwischen Hügel und Wald freiwillig noch tiefer einzukerkern.
    Indessen war ich so verliebt in jene Gegend, daß ich fast den ganzen Rest des Monats Juli dort verbrachte.
    Und wenn ich mich auch nach nochmaliger
    Überlegung nicht entschloß, dorthin zu ziehen, baute ich mir doch wenigstens dort eine kleine Laube und umgab sie in einiger Entfernung mit einem starken
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    Zaun aus einer doppelten Hecke, die so hoch war, wie ich reichen konnte, sorgfältig mit Pfählen gestützt und mit Gestrüpp abgedichtet. Hier schlief ich manchmal zwei oder drei Nächte hintereinander wohlgeborgen.
    Ich stieg auch hier mittels einer Leiter hinein, so daß ich mir nun einbilden konnte ein Landhaus zu besitzen und eins am Meeresufer. Diese Arbeit beschäftigte mich bis Anfang August.
    Ich hatte eben meine Einzäunung beendigt und begann, die Früchte meiner Arbeit zu genießen, als die Regenzeit einsetzte und mich zwang, in der Nähe meiner alten Behausung zu bleiben; denn obgleich ich mir auch ein neues Zelt gebaut und mit einem Stück Segel gut überzogen hatte, so hatte ich hier doch nicht den Schutz des Hügels und nicht die Höhle, in die ich mich bei besonders starkem Regen verkriechen konnte.
    Ungefähr Anfang August, wie ich sagte, war meine Laube fertig, und ich begann, es mir darin wohl sein zu lassen. Am 3. August waren die Trauben, die ich aufgehängt hatte, völlig getrocknet und durch die Sonne in vorzügliche Rosinen verwandelt. So nahm ich sie vom Baum ab, und es war sehr gut, daß ich es tat; denn der Regen, der nun folgte, würde sie verdorben haben, und ich hätte den besten Teil meines Wintervorrats, ungefähr dreihundert große Bündel, verloren. Kaum hatte ich sie alle abgenommen und die meisten heimgebracht, so fing es an zu regnen. Und von da ab, es war der 14. August, regnete es mehr oder weniger jeden Tag bis Mitte Oktober, und manchmal so heftig, daß ich tagelang nicht aus meiner Höhle konnte.
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    Um diese Zeit wurde ich durch einen Zuwachs meiner Familie sehr überrascht. Ich halte mit Leidwesen eine meiner Katzen vermißt, die mir fortgelaufen war und die ich für tot hielt. Ich hörte und sah nichts mehr von ihr, bis sie Ende August zu meinem großen Erstaunen mit drei Jungen
    zurückkehrte. Dies verwunderte mich sehr; denn ich hatte zwar einmal eine An Wildkatze geschossen, die aber ganz verschieden von unserer europäischen Katze war. Die jungen Katzen waren jedoch, ebenso wie die alten, Hauskatzen. Meine beiden Katzen aber waren weiblich. Von diesen drei Katzen wurde ich freilich nachmals so mit Katzen gesegnet,

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