Robotnarkose Newton
Formen an.
Die beiden Piloten des Vakuumgleiters, einer unverkleideten Gitterwerkkonstruktion mit vier Hub- und zwei Vortriebsdüsen, hatten sich bei dem sogenannten Flug mindestens zehnmal zu legitimieren.
Unter uns standen außer feuerklaren Schwebepanzern der irdischen Monddivisionen auch mobile Ortungseinheiten mit vorzüglichen Tastergeräten.
Seit der Roboteroffensive, gelenkt von dem Kommandogehirn ZONTA, war man äußerst vorsichtig geworden.
Noch schlimmer wirkte sich unser Täuschungsmanöver aus, das nicht nur die irdischen Regierungen, sondern auch die Menschen in allen Ländern an den Rand der Panik getrieben hatte.
Es war daher nicht verwunderlich, daß ein Kleintransporter alle Augenblicke geortet, eingepeilt und überprüft wurde. Man glaubte, Dr. Nang-Tais Fähigkeiten nur zu gut zu kennen. Infolge einer unerlaubten Intelligenzaufstockung betrug sein Quotient über fünfzig Neu-Orbton. Ferner besaß er einen marsianischen Kommando-Kodator und damit die Gewalt über den Riesenroboter der unterlunaren Festung Zonta.
Neuerdings schrieb man mir auch die Vernichtung des Supermutanten Gorong Barkhon-Lama zu. Hannibal und ich hatten ihn tatsächlich unschädlich gemacht, dies jedoch unter Verhältnissen, die sich sogar unsere engsten Mitarbeiter kaum vorstellen konnten.
Die Folge davon war, daß man Nang-Tai und Robbens übersinnliche Fähigkeiten nachsagte.
Nach unserem fehlgeschlagenen Unternehmen im Herzen des Robotbefehlshabers ZONTA waren einige Kommandeure der Vereinten Mondtruppen auf die Idee gekommen, die Lage innerhalb der alten Marsfestung auf eigene Faust zu inspizieren.
Aber das hatten wir nicht erlauben können, denn die soghmolische Gefahr war nach wie vor akut. Wenn ich den Nimbus von meiner Unbesiegbarkeit aufrechterhalten wollte, durften irdische Truppen auf keinen Fall in Zonta eindringen.
Die Folgen eines überhastet entworfenen Grundplans wirkten sich von Tag zu Tag verheerender aus. Ich verfluchte meine Rolle als Dr. Nang-Tai, doch das verbesserte die Situation natürlich nicht.
Mir war keine andere Wahl geblieben, als den Großroboter mit Hilfe meines wieder funktionierenden Kodators anzuweisen, die Energieschutzschirme erneut aufzubauen.
Hannibal hatte die vordringenden Truppen gerade noch warnen und zum überhasteten Rückzug bewegen können, sonst wären etwa zehntausend Mann in den Hochenergieglocken verglüht. ZONTA hatte die Anweisung viel zu prompt und unter völliger Mißachtung der gefährdeten Soldaten ausgeführt. Mein Abwartebefehl war aus »logisch-taktischen Gründen«, wie mir ZONTA später mitgeteilt hatte, als nebensächlich eingestuft worden.
Gehen Sie einmal mit einem seelenlosen Gigantroboter richtig um! Wenn Sie ZONTA um eine Tasse Kaffee bitten, kann es Ihnen leicht passieren, daß er erst einmal den halben Mond einebnet, um eine Kaffeeplantage zu errichten. »Demnächst kommt das Getränk, Sir!« wird der Großrechner dann wohl sagen.
Wir hatten erhebliche Schwierigkeiten mit diesem unberechenbaren Monstrum tief im Innern des Himmelskörpers.
Unter mir flammten die Hubtriebwerke wieder auf. Der in einer steiler werdenden Parabel fallende Transportgleiter wurde aufgefangen und erneut nach oben gerissen.
Oder hatten Sie etwa angenommen, auf dem luftleeren Erdtrabanten wäre ein Fliegen im Sinne des Wortes möglich gewesen? Das ist ein Irrtum!
Wir sprangen in mehr oder weniger weiten Bögen über die zerklüfteten Ringgebirge der Mondrückseite hinweg. Ein Gleiten in
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