Robotnarkose Newton
Sauerstoffbeatmung einsetzte.
Das war notwendig, aber auch das hatten wir viel zu spät erkannt. Wenn unsere tüchtigen Techniker nicht das Geheimnis der unförmigen Marshelme enträtselt hätten, wären wir wahrscheinlich wieder vom Luftstau überrascht worden. Dieser Effekt trat besonders beim Abfeuern der Hochenergiegeschütze auf. Noch schlimmer sollte es bei Wirkungstreffern sein!
Erfahrene Marskommandanten hatten deshalb die künstliche Schiffsatmosphäre abgeblasen, wenn ein Gefecht bevorstand.
Wir glitten endgültig aus dem ZONTA-Schirm heraus. Die nachfolgenden Ereignisse erlebten wir in Gedankenschnelle. Es handelte sich um einige gleichzeitig auftretende Faktoren.
Die Triebwerke wurden mit Donnergetöse hochgefahren. Das bedeutete das gleichzeitige Anlaufen der Synchronisatoren und der mit ihnen gekuppelten Andruckabsorber.
Es dauerte stets etwa fünfzig Sekunden, bis diese wichtigen Werte übereinstimmten. War das nicht der Fall, hatte eine gut funktionierende Automatik den Vollschubstart zu verhindern – vorausgesetzt, sie fiel nicht aus!
Wir ruckten wie ein plötzlich abgefeuertes Geschoß an, doch im gleichen Augenblick vernahm ich bereits Kinys telepathischen Warnruf.
Die europäischen und asiatischen Truppenbefehlshaber kümmerten sich offenbar wenig um die Anordnungen ihrer vorgesetzten Befehlsstellen. Dazu warf sich die Frage auf, ob die auf der Erde weilenden Oberkommandierenden über unsere wahre Identität überhaupt informiert waren. Weder Marschall Primo Zeglio, Chef des Militärischen Abschirmdienstes EURO, noch Huang Ho-Feng würden es gewagt haben, die Militärs hundertprozentig einzuweihen. Das wäre zu gefährlich gewesen.
Infolgedessen hatten die Geheimdienstchefs sicherlich nur versuchen können, über den Umweg der Ministerien eine indirekte Warnung auszusprechen mit dem Ziel, die Mondkommandeure vor unüberlegten Schritten zu bewahren.
Wir erfuhren sehr schnell, daß dies nicht gelungen war. Kiny stellte trotz des schnellen Ablaufs der Ereignisse an Hand der Bewußtseinsinhalte einiger Kommandeure fest, daß man ihnen keine exakten Anweisungen erteilt hatte. Vage Hinweise waren entweder nicht verstanden oder nicht akzeptiert worden.
Jim Dogendal, Captain im GWA-Raumkorps, spezialisiert auf marsianische Ortungseinrichtungen, bestätigte meine Mutmaßungen.
Obwohl ich seine Worte nicht verstehen konnte, sah ich auf den Bildschirmen, was er uns mitteilen wollte.
Die Mondlandedivisionen der Menschheit hatten viel zu schwer und verlustreich um die Erhaltung unserer Welt kämpfen müssen, um nicht erfahren zu haben, wie wirkungsvoll marsianische Waffen waren. Sie kannten auch die ungeheuren Beschleunigungswerte marsianischer Raumschiffe, darunter die der »1418«.
Wahrscheinlich war es unser Glück, daß das Schiff nur vierzig Meter Durchmesser besaß und nicht zweihundertfünfzig wie ein Schwerer Kreuzer der KASHAT-Klasse. Ein Raumer dieser Größenordnung wäre zweifellos sofort getroffen worden, denn auch er hätte weder rasch genug entkommen oder augenblicklich seine internen Schutzschirme aufbauen können.
Die Männer an den erbeuteten Hochenergiegeschützen des Mars waren nicht mehr unwissend genug, um zu versuchen, ein davonrasendes Gebilde wie die »1418« mit irdischen Raumabwehrraketen erreichen zu wollen.
Solche Geschosse hätten wir mühelos hinter uns gelassen, nicht aber die im leeren Raum fast lichtschnellen Strahlbahnen der Marskanonen.
Unsere Männer hatten auch genügend
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