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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Au­ßen­bord­be­ob­ach­tung wur­de das Flam­men der Ab­wehr­glo­cke er­kenn­bar. Für ei­ni­ge Au­gen­bli­cke war nicht nur je­der Funk­ver­kehr, son­dern auch ei­ne te­le­pa­thi­sche Fern­son­die­rung un­mög­lich. Un­ser nor­ma­ler Vi­deo­funk funk­tio­nier­te al­ler­dings.
    »Auf­pas­sen, Ki­ny«, sprach ich in das vor mei­nen Mund ge­schwenk­te Helm­mi­kro­phon. »Der kri­ti­sche Punkt wird er­sicht­lich, wenn wir das ZON­TA-Feld ver­las­sen und in den frei­en Raum vor­sto­ßen. Es dau­ert ei­ni­ge Se­kun­den, bis un­se­re ei­ge­ne Ab­wehr steht. Das wis­sen auch die schieß­freu­di­gen Kom­man­deu­re .«
    Sie nick­te kaum merk­lich.
    Ich kon­trol­lier­te un­be­wußt den Sitz mei­ner Gur­te. Auf ei­nem der vie­len Schir­me der In­nen­bord­kom­mu­ni­ka­ti­on er­kann­te ich Dr. Ing. Hal­lon E. Sno­fer, un­se­ren er­fah­rens­ten GWA-Tech­ni­ker in mar­sia­ni­schen Trieb­werks- und Re­ak­tor­fra­gen.
    Er saß zehn Me­ter un­ter uns in sei­ner Haupt­zen­tra­le und be­ob­ach­te­te an­ge­spannt die Kon­trol­len, die ich auf dem Bild­aus­schnitt nicht er­ken­nen konn­te. Es han­del­te sich um die An­zei­gen der vor­pro­gram­mier­ten Schnell­schalt-Kom­pu­ter. Sie hat­ten die Auf­ga­be, die schiffs­ei­ge­nen Ener­gie­schir­me auf­zu­bau­en, so­bald es mög­lich war. In­ner­halb des Aus­schleu­sungs­ka­mins hät­te es die Ver­nich­tung des Schif­fes be­deu­tet.
    »Leis­tungs­mei­ler fah­ren hoch«, hör­te ich sei­ne Mel­dung in den Helm­mu­scheln.
    Gleich­zei­tig ver­nahm ich ein To­sen. Oh­ne den Ge­hör­schutz wä­re es un­er­träg­lich ge­we­sen.
    Wenn die Wan­del­bän­ke zur Strom­ver­sor­gung der De­fen­siv­waf­fen und sons­ti­ger Ver­brau­cher an­spran­gen, er­beb­te be­reits die Schiffs­zel­le. Ka­men die Schwin­gun­gen der auf Voll­schub lau­fen­den Trieb­wer­ke noch hin­zu, glich die »1418« ei­ner hef­tig an­ge­schla­ge­nen Kir­chen­glo­cke. Wur­de über­dies das Feu­er er­öff­net, wur­den un­se­re fest­ver­an­ker­ten Kon­tur­la­ger so hef­tig er­schüt­tert, daß sie ab­zu­rei­ßen droh­ten. Ein nicht an­ge­schnall­tes Be­sat­zungs­mit­glied wä­re zer­schmet­tert wor­den.
    Die Au­to­ma­ti­ken fuh­ren die Leh­nen der Sit­ze zu­rück. Gleich­zei­tig ho­ben sich die Schen­kel­stüt­zen an. Her­vorglei­ten­de Gur­te fes­sel­ten au­ßer­dem die Bei­ne; das Re­sul­tat aus bit­te­ren Leh­ren.
    Auch wir hat­ten ein­mal ge­glaubt, in ei­nem von An­druck­ab­sor­bern ge­schütz­ten Mars­raum­schiff nor­mal lie­gen oder so­gar ste­hen zu kön­nen, bis wir bei den ers­ten Pro­be­flü­gen das Un­ge­heu­er­li­che der ent­fes­sel­ten Atom­ge­wal­ten kör­per­lich ver­spürt hat­ten.
    Die Ab­sor­ber ver­hin­der­ten fast al­les, vor al­lem bann­ten sie die Be­har­rungs­kräf­te bei den mars­üb­li­chen Wahn­sinns­be­schleu­ni­gun­gen.
    Sie ab­sor­bier­ten auch den Ener­gierück­schlag feu­ern­der Ther­mo­ge­schüt­ze und das Rüt­teln hoch­ge­jag­ter Ti­tan­ma­schi­nen. Oh­ne die Dämp­fer wä­re ein Raum­flug mit die­sen Su­pe­r­ag­gre­ga­ten über­haupt nicht mög­lich ge­we­sen – oder man hät­te »schlei­chen« müs­sen.
    Trotz der erst­klas­si­gen Ab­sor­ber­fel­der ka­men aber noch ge­nug Be­las­tun­gen durch. Mir wur­de er­neut klar, in ei­ner flie­gen­den Bom­be zu lie­gen.
    »ZON­TA-Glo­cke en­det, Vor­sym­bol für Voll­schub kommt. Schirm wird vor­ak­ti­viert. Vor­sicht, Lärm­schutz­stu­fe I.«
    Ich fühl­te den Preß­druck mei­ner sich ver­dich­ten­den Ohr­pols­ter. Wir tru­gen die neues­ten Helm­kon­struk­tio­nen. Ein Kom­pu­ter ir­di­scher Bau­art gab die Be­fehl­sim­pul­se an die Hel­m­au­to­ma­ti­ken. Kein Mensch hät­te in ei­nem plötz­li­chen Ge­fah­ren­fall schnell ge­nug rea­gie­ren und die Schutz­vor­rich­tun­gen aus­rei­chend be­die­nen kön­nen.
    Die Bord­po­sitro­nik schi­en mit ei­ner Feu­e­r­er­öff­nung zu rech­nen, sonst hät­ten die Hel­m­au­to­ma­ti­ken nicht Mund- und Na­sen­schüt­zer aus­ge­fah­ren. Die Mas­ke leg­te sich so schnell über mein Ge­sicht, daß ich es erst be­merk­te, als be­reits die

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