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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Sinne.«
    »Was soll das bedeuten?« Sie begriff nicht, worauf der Mann hinauswollte.
    »Nun, sie haben den Jungen tatsächlich am Leben gelassen. Allerdings vor allem, um ein Exempel zu statuieren …«
    Langsam wurden McCrae die Andeutungen des Supervisors zu bunt. »Jetzt reden Sie schon nicht um den zentralen Schaltkreis herum!«, fuhr sie den GuideBot an.
    »Sie haben ihn innerhalb des Versuchsaufbaus belassen«, antwortete Capek leise.
    »Das hei ß t …« Langsam verstand McCrae seine Andeutungen. Aber damit war es augenscheinlich noch nicht getan.
    SPV Capek hatte noch mehr zu erzählen: »Professor Rosso hatte die Anlage gut getarnt. Die Suche nach ihm und seiner Frau wurde schließlich nach einiger Zeit abgebrochen. Das Labor wurde erst fünfzehn Jahre später entdeckt.«
    »Fünfzehn Jahre?« Ungläubig starrte Helen McCrae in die Kamera des GGB .
    »Fünfzehn Jahre, in denen der Junge nur in Gesellschaft von Robotern aufwuchs. Mit einer künstlichen Mutterbrust und künstliche n Spielkameraden. Eine binäre Kindheit, komplett basierend auf KI. Ironischerweise ist es jedoch genau das, was ihn heute so wertvoll für uns, f ür Coppola City , macht. Denn genau genommen ist er einzig dieser schweren Kindheit wegen unersetzlich.«
    Officer McCrae, die allmählich vage verstand, was es mit der ominösen Person Jack Rossos auf sich hatte, fehlten bloß noch wenige Antworten, um das Puzzle zu vervollständigen. Und eben die gedachte sie jetzt auch noch zu bekommen.
    »Was genau ist also Rossos Job innerhalb der Stadt?«, fragte sie Capek, dessen Antwort nicht lange auf sich warten ließ.
    »Er ist Roboterprofiler, Ma’am. Für Botverbrechen.«
    Verdutzt starrte sie in die Kameralinse. Roboterprofiler . Das Wort klang sonderbar. Und sie glaubte nicht, dass sie es zuvor schon einmal gehört hatte.
    »Roboterprofiler?«
    Der Supervisor schien allerdings nicht bereit, dies weiter auszuführen, und gedachte alles Weitere stattdessen an McCraes Kontaktmann zu delegieren.
    »Ich denke, das wird Jack Rosso ihnen besser selbst erklären. Das Ganze ist etwas kompliziert und hat mit einigen Besonderheiten der hiesigen Bots zu tun. Außerdem gibt es verschiedene Entwicklungen innerhalb der Stadt, die für einen Au ß enstehenden …«
    Und in genau diesem Moment passierte es.
    Während McCrae noch aufmerksam Capeks Ausführungen lauschte, stürzte sich Mono urplötzlich wütend auf den ihm gegenübersitzenden Roboter. »Was starrst du mich so an? Du verschissene Drecksdose!«, brüllte der Heavy und riss den Bot aus seiner Halterung und zu Boden.
    Entsetzt schauten Claw und van Ghor sich an, waren jedoch zu perplex, um einzuschreiten. Sie konnten nur zuschauen, wie Mono mit beiden Händen das Kopfsegment des Bots packte und auf den Boden der Kabine schmetterte, wieder und wieder. Und dabei schrie er wie von Sinnen: »Ich hab’ dich gewarnt. Ich hab’s dir gesagt. Ich kann es nicht leiden. Verdammt noch mal …«
    Die Kameraaugen des Bots fokussierten das wutverzerrte Gesicht des Heavys, bis eines schließlich zersplitterte. Mono aber gab keine Ruhe. Mit Schaum vor dem Mund hockte er auf der Brust des Roboters und schien noch lange nicht fertig zu sein.
    Jetzt erst begriff McCrae, die den strengen Geruch zuvor nicht richtig hatte einordnen können, dass der Heavy im Ruli-Rausch war. Zugleich splitterte eine Abdeckung vom Kopf des Droiden. Irgendwo in seinem Inneren endete ein Rechenprozess bezüglich humanoiden Verhaltens, der Wahrscheinlichkeit eines Missverständnisses und der Möglichkeit eines Versehens. Dann schaltete das Empatron des Bots von Grün auf Orange.
    Der Erste, dem es auffiel, war Claw. »Mr. Mimkin, Sir, das scheint mir keine gute Idee …«, murmelte er, blickte mit gesenktem Kopf in die Runde und sah die Empatrons der umsitzenden Bots zeitgleich ebenfalls umschalten. Der Raptorbeta sprang jetzt eilig zu Mono hinüber und versuchte erfolglos, ihn emporzuzerren. Wut und Ruli verliehen dem Heavy übermenschliche Kräfte. Monitor und Kamera des GGB fuhren herum, damit auch er die Kabine überblicken konnte. Und jetzt begriff auch McCrae die Situation.
    »O verdammt, die Empatrons!«
    »Wenn Sie dazu in der Lage sind, sollten Sie ihn besser stoppen, Ma’am.« Der mittelmäßigen Übertragungsqualität zum Trotz klang Capeks Stimme beinahe besorgt.
    McCrae schrie den Heavy an: »Mimkin! Hören Sie sofort auf! Das ist ein gottverdammter Befehl, verflucht noch eins!«
    Mono aber war im Rausch, und seine Kraft

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