Robolution
eine Gruppe Außenweltler den Führer geben. Es handelte sich um ein Team Justfiers, das gerade eingetroffen war, um in Coppola City einer Wiederbeschaffungsmission nachzugehen. Und das ausgerechnet jetzt, wo der Roboterkiller ein weiteres Mal zugeschlagen hatte.
Aber zumindest waren die Justifiers noch nicht auf dem Weg nach unten. Rosso blieb also noch etwas Zeit. Er bestätigte den Erhalt der Nachricht, bewegte sich ans Ende des Fließbands und schwang sich von dort auf die etwas höher gelegene Kontrollebene, wo er im Leitstand sofort auch den Schichtleiterbot entdeckte,der dort vor seinem Schaltpult am Boden lag. Rosso beugte sich über den Metallkadaver und betrachtete ihn genauer.
Auch dieses Mal hatte der Killerbot ganze Arbeit geleistet. Die Hülle des PhNx3 war aufgetrennt und der Hauptprozessor überlastet worden. Wie die anderen zuvor hatte er diesen Roboter geradezu hingerichtet.
Rosso schaute noch einmal zu den Kameras empor und stellte dabei verwundert fest, dass auch sie abgestellt worden waren. Auf seinem Handgelenkmonitor überprüfte er die Schaltkreise der Anlage, fand allerdings keinen logischen Grund für die Deaktivierung der Überwachung. Wenn aber die Kameras gezielt ausgeschaltet worden waren, dann bedeutete das womöglich … dass der Täter noch hier war!
Hastig ließ Rosso seine Finger über die Bedienelemente seiner Multibox huschen, aktvierte den Scanmodus und bewegte die optischen Sensoren langsam durch den Raum. Sie registrierten vierzehn verschiedene Signaturen, von denen dreizehn annähernd identisch waren. Das waren die PhNx3-Modelle am Fließband. Aber abgesehen davon gab es noch eine andere. Eine Signatur, die nicht hierher gehörte. Der Killerbot befand sich also noch immer im Raum!
Rossos Puls ging schneller. Er spürte, wie das Adrenalin in seinen Adern zu pulsen begann und er in einen anderen Modus wechselte. Vorsichtig griff er nach seinem EMP -Impulsgeber und drehte sich langsam in Richtung der unbekannten Signatur …
Im gleichen Moment schoss der Bot aus seinem Versteck. Rosso erkannte ihn sofort. Es war ein MT6, ein mobiles Multitool, ein Reparaturbot mit flachem Korpus, der seine sechs flexiblen Gliedmaßen als Arme und Beine einsetzen und so beinahe überallhin gelangen konnte. Mit ihnen hatte er sich auch unter dem Fließband festgekrallt, unter dem er jetzt blitzschnell hervorgeschossen war.
Obwohl seine Wendigkeit und die verlängerbaren Gliedmaßen den MT6 beinahe unberechenbar machten, wagte Rosso zu feuern. Der erste EMP -Impuls verfehlte den Bot haarscharf, als dieser sich vom Boden abstieß. An seiner statt brachen zwei der PhNX-Modelle scheppernd neben dem Fließband zusammen. Der MT6 schoss genau auf den Schützen zu. Bevor Rosso ein zweites Mal abdrücken konnte, wurde er zu Boden geschleudert. Er rollte sich ab, griff instinktiv nach dem reglosen Körper des PhNx3 neben sich und riss ihn gerade rechtzeitig hoch, bevor der SonicDrill des Multitools zwei großkalibrige Löcher hineinbohrte. Dann riss der MT6 sich wieder los, Rosso sprang auf die Füße und konnte gerade noch sehen, wie der Bot aus der Halle verschwand.
Es war unglaublich! Dieser MT6 hatte ihn tatsächlich angegriffen . Er hatte keine Gelegenheit gehabt, die Kennung an seinem Korpus auszumachen, würde aber schnellstmöglich eine Inventarisierung der Baureihe ansetzen. Vielleicht würde sich das fehlerhafte Modell dadurch ausfindig machen lassen.
Und obwohl er sich keine Chancen ausrechnete, eilte Rosso dem Bot nach. In der Straße angelangt, sah er, wie sich der MT6 an den Wänden entlang entfernte. Er hastete ihm nach und drängte die Bots in der Straße beiseite, deren Empatrons für einen kurzen Moment gelb aufleuchteten.
Es gelang Jack Rosso, drei Gebäudeblöcke lang in Sichtweite des Killbots zu bleiben, bevor seine Kondition schließlich nachließ. Schnaufend lehnte er sich an eine der flimmernden Fließkristallwände und blickte dem Multitool nach, wie es sich an den Au ß enseiten der Monolithen immer höher emporschwang und kurz darauf unter eine vorbeirasende TransBot-Kabine klemmte.
Es war einer der Momente, in denen Rosso seine k örperlich e Unterlegenheit verfluchte. Er war außer Atem, spürte jeden seiner Knochen und fühlte sich wie ein dysfunktionaler Bot einer hoffnungslos veralteten Baureihe.
Er stützte die Hände auf die Oberschenkel, atmete tief durch und blickte dem MT6 hinterher. Ihm war vollkommen klar, dass er keine Chancen hatte, ihn jetzt noch
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