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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Vul­kan. Aus die­ser Ent­fer­nung ge­se­hen, war es nur ein pfen­nig­großer Punkt, aber in der Al­ba­ra-Sen­ke und den um­lie­gen­den Ge­bie­ten muß­te die Höl­le aus­ge­bro­chen sein.
    Un­se­re Ex­per­ten spra­chen von ei­ner »Kurz­di­stanz- Hoch­bün­del­dich­te«. Das be­traf den Strahl­kern der nie­der­peit­schen­den Ener­gie­bah­nen, die in ih­rer in­ners­ten Re­ak­ti­ons­zo­ne Son­nenglu­ten auf­wie­sen.
    Ich schrie Lis­ter­mans Na­men, aber au­ßer ei­nem all­ge­mei­nen Kra­chen und To­sen in den Helm­mu­scheln war nichts zu ver­ste­hen.
    Gra­ham May­koft wur­de et­wa um einen hal­b­en Me­ter aus dem Kon­tur­la­ger ge­zerrt. Die fle­xiblen Gur­te zo­gen ihn zu­rück, doch da­mit hat­ten sie ih­re höchst­mög­li­che Deh­nungs­ka­pa­zi­tät er­reicht. Bei der nächs­ten Be­las­tung wür­den sie nicht mehr elas­tisch nach­ge­ben, son­dern brett­hart rea­gie­ren. Das konn­te den Tod be­deu­ten.
    Ei­ne hei­ße Druck­wel­le peitsch­te durch die Zen­tra­le. Wir kann­ten den all­ge­gen­wär­ti­gen Stau­druck­ef­fekt sal­ven­feu­ern­der Schiffs­ge­schüt­ze; aber dies­mal mein­ten es die Au­to­ma­ti­ken zu gut. So­gar Pe­tron­ko konn­te sich nicht mehr fest­klam­mern. Oh­ne un­se­re Schutz­hel­me wä­ren wir ver­lo­ren ge­we­sen.
    Das To­sen schi­en Ewig­kei­ten zu dau­ern. Tat­säch­lich feu­er­ten die Pol-Grün-Ge­schüt­ze nur drei Se­kun­den lang.
    Über­gangs­los wur­de es ru­hig. Das Dröh­nen der Strom­bän­ke, Pro­jek­to­ren, Um­for­mer und Trieb­wer­ke hör­ten wir kaum noch.
    Das ro­te Wal­len mä­ßig­te sich und ver­schwand so schnell, wie es auf­ge­tre­ten war.
    Un­se­re Schutz­schir­me stan­den in­zwi­schen. Die »1418« ras­te un­ge­fähr­det da­von. We­ni­ge Se­kun­den spä­ter ver­schwand der Mond in der Schwär­ze des Alls.
    Ich kämpf­te mit mei­ner Be­nom­men­heit. Han­ni­bals te­le­pa­thi­sche Durch­sa­gen konn­te ich kaum ver­ste­hen.
    »Tot, sie sind al­le tot. Mein Gott!«
    »Wer hat die­se Schal­tung ak­ti­viert?« schrie ich un­be­herrscht. »An al­le, wer hat das ge­macht? Seit ihr wahn­sin­nig ge­wor­den? Der Kreu­zer hat aus al­len Roh­ren ge­feu­ert, Lis­ter­man …!«
    »Feu­er­leit­zen­tra­le, ich hö­re Sie«, drang sei­ne Stim­me aus den Helm­laut­spre­chern des Nor­mal­funks. »Sir, ich bin si­cher, nichts an­ge­tas­tet zu ha­ben, was zu un­se­ren Ta­bus ge­hört. Al­le Ab­deck­fo­li­en sind un­ver­sehrt. Die rät­sel­haf­ten Druck und IV-Im­puls­schal­ter ru­hen in der al­ten Null­stel­lung.«
    »Lobral, wa­ren Sie das? Oder Sie, Pe­tron­ko?«
    Lobral ver­nein­te hef­tig.
    »Ich ha­be da­zu über­haupt kei­ne Mög­lich­kei­ten. Die Ge­schüt­ze wer­den von der Feu­er­leit­zen­tra­le aus be­dient, aber ich glau­be Lis­ter­man je­des Wort.«
    »Dar­an war nie­mand schuld au­ßer je­nen Nar­ren, die es nicht un­ter­las­sen konn­ten, hin­ter ei­nem not­star­ten­den Mar­s­kreu­zer her­zu­schie­ßen«, mel­de­te sich Bo­ris. »Sir, mir ist die Sa­che völ­lig klar! Wir wis­sen von der BA­PU­RA her, daß je­des Mars­schiff ei­ne Ka­ta­stro­phen­schal­tung be­sitzt. Sie sieht bei je­dem Bau­mus­ter an­ders aus, da die An­la­gen stän­dig ver­bes­sert oder er­neu­ert wur­den. Je­de Ty­p­grö­ße war auch Leis­tung und Vo­lu­men ab­ge­stuft. Die sil­ber­ne Halb­ku­gel ha­be ich au­ßer auf der ›1418‹ in kei­ner an­de­ren Zen­tra­le ge­se­hen. Un­se­re Au­to­ma­tik ist ein­ge­sprun­gen, als es für die Bordrech­ner fest­stand, daß es kein Ent­kom­men mehr ge­ben konn­te. Die Mond­bas­ti­on feu­er­te, un­se­re Schutz­schir­me stan­den noch nicht, und die Fahrt plus Di­stanz wa­ren zu ge­ring. Al­so – was ist in die­ser Si­tua­ti­on für einen Ro­bo­ter die lo­gi­sche Lö­sung?«
    »Er wehrt sich so schnell wie mög­lich«, er­klär­te Lis­ter­man. »Sir, das konn­te nie­mand ver­hin­dern. Be­stimmt gibt es ei­ne Spe­zi­al­schal­tung, mit der man das au­to­ma­ti­sche Ein­sprin­gen des Ka­ta­stro­phen­schut­zes ver­hin­dern kann, aber ich ken­ne sie nicht. Nie­mand kennt sie! Wüß­te ich, wel­che der Ta­bu-Plat­ten da­für zu­stän­dig

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