Robotnarkose Newton
ist, hätte ich den Robotrechner bereits vor dem Start stillgelegt. Was wollen Sie jetzt unternehmen?«
Mir schwindelte. Wir hatten großes Unheil angerichtet.
Die Männer der Zentralebesatzung lösten ihre Anschnallgurte. Petronkos grollende Stimme überlagerte alle anderen Geräusche.
»Kommandant an alle: Die Gurte sind für weitere Belastungen unbrauchbar geworden. Sofort austauschen. Da es sich um irdische Konstruktionen handelt, kann diese Arbeit von den Wartungsrobotern des Schiffes nicht ausgeführt werden. Tronsskij, kümmern Sie sich darum. Gehörschutz mit Funksprechverbindung bleibt bestehen, bis wir die Reisefahrt erreicht haben. Ankunft vor dem Marsorbit in etwa drei Stunden. An Expeditionschef HC-9, entspricht das noch Ihren Wünschen? Wir können auch umkehren und das Unternehmen abbrechen.«
Ich warf einen Blick zu Hannibal und Kiny hinüber. Das Mädchen war totenblaß. Sie hörte mit ihren telepathischen Sinnen mehr als wir alle. Ich konnte ihre enormen Fähigkeiten trotz meiner schnellen Fortschritte noch nicht erreichen.
»Kiny …!« rief ich sie auf Psi-Ebene an. »Wie sieht es unten aus?«
»Viele Seelen weinen, Thor«, entgegnete sie leise. Ihre Verzweiflung war klar aus der telepathischen Nachricht herauszuhören. Es handelte sich um eine bestimmte Schwingung, die man nur einem Menschen mit gleichartigen Fähigkeiten verständlich machen konnte.
Die Auskunft verriet mir alles. In der Albara-Senke hatten die von uns installierten Batterien gestanden. Wir hatten nur vier schwere Ausführungen betriebsbereit machen können, aber in der Nähe der Stellungen waren zahlreiche Truppenverbände, vor allem Panzereinheiten, stationiert gewesen.
Das konnte sich ausgesprochen übel ausgewirkt haben, obwohl ich sicher war, daß unsere Katastrophenautomatik lediglich die Geschützstellungen unter Feuer genommen hatte. Einen größeren Streubereich hatte die Positronik bestimmt nicht für notwendig gehalten, oder sie hätte keine Roboteinrichtung sein dürfen.
Es dauerte keine zwei Minuten, bis Relings Anruf durchgeschaltet wurde. Der Alte erschien auf den Bildschirmen der oberen, rechten Panoramagalerie. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt.
Ich schaute auf die Datumsuhr. Es war 1:43 Uhr, am 14. Oktober 2010 n. Chr. Wir waren Punkt 1:30 Uhr gestartet. Also waren unterdessen nur dreizehn Minuten Erdzeit vergangen.
Der GWA-Chef befand sich längst wieder in Luna-Port. Ich hatte ihn noch vor dem Abheben des Kreuzers durch die Energieschirme geschleust. In unserer Hauptsiedlung stand ein leistungsfähiges Marsgerät. Reling meldete sich auf der marsianischen Hyperdimebene.
»Soldaten der asiatischen und europäischen Mondlandedivision wurden durch das Geschützfeuer Ihres Schiffes vernichtet, HC-9«, begann er, ohne zu grüßen. »Ich fordere eine schnelle und plausible Erklärung. Wer hat bei Ihnen durchgedreht? Oder waren Sie es? Fühlt man sich plötzlich als kommender Herrscher?«
Ich sah Hannibal aus dem Sessel aufspringen. Sein Gesicht war totenbleich geworden.
Es war von dem Alten äußerst unklug, ausgerechnet in dieser Situation auf die neuerdings kursierenden Befürchtungen der GWA-Spitze anzuspielen. Hannibal und ich, die künstlich herangezüchteten Telepathen und Psi-Monstren, hatten schon vor Monaten das erwachende Mißtrauen zu spüren bekommen.
Es war auf Henderwon-Island geschehen. Dort hatte man uns vorsichtig zu verstehen gegeben, Männer wie wir würden einen Gefahrenherd ersten Ranges darstellen. Allerdings hatte man seinerzeit noch beschönigt
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