Robotnarkose Newton
Verbandskommandeur keinen Angriffsbefehl erhalten.«
»Ich weiß, Sir. Damit sind wir aber beim springenden Punkt! Ihr Kommandeur wird den Angriffsbefehl mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr befolgen können. Die Soghmoler werden seine Plasmakreuzer vernichten, ehe er auf Abschußweite an den Mars herangekommen ist. Sie unterschätzen die Kampfkraft der beiden soghmolischen Schiffe. Sie werden unsere Kreuzer schnell orten. NEWTON wird sich heraushalten, aber der fremde Kommandeur wird nicht zögern. Oder glauben Sie etwa, er würde unsere Schiffe für harmlose Passagierraumer halten? Er hat es gar nicht nötig, Mühe und Zeit zu opfern, um die großen Einheiten der Heimatflotte rechtzeitig bemannen zu können. Er schießt vorerst unsere Kreuzer ab. Sie sind viel zu langsam, schwerfällig und unzureichend bewaffnet.«
Er setzte sich. Die Schweißperlen auf seiner zerfurchten Stirn waren unübersehbar.
»Mir wurde versichert, die von Scheuning eingebauten Marsgeschütze würden einen Durchbruch bis zur Raketen-Abschußdistanz gewährleisten. Natürlich müssen wir mit schweren Verlusten rechnen.«
Ich lachte humorlos auf.
»Professor Scheunings Aussage lautet anders, Sir! Teichburgs Berechnungen und jene der IAK sind auf Grund meiner Einsatzerfahrungen unzureichend. Die Soghmoler sind mit einem Schlachtschiff der MARSHU-Klasse und mit zwei Schweren Kreuzern der KASHAT-Klasse angekommen. Einen, ein gigantisches Gebirge aus MA-Metall, haben wir nach bewährten GWA-Taktiken auf dem Mond zerstören können. Schauen Sie sich nochmals die Filme an. Achten Sie intensiver auf die ungeheuerlichen Abwehrschirme und die Waffentürme. Unsere Raumschiffe haben keine Chance. Kein einziges wird nahe genug an den Mars herankommen. Wenn man zu einer Verzweiflungslösung greift und die Raketen zu weit vor dem Ziel abfeuert, werden die langsamen Geschosse von lichtschnellen Beibooten der beiden Großkampfschiffe geortet, eingeholt und noch im freien Raum zerstrahlt werden. Sir, rufen Sie unsere Männer zurück! Sie fliegen in den Tod.«
»Und stellen Sie Teichburg vor ein GWA-Gericht«, forderte Hannibal zusätzlich. »Wir fertigen ein Protokoll an. Ob es beweiskräftig genug ist, wird sich zeigen.«
Reling stand auf. Gedankenverloren schnippte er ein Stäubchen von seiner Uniformjacke.
»Das kann ich nicht allein entscheiden. Die Schiffe unterstehen dem Generalkommando der IAK. Ich glaube Ihnen und werde mich in Ihrem Sinne dafür verwenden. Wann können Sie starten?«
Ich spürte seine innere Verzweiflung, ohne seine Gedanken lesen zu müssen. Reling war überfahren worden.
»Heute noch, Sir«, beruhigte ich ihn.
»Glauben Sie noch daran, den Mars mit der ›1418‹ ungefährdet erreichen und auf ihm landen zu können?«
Allison nahm mir die Antwort ab.
»Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Wir fliegen lichtschnell an. Lobral ist an Gewaltmanöver gewöhnt. Wenn jemand eine gute Chance hat, den soghmolischen Riesenschiffen entfliehen zu können, sind wir es. HC-9 hat recht, General. Die Plasmakreuzer kommen nie durch. Wenn man auf mich gehört hätte, wären sie erst gar nicht abgeflogen. Was wollen Sie eigentlich mit den leichten Energiekanonen gegen die Abwehrschirme eines Schlachtschiffes ausrichten? Die MARSHU-Giganten durchmessen vierhundert Meter. Sie schieben eine breitgefächerte Front aus sonnenheißen Atomgluten vor sich her. Phantastische Zielpositroniken, selbstsuchend und selbstfeuernd, treffen Objekte von der Größenordnung eines Kürbisses. Wir kommen durch, Sir! Konnats und Utans Masken sind perfekt. Wir werden von den Soghmolern ganz
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