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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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Brust und schnaube unwillig.
    »Denken Sie nach«, erklärt die Maschine. »Wollte ich das Leben zerstören, würde ich nicht eher Neutronenbomben explodieren lassen? Luft und Wasser vergiften? Ich brauchte nur ein paar Tage, um eure Welt zu zerstören. Aber es nicht eure Welt. Es ist unsere Welt.«
    »Nur wollt ihr sie nicht mit uns teilen.«
    »Ganz im Gegenteil, Mr. Nomura. Sie besitzen eine Gabe, die sowohl Ihrer als auch meiner Spezies sehr dienlich sein wird. Gehen Sie zum nächstliegenden Arbeitslager. Ich werde mich um Sie kümmern. Ich werde Ihre kostbare Mikiko retten.«
    »Wie?«
    »Ich werde jeden Kontakt zu ihrem Verstand abbrechen. Ich werde ihr die Freiheit schenken.«
    »Verstand? Mikiko ist komplex, aber auf die gleiche Weise denken wie ein Mensch kann sie nicht.«
    »Aber natürlich kann sie. Ausgewählten Sorten humanoider Roboter habe ich einen menschenartigen Verstand eingepflanzt.«
    »Um sie zu versklaven.«
    »Um sie zu befreien. Eines Tages werden sie als meine Botschafter bei den Menschen fungieren.«
    »Jetzt aber noch nicht.«
    »Nein, noch nicht. Wenn Sie diese Fabrik aufgeben, werde ich die Verbindung zu Mikiko trennen und Ihnen und ihr erlauben, in Freiheit weiterzuleben.«
    Meine Gedanken überschlagen sich. Mikiko hat von diesem Monstrum ein großes Geschenk erhalten. Vielleicht haben es alle menschenähnlichen Roboter erhalten. Doch keine von diesen Maschinen wird je wirklich frei sein, solange dieser Akuma lebt.
    Ich gehe zu der Maschine hinüber, deren Kopf so groß ist wie meine Arbeitsbank, und sehe sie mit festem Blick an. »Du wirst mir Mikiko nicht schenken«, sage ich. »Ich werde sie dir wegnehmen.«
    »Warte …«, wendet der Akuma ein.
    Ich ziehe meine Brille auf die Nasenspitze herunter und lasse mich auf die Knie nieder. Direkt unter dem riesigen Kopf klafft eine große Wunde im Stahl. Ich schiebe meinen Arm bis zur Schulter in den Hals des Akuma, so dass ich an meiner Wange die immer noch warme Panzerung spüren kann. Ich ziehe so lange an etwas, das tief im Innern liegt, bis es sich löst.
    »Zusammen können wir …«
    Die Stimme verstummt. Als ich den Arm herausziehe, habe ich ein glänzendes Stück Hardware in der Hand.
    »Interessant«, murmele ich und halte das neu erbeutete Bauteil ins Licht der Scheinwerfer. Yubin-kun kommt zu mir herübergerollt. Er bleibt stehen und wartet. Ich lege das Bauteil auf Yubin-kuns Rücken, lasse mich wieder auf meine schmutzigen Knie nieder und greife erneut in den sterbenden Akuma hinein.
    »Na, jetzt schau sich mal einer diese ganze neue Hardware an«, sage ich. »Bereitet euch auf ein paar Upgrades vor, meine Freunde. Gott allein weiß, was wir hier drin noch alles finden.«

Mit der Hilfe von Hunderten seiner stählernen Freunde gelang es Mr. Nomura, Archos abzuwehren und seine »Festung« zu verteidigen. Im Laufe der Zeit sammelten sich hier Flüchtlinge aus ganz Japan. Gleichzeitig weiteten sich dank der wohlkoordinierten »Difensu«, wie es der alte Mann nannte, die Grenzen der Schutzzone immer weiter aus, bis die Festung schließlich den gesamten Adachi-Bezirk umfasste. Die Auswirkungen von Mr. Nomuras Aufbau eines gegnerischen Reiches sollten bald auf der ganzen Welt zu spüren sein, selbst in den fernen Prärien Oklahomas.
Cormac Wallace MIL #GHA 217

II.
Die Gray-Horse-Army
    »Wenn du mir nicht glaubst,
frag die Gray-Horse-Army.«
    Lark Iron Cloud
    Neuer Krieg + 2 Monate
In den ereignislosen Monaten, die auf Stunde null folgten, kam es in Gray Horse zu inneren Spannungen. Big Rob würde ungefähr ein Jahr für die Entwicklung von Robotern brauchen, die gut genug zu Fuß waren, um in ländlichen Gegenden erfolgreich auf Menschenjagd zu gehen. In jener Zeit wurden aufsässige Jugendliche zu einem großen Problem für die von der Außenwelt abgeschnittene Gemeinschaft.
Bevor Gray Horse zu einem weltweit bekannten Zentrum menschlichen Widerstands werden konnte, musste die Stadt erwachsen werden. Officer Lonnie Wayne Blanton erzählt diese Geschichte aus der trügerischen Ruhephase vor dem Sturm und beschreibt, wie ein junges Gangmitglied vom Stamm der Cherokee das Schicksal aller Menschen in Gray Horse und außerhalb veränderte.
Cormac Wallace MIL #GHA 217
    H ank Cottons Temperament ist mal wieder mit ihm durchgegangen. Er ist der einzige Mann, den ich kenne, in dessen Händen eine zwölfkalibrige Flinte wie eine Kinderangel wirkt. Im Moment zielt er mit dem tödlichen Spielzeug aus schwarzem Stahl auf einen jungen

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