Robolution
SicherheitsMechs von Kempts und brachen über den umliegenden Leichen zusammen, sodass das Massaker von Coppola Control nunmehr ebenso Mensch wie Maschine betraf.
Lediglich in Bezug auf Daedalos Gamma 12/4302 hatte die Eingreiftruppe den Auftrag, ihn aktiviert in ihre Gewalt zu bringen. Die Konzernspitze wollte seine kompletten Daten. Ein Ziel, das den Einsatz von EMP -Waffen gegen den Leiter der Einrichtung unmöglich machte.
Mit jedem fallenden Mech rückten die Männer weiter vor. Unter Verwendung der Überwachungskameras versuchte von Kempt, der sich noch immer hinter den rauchenden Resten der Kontrollkonsole verbarg, seine Chancen für eine Flucht einzuschätzen. Als sein letzter metallener Beschützer zu Boden ging, entschied er sich schließlich für den Korridor im hinteren Teil des Raums, der zu den beiden Kammern hinunterführte. Blitzschnell katapultierte er sich aus der Hocke in den Stand und hastete in den Gang hinein. Der Anführer der Ops hob eine Hand.
»Feuer einstellen!«
Die Männer sammelten sich. Auf ein Zeichen ihres Anführers bewegte sich das Team wenig später langsam in Richtung Gang.
Während sie sich dort gegenseitig Deckung gaben, stellten sie fest, dass von dem Roboter nichts zu sehen war. Der Gang war leer, die Kammern an seinem Ende verschlossen. Der Leiter der Operation holte sich die Daten der Kontrollzentrums auf sein HUD und scrollte bis zum Sicherheitsfolder hinunter, den er schließlich mithilfe eines Universalcodes öffnete.
Er überflog Worte, Zahlen und Schemata, und zwei Datensätze später verstand er, was von Kempt vorhatte. Daedalos Gamma 12/4302 wollte seine Männer in eine Falle locken, während er sich in einer der Sicherheitskammern verschanzte. Seine Daten zeigten am Ende des Gangs eine hochfrequente Laserselbstschussanlage mittlerer Größe. Nach dem Verlust seiner mobilen Verteidigungseinheiten wollte die PCU nun die automatischen Sicherheitsvorrichtungen der Kontrollzentrums benutzen, um die Eingreiftruppe auszuschalten.
Was die Prior Command Unit dabei nicht einkalkuliert hatte, war, dass sie damit zunächst vor allem selbst in der Falle saß. Dementsprechend stellte der Einsatzleiter nun die Hälfte seiner Männer ab, um den Gang zu sichern, und begab sich mit dem Rest der Mannschaft zurück ins Kontrollzentrum.
ZEIT: 04:05 PM
ORT: Coppola City / Aufzugsanlage
Nachdem sie sich von oben versichert hatten, dass ihr Verbündeter die Empatrons tatsächlich noch hatte deaktivieren können, waren McCrae und ihre Leute schlussendlich bei den Aufzügen gelandet. Die Signalblockade ihres Verbündeten schien zu funktionieren, denn die Bots in der Umgebung ignorierten sie wie schon bei ihrer Ankunft. Doch die Gewissheit, dass diese Haltung früher oder später der blanken Aggression einer gezielt manipulierten Empatronroutine weichen würde, war keine angenehme. Die letzten Worte des Androiden waren ihnen allen noch deutlich im Ohr. Selbst er hatte nicht gewusst, wie lange die Blockade anhalten würde.
Nacheinander verließen die Teammitglieder, allen voran Officer McCrae, die TransBot-Kabine und blickten die Straße hinunter. Bis hierher war das Perpetuum noch nicht vorgedrungen. Der Anblick der unbeschädigten monolithischen Gebäude und der sauberen Straßen mit den funktionstüchtigen Bots wirkte inzwischen beinahe irritierend auf die Gruppe. Zumal die dichten Rauchschwaden in der Ferne und der Geruch verbrannten Plastiks in der Luft ahnen ließ, dass es nicht mehr lange so bleiben würde.
Ihr aktueller Plan sah vor, dass sie sich hier verschanzten, das Perpetuum erwarteten und den Riesenrobotern, sobald sie in Reichweite kamen, den weiteren Weg so schwer wie möglich machten. Bis auf den letzten Mann. Wobei damit zu rechnen war, dass das nicht allzu lange dauern würde. Vor allem, wenn von Kempts manipulierte Empatronroutine durchbrach.
Für den Moment jedoch genossen Raptorbeta, Heavy, Roboterprofiler und Tech-Söldner ebenso wie Officer McCrae noch den friedlichen Anblick der Straße und der sie völlig ignorierenden Roboter. Zumindest bis wenig später am Horizont die Silhouette des Perpetuum-Molochs auftauchte …
Mono ließ, was im Inneren des Exoskeletts ein wenig seltsam anmutete, den Kopf hängen. Er seufzte leise und murmelte gerade einen weiteren seiner unverständlichen Flüche, als der plötzlich emporschnellende Bildschirm des GGB seinen Kopf zurückschleuderte und ihm beinahe die Vorderzähne ausschlug.
Auf dem ausgefalteten Monitor
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