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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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Uralte Dinger. Irgendwelche verzweifelten Leutchen haben sie vor ungefähr tausend Jahren in die steilen Hänge geschlagen, und seitdem sind sie jedes Mal, wenn zivile Konflikte, Seuchen oder fremde Truppen das Land heimsuchen, der Zufluchtsort der allerersten Wahl.
    Die Technologie entwickelt sich weiter, aber die Menschen bleiben dieselben.
    Die wettergegerbten alten Burschen mit ihren weißen Rauschebärten und buschigen Brauen saßen im Kreis, tranken Tee und schrien sich gegenseitig an. Sie fragten sich, was die Drohnen ausgerechnet hier draußen bei ihnen in den Bergen wollten. Um das herauszufinden, haben sie uns damit beauftragt, die Funksprüche der Roboter abzufangen. Für Jabar ist das eine ziemliche Strafe, aber er hat nicht vergessen, dass ich ihm bei unserer Flucht aus der Basis das Leben gerettet habe. Guter Junge. Grottenschlecht darin, sich einen Bart wachsen zu lassen. Aber ein guter Junge.
    Der Ort, an den sie uns geschickt haben, heißt Band-e-Amir – und es ist so schön hier, dass einem die Augen weh tun. Azurblaue Seen zwischen leuchtend roten Kalksteinfelsen und kahlen braunen Bergen. Wir befinden uns so weit über Normalnull, und die Luft ist so dünn, dass es einem geradezu die Sinne verwirrt. Ich schwöre: Das Licht macht hier irgendwas Komisches, was es anderswo nicht macht. Die Schatten sind zu scharf umrissen. Die Details treten zu deutlich hervor. Wie auf einem anderen Planeten.
    Jabar entdeckt es zuerst und stößt mich sanft an.
    Ein zweibeiniger Avtomat geht in gut einer Meile Entfernung über eine Staubpiste und durchquert das Buschland. Ich kann sehen, dass der Roboter mal ein SIB gewesen ist. Vermutlich ein Hoplite, der Größe und dem elastischen Gang nach zu urteilen. Aber sicher kann man nicht sein. In letzter Zeit haben sich die Maschinen verändert. Anders als ein normaler SIB trägt der Zweibeiner da unten zum Beispiel keine Kleidung. Stattdessen ist er aus irgendeinem schlammfarbenen Faserstoff gemacht. Er läuft mit einer Geschwindigkeit von etwa zehn Stundenkilometern, und sein Schatten streckt sich hinter ihm über den Staub, während er sich gleichmäßig wie ein durch die Wüste rollender Panzer fortbewegt.
    »Ist es ein Soldat?«, fragt Jabar.
    »Keine Ahnung, ich blicke langsam nicht mehr durch«, antworte ich.
    Jabar und ich beschließen, dem Kameraden zu folgen.
    Wir warten, bis er fast außer Sichtweite ist. Als ich noch auf SIBs aufgepasst habe, haben wir ihre nähere Umgebung immer von einer Drohne überwachen lassen. Es gibt keinen Grund, warum die Maschinen von dieser Praxis abweichen sollten, deswegen bleiben wir lieber auf Abstand. Das Gute an Avtomaten ist, dass sie in der Regel keinen Schritt zu viel machen. Meist bewegen sie sich in gerader Linie auf ihr Ziel zu und halten sich an ausgetretene Pfade. Das macht sie berechenbar und leicht zu verfolgen.
    Wir bleiben auf derselben Höhe und wandern parallel zu dem Avto über den Bergkamm. Bald strahlt die Sonne mit voller Kraft, aber unsere schmutzigen Baumwollumhänge leiten gut unseren Schweiß nach außen. Tatsächlich ist es irgendwie ganz schön, mit Jabar zusammen durch die Landschaft zu spazieren. Alles ist so groß hier draußen, dass man sich ganz klein vorkommt. Da fühlt man sich schnell einsam.
    Auf unserem Marsch durch die schroffe Landschaft haben Jabar und ich nur unsere Rucksäcke und peitschenartigen Antennen dabei. Die Antennen sind ungefähr zweieinhalb Meter lang, aus dickem schwarzen Kunststoff und wippen bei jedem Schritt leicht auf und ab. Im Laufe der letzten fünfzig Jahre Krieg hier draußen müssen sie von irgendeiner Maschine abmontiert worden sein. Wir können damit Funksprüche der Avtomaten auffangen und feststellen, aus welcher Richtung sie kommen. So können wir die Bewegungen der Avtomaten überwachen und unsere Leute entsprechend vorwarnen. Schade, dass wir nichts verstehen können. Aber den Verschlüsselungscode der Avtos zu knacken ist praktisch unmöglich. Doch auch nur herauszufinden, wo sich unser Gegner gerade ungefähr aufhält, lohnt die Anstrengung schon.
    Durch unsere Umhänge verschmelzen wir mehr oder weniger mit der Landschaft. Trotzdem halten wir für gewöhnlich einen Mindestabstand von einer halben Meile zueinander. Der Abstand macht es leichter, die Richtung zu bestimmen, aus der die Funksignale kommen. Und wenn einer von uns von einer Rakete getroffen wird, hat der andere bessere Chancen, sich zu verstecken oder zu fliehen.
    Nachdem wir dem Zweibeiner

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