Robolution
Experimente fähig sein können!«
Und so war das Team um Helen McCrae hier, zwischen den silbernen Monolithen und irgendwo in den windigen Höhen Coppola Citys zum ersten Mal tatsächlich einig. Sie würden von Kempts Plan vereiteln und das Perpetuum aufhalten.
Selbst wenn das ihr Ende bedeutete und niemand sie dafür bezahlte.
ZEIT: 03:35 PM
ORT: Coppola Control
Gierig fraß sich der Lichtbogen des Schweißbrenners durch die Tür des Kontrollzentrums. Von Kempts Kamerasensor fokussierte die hellste Stelle des rot glühenden Metalls und folgte dem sich langsam voranbewegenden Lichtpunkt. Zugleich bemerkte er das Störsignal, das über seine neue Empatronroutine gelegt worden war. Und er konnte sogar orten, woher es ursprünglich stammte. Blitzschnell wechselte er durch die Aufzeichnungen der Sichtmodule der Sicherheitsroboter, bis er die Bilder aus der Kontrollkammer No. 8 zu sehen bekam. Er beschleunigte die Aufzeichnung bis zu dem Zeitpunkt, als die Kugeln den Kopf des Insassen der Kabine zerrissen, und schaltete dann auf Standbild.
Während der Lichtbogen nun die Hälfte der Tür hinter sich hatte, erkannte von Kempt, womit er es zu tun hatte. Dort, in der Überwachungskammer No. 8, hatte ein Android gesessen! Natürlich. Wie auch hätte ein Mensch seine Pläne durchkreuzen können. Dafür brauchte es mehr. Mehr Geschwindigkeit, höhere Speicherkapazität und größere Präzision.
Aber wie in aller Welt hatte ein Android diese Anlage infiltrieren können?
Den sich langsam weiterfressenden Lichtpunkt nicht aus dem Blick lassend, zoomte von Kempt das Standbild des aufgerissenen künstlichen Kopfs näher. Er drehte es, separierte Einzelteile, schematisierte die sichtbaren Prozessoren und scannte ihre Kennungen und hatte dabei bereits einen Verdacht. Gewissheit aber brachte erst der nachfolgende Vergleich der Scanergebnisse mit seinen Datenbanken. Wäre von Kempt noch ein Mensch gewesen, es hätte ihn geschaudert. Denn dort, inmitten von Coppola Control, saßen in der Überwachungskammer mit der Nummer acht die Überreste eines Copy23 . Eines der verbliebenen 199 Exemplare, die seit Langem als verschollen galten.
Die Gerüchte über diese Baureihe waren so zahlreich wie die Sterne des Tetramalion-Systems, und die Vermutungen bezüglich ihrer Rolle bei dem Hephaiston-Zwischenfall und innerhalb der mysteriösen Terrororganisation mit Namen Golem waren längst Teil der gängigen interstellaren Versch w ö rungstheorien. Wenn es aber tatsächlich einer dieser Androiden bis nach Coppola II geschafft hatte, war es wahrscheinlich, dass …
Mit einem lauten Krachen knallte die Eingangsschleuse der Kontrollzentrums, von einem rot glühenden Rand umgeben, zu Boden. Die Black Ops hatten ihren Einsatzort erreicht. Von Kempt beendete die subalterne Assoziationsroutine, um seinen Speicherplatz stattdessen für die Direktsteuerung der SicherheitsMechs zu nutzen. Vier von ihnen hatte er in die Überwachungskammern zurückgezogen, während drei weitere Posten im Gang zu den Sicherheitskammern bezogen hatten und die anderen noch immer mit der Säuberung der Quartiere beschäftigt waren. Bei einem eiligen Systemcheck versicherte sich von Kempt der Funktionstüchtigkeit ihrer Waffensysteme und ließ sie nachladen. Dann konzentrierte er seine Aufmerksamkeit schließlich auf den Eingang des Kontrollzentrums, wo sich aus einem Gespinst dünner Rauchschwaden der schemenhafte Umriss eines Mannes hervorschälte. Er trug eine schwere, komplett schwarze Rüstung ohne Kennung, einen verspiegelten Helm und hielt einen schweren RimBlaster mit Schweißaufsatz im Anschlag. Von Kempt scannte die Waffe, überprüfte Reichweite und Schadenswerte und beschloss, die SecMechs zunächst noch in ihrer Deckung zu belassen.
Mit der Waffe im Anschlag näherte sich der Gepanzerte PCU von Kempt, der noch immer reglos dort in seinem Netz aus Kabeln thronte. Das Blut, das auf seiner metallenen Außenhülle glänzte und die Leichen am Boden legten ein weiteres Mal die Assoziation einer großen bösen Spinne nah.
Der Eindringling in der schwarzen Rüstung wandte den Kopf und musterte den Raum. So, wie er es tat, ging die PCU davon aus, dass eine Kamera in seinem Helm alles aufzeichnete, damit sich der Vorstand ein genaues Bild von den Vorkommnissen und dem Ausmaß der Schäden machen konnte.
Hinter der ersten Gestalt erschienen in der Türöffnung nun weitere Bewaffnete in schwarzen Rüstungen, die, einander Deckung gebend, vorsichtig in das
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