Robotnarkose Newton
Möglichkeit mehr sehen, dann sollte der letzte Mann des Marskreuzers doch noch auf die Knöpfe drücken. Wir werden uns anschließend mit der kosmischen Katastrophe abfinden müssen.«
Ich verzichtete auf eine Antwort. Wenn Emanuel Scheuning solche Worte sprach, dann hatte er innerlich aufgegeben; das heißt – er gab unserem Einsatz keine Chance mehr!
»To be or not to be«, orakelte Steamers.
Sein Lächeln gefiel mir nicht. Er war zu allem entschlossen, aber erst wollte er es auf anderem Wege versuchen. Genau das wollten wir auch. Ein zerplatzter Mars wäre eine verhängnisvolle Lösung gewesen.
4.
Die gewaltigen Hangartore hatten sich geöffnet. Vor uns lag die relativ ebene Albara-Senke, in der vor 187.000 Jahren irdischer Zeitrechnung die Raumschiffe des kommandierenden Marsadmirals Saghon gelandet und gestartet waren.
ZONTA hatte einwandfrei und keineswegs unwillig geschaltet. Seitdem der Einfluß des soghmolischen Superkodators beseitigt war und die Angreifer verjagt waren, reagierte der Großrechner wieder auf die Befehlsimpulse meines Kodators.
Ich hielt das flache Gerät aufgeklappt in der Hand. Das Wunderwerk marsianischer Mikrotechnik funktionierte immer noch, obwohl wir uns nicht vorstellen konnten, wie es seinen Energiebedarf sättigte.
Er mußte hoch sein, sonst hätte der Befehlsgeber niemals auf überlichtschnell basierender Frequenz arbeiten können.
»Konnat an ZONTA, ich starte. Ausschleusungskamin öffnen, danach wieder schließen. Die Schutzschirme bleiben bis zu einer gegenteiligen Anweisung durch mich aktiviert. Eventuell auftauchende Fremde sind als Gegner deiner Erbauer einzustufen und abzuwehren. Ich klassifiziere sie als Unbefugte und Erbspione.«
»Verstanden. Anweisungen werden gespeichert und vorbehaltlich einer übergeordneten Befehlsgebung befolgt.«
Ich unterdrückte einen Ausruf des Unwillens. ZONTA hätte doch nicht darauf reagiert.
Ich gab Major Lobral ein Zeichen. Er war ebenso wie die anderen Mitglieder der Stammbesatzung befördert worden; eine kleine Anerkennung für die Leistungen dieser Männer. Sie spielten nach wie vor mit ihrem Leben, denn die Schaltungen der »1418« gaben uns immer noch Rätsel auf.
Vor wenigen Tagen erst hatten Listerman, Kenonewe und Tronsskij Schaltungen erprobt, die wir bis dahin nicht angerührt hatten.
Die Folge davon war eine Notaktivierung der gesamten Schiffspositronik gewesen. Der Kreuzer, eigentlich nur ein Beiboot von weitaus größeren Marsschiffen, war daraufhin in den freien Raum gerast und hatte aus allen Rohren das Sperrfeuer eröffnet.
Erst später hatten unsere »Experten« herausgefunden, daß die Automatiken eine Vernichtung des Mondstützpunkts angenommen und entsprechend reagiert hatten. Ohne ZONTAs Hilfe wäre es zu einer Katastrophe gekommen.
Mart F. Lobral galt als fähigster Raumpilot der GWA. Hannibal und ich hatten entdeckt, daß er über ein schwach modifiziertes Gehirn mit einem besonderen Sinn für fremdartige Techniken verfügte. Er ahnte nichts davon, und wir schwiegen, um ihn nicht zu verunsichern.
Vor ihm glitt die energetische Sprechspirale aus dem Hufeisenpult der Zentrale-Hauptschaltungen.
»Lobral an alle: Klar zum Start. Anschnallen, Gehörschutz Stufe III.«
Ich achtete auf die typischen Leuchtsymbole der Kontrollanzeigen. Noch standen alle Werte auf grün, noch war alles ungefährlich. Das mußte sich mit dem Anlaufen der Triebwerke ändern. Sie waren im statisch stabilen Ringwulst der Äquatorlinie untergebracht.
ZONTAs Starthilfebereitschaft wurde durch
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