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Robotermärchen

Robotermärchen

Titel: Robotermärchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Lem , Daniel Mróz
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wie ich meinen Mann kann stehen, wie meine Stahlseele glänzt, was zählen da eure Seelchen, strengt an die Eisenspulen, es wird kein Vergnügen, wer nicht folgt, haucht aus sein elektrisch Leben!" „Was sollen wir denn tun?" fragten die Roboter, denn sie waren von den Worten des Konstrukteurs vollends berauscht.
    „Niederknien!" rief der Konstrukteur. Da stürzten sie zu
    Boden, der Konstrukteur bückte sich und verdrahtete sie rasch, bis der lila Schein der flackernden Funken die Felswände erhellte. Beide Roboter fielen rasselnd um, er hatte sie kurzgeschlossen.
    „Biskalar nimmt sicherlich an, ich komme allein, wenn
    ich überhaupt zurückkomme", sagte Kreatius und ging von einem Roboter zum anderen. Jedem einzelnen öffnete er den Kopf und schaltete die Stahldrähte um, und als alle erwachten, folgten sie nur noch ihm. Da stellte er sich an die Spitze ihres Trupps und marschierte zur Hauptstadt. Dort befahl er seinen eisernen Sklaven, den König im Palast zu ergreifen, ihn zu entthronen, öffnete für alle Untertanen des Wüterichs die Schatzkammer, und nachdem er sie solcherart beglückt hatte, riet er ihnen, aus ihrer Schar einen würdigen König zu wählen. Er selber nahm nur die Schachtel mit den dienstfertigen Funken und machte sich auf den schwarzen, sternübersäten Weg, und so wandert er noch heute und wird früher oder später auch bei uns eintreffen.

    König Hydrops Ratgeber

    Die Argonautiker waren der erste Sternenstamm, der dem
    Verstand die Tiefen der planetaren Ozeane erschloß, die, wie kleinmütige Roboter meinten, für Ewigkeiten dem Metall verwehrt seien. Eins der smaragdenen Glieder ihres Königreichs ist Aquazien, das im Halsband der Topase wie ein großer Saphir am nördlichen Himmel glänzt. Vor vielen Jahren herrschte auf diesem Unterwasserplaneten König Hydrop der Allfischige. Eines Morgens ließ er die vier Minister der Krone in den Thronsaal rufen, und als diese vor ihm auf den Gesichtern schwammen, sprach er wie folgt zu ihnen, während sein Großkiemenmeister, ganz in Smaragden, den breiten Flossenfächer über ihm bewegte: „Ihr rostfreien Würdenträger! Seit fünfzehn Jahrhunderten bin ich nun Herrscher über Aquazien, über seine Unterwasserstädte und über die Kolonien der blauen Wiesen; in dieser Zeit habe ich die Staatsgrenzen erweitert, indem ich zahlreiche Kontinente unter Wasser setzte, und habe somit die wasserabstoßenden Standarten nicht befleckt, die ich von meinem Erzeuger, Ichtiokrates, übernahm. Im Gegenteil, in den Schlachten mit den feindlichen Mikrozyten habe ich mehrere Siege davongetragen, deren Ruhm zu schildern mir nicht ansteht. Ich fühle jedoch, daß die Macht für mich eine Last ist, die meine Kräfte übersteigt, deshalb habe ich beschlossen, einen Sohn zu erwerben, der die gerechte Herrschaft auf dem Thron der Inoxyden würdevoll fortsetzen soll. Ich wende mich daher an dich, Großprogrammierer Dioptrikus, an euch, Philonaut und Minogar, die ihr meine Oberstimmer seid, damit ihr mir einen Sohn ausdenkt. Mag er klug sein, aber er hänge nicht zu sehr an Büchern, denn ein Übermaß an Wissen lahmt den Willen zur Tat. Mag er gut sein, aber ohne Übertreibung. Ich wünsche mir, er möge tapfer, aber nicht verwegen sein, empfindlich, aber nicht rührselig, schließlich und endlich mag er mir gleichen, seine Seiten sollen von den gleichen Tantalusschuppen bedeckt und die Kristalle seines Verstandes ebenso durchsichtig sein wie dieses Wasser, das uns umgibt, uns stützt und uns nährt! Aber nun ans Werk, im Namen der Großen Matrix!" Dioptrikus, Minogar, Philonaut und Amassid verbeugten
    sich tief und schwammen schweigend von dannen, und jeder erwog im Geiste die Worte des Königs, wenn auch nicht vollends so, wie es sich der mächtige Hydrop gewünscht hätte. Minogar verlangte es nämlich hauptsächlich danach, sich des Throns zu bemächtigen, Philonaut stand mit den Feinden der Argonautiker, den Mikrozyten, im heimlichen Einvernehmen, Amassid wiederum und Dioptrikus waren miteinander tödlich verfeindet, und jeder ersehnte vor allem den Fall des anderen und den der übrigen Würdenträger. „Der König wünscht, daß wir ihm einen Sohn entwerfen", dachte Amassid, „was einfacher, als auf der Mikromatrix des Prinzen eine Abneigung gegen Dioptrikus, diese Mißgeburt, der aufgebläht wie eine Blase ist, einzuritzen? Wenn er dann die Macht übernommen hat, läßt er ihn gleich ersticken, indem er seinen Kopf an die Luft setzen läßt. Das wäre

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