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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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in­fol­ge ver­schie­de­ner Al­te­rungs­ver­sa­ger nicht mehr in der La­ge ist, den Ro­ten Pla­ne­ten voll­stän­dig in schüt­zen­de Ener­gie­schir­me zu hül­len. Vor 187.000 Jah­ren war das mög­lich. In­fol­ge­des­sen wer­den nach der Wahr­schein­lich­keits­be­rech­nung min­des­tens vier­zehn Kreu­zer das pla­ne­ta­ri­sche Ener­gie-Sperr­feu­er durch­bre­chen und ih­re schwe­ren Kampfra­ke­ten ab­schie­ßen. Je­der Wir­kungs­kopf be­sitzt ei­ne Leis­tung von zehn Gi­ga­ton­nen TNT. An­de­re Ty­pen be­wir­ken ei­ne ato­ma­re Re­ak­ti­on des Ele­ments mit der Ord­nungs­zahl 26, al­so Ei­sen. Der Mars ent­hält un­end­lich viel Ei­sen. Fast al­le Wüs­ten sind da­mit durch­setzt. Ein Atom­brand wird den Pla­ne­ten in ein Glut­meer ver­wan­deln. Wenn die Tem­pe­ra­tu­ren hoch ge­nug sind, um die frei­en Was­ser­stof­fa­to­me der At­mo­sphä­re und der we­ni­gen Was­ser­vor­kom­men zum Ver­schmel­zungs­pro­zeß an­zu­re­gen, wird der Him­mels­kör­per zur kos­mi­schen H-Bom­be. Die Waf­fen wur­den von mei­nen chi­ne­si­schen und in­di­schen Kol­le­gen ent­wi­ckelt. Der ers­te Test fin­det auf dem Mars statt und nicht – wir vor­ge­se­hen – auf ei­nem klei­nen Him­mels­kör­per des Pla­ne­toi­den­rings. Mei­ne Her­ren, ich glau­be, daß die­ser Test sehr er­folg­reich ver­läuft. Tun Sie et­was, Herr Ge­ne­ral.«
    Scheu­ning er­hob sich und schritt zum Druck­schott des Kon­fe­renz­raums hin­über. Sei­ne große Ge­stalt wirk­te noch ha­ge­rer als vor Mo­na­ten.
    Zwei Pos­ten der Eli­te­ein­heit Lu­na-Port sa­lu­tier­ten. Die Pan­zer­tür schwang zi­schend auf. Die Druck­ver­hält­nis­se in den ein­zel­nen Kup­peln und den dar­in ein­ge­bau­ten Räum­lich­kei­ten dif­fe­rier­ten im­mer um Mi­ni­mal­wer­te.
    Ich lausch­te dem Zi­schen nach.
    Drau­ßen klan­gen Kom­man­dos auf. Die Stim­me von Oberst Do­nald J. Ni­ken­trak, dem neu­en Kom­man­deur der Mond­nie­der­las­sung, war deut­lich zu ver­neh­men. Er ord­ne­te er­höh­te Alarm­be­reit­schaft an.
    Han­ni­bal pfiff schrill durch die Zäh­ne. Mit die­ser akus­ti­schen Äu­ße­rung drück­te er ei­ne gan­ze Rei­he von ver­schie­den­ar­ti­gen Ge­füh­len aus.
    »Die Sit­zung ist be­en­det, Gent­le­men«, ord­ne­te ich an. »Ich be­dau­re, daß wir zu kei­nem bes­se­ren Er­geb­nis ge­kom­men sind. Pro­fes­sor Teich­burg, ich bin fast ver­führt, Ih­nen zu ver­si­chern, daß die ir­di­schen Kreu­zer nicht an­grei­fen wer­den. In we­ni­gen Stun­den er­hal­te ich mei­ne Ein­satz­be­feh­le. Dann se­hen wir wei­ter.«
    »Ge­ra­de Sie soll­ten wis­sen, daß mei­ne For­de­run­gen nicht ei­nem mut­wil­li­gen Zer­stö­rungs­drang ent­spran­gen«, be­gehr­te er auf.
    Han­ni­bal lach­te ei­gen­tüm­lich.
    »Pro­fes­sor, wenn wir das nicht wüß­ten, wä­ren Sie längst ein to­ter Mann. Wir hal­ten näm­lich nicht viel von Fa­na­ti­kern.«
    Wir gin­gen. Durch Zu­fall er­hasch­te ich einen Ge­dan­ken­fet­zen. Er stamm­te von ei­nem Mann aus Teich­burgs Team.
    Er fürch­te­te sich, wuß­te aber nicht ge­nau, wes­halb. Wahr­schein­lich war es der selt­sa­me Aus­druck in un­se­ren Au­gen ge­we­sen. We­der Han­ni­bal noch ich hat­ten in den letz­ten Mi­nu­ten dar­auf ge­ach­tet.
    Wenn wir nicht vor je­der­mann auf­fal­len woll­ten, muß­ten wir vor­sich­ti­ger sein. »Mons­tren« wie wir leb­ten neu­er­dings ge­fähr­lich!
    Wir wa­ren zwar »nur« Te­le­pa­then, aber das ge­nüg­te, um fast al­le Mit­ar­bei­ter zu ver­un­si­chern. Man er­in­ner­te sich noch leb­haft an den ver­bre­che­ri­schen Su­per­mu­tan­ten Go­rong Bark­hon-La­ma.
     
    Die Wis­sen­schaft­ler und Mi­li­tärs des »An­griffs­stabs Mars« wa­ren zu­rück­ge­blie­ben. Le­dig­lich Oberst Ni­ken­trak, May­koft und TS-19, un­ser alt­be­währ­ter Ver­bin­dungs­of­fi­zier zum GWA-Haupt­quar­tier, wa­ren mit­ge­kom­men.
    Stea­mers, ein Wis­sen­schaft­ler des Ein­satz­teams, konn­te die Druck­kup­peln von Lu­na-Port auf nor­ma­lem We­ge und da­her un­ge­fähr­det ver­las­sen.
    Ich konn­te es mir eben­falls er­lau­ben, da ich mei­ne Mas­ke als Dr. Nang-Tai

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