Robotnarkose Newton
Marsschiffe in den Raum zu bringen. Man stufte offenbar den Einfluß meines Kommandokodators und mein »großes Wissen« über die Hinterlassenschaft der Marsianer viel zu hoch ein.
Ich fuhr zusammen. Der Kleine hatte sich in meine Gedankengänge eingeschaltet.
»Ja, schon gut. Ich habe geschnüffelt«, gestand er auf Psi-Ebene. »Du könntest recht haben. Warten wir es ab. Wenn die Knaben merken, daß wir gar nicht so mächtig sind, werden wir uns noch wundern. Ich kann dir nur raten, ohne jede Verzögerung die Angelegenheit zu klären. Ich würde die beiden Schiffe am liebsten überraschend angreifen.«
»Optimist! Die haben sich nach der ersten Ortung in schwere Schutzschirme gehüllt. Durchschieße die einmal mit unseren Kanönchen.«
»Kanönchen? Davor zitterte die Menschheit.«
»Die Soghmoler dürften darüber lächeln. Wenn deine Phantasien ein Antrag waren, dann ist er abgelehnt. Wann findet ihr endlich einige Hirnwellenmuster? Der Rote Planet wird größer.«
»Wir bemühen uns schon.«
Das infernalische Heulen wurde derart laut, daß mir eine Steigerung unmöglich erschien.
Die stromerzeugenden Kraftwerke des Schiffes waren von der Risiko-Automatik ausschließlich auf den bugseitigen Partikel-Prallschirm geschaltet worden. Vor einigen Sekunden waren neue Kontrollampen aufgeflammt. Auch sie leuchteten dunkelrot, der Farbton für die höchste Gefahrenstufe.
Nishimuras Programmforderung wurde von dem Spezialrechner anscheinend »wortgetreu« befolgt. Niemals zuvor war die »1418« mit solchen Wahnsinnswerten in die Gashülle eines Planeten vorgestoßen.
Das auf den Bildschirmen erkennbare Flammen gewaltsam verdrängter Gasmassen durchdrang sogar die Schutzgläser unserer Kampfhelme.
Wir hatten sie noch vor der Belastungsprobe angelegt und dafür gesorgt, daß der unzureichende Gehörschutz verbessert wurde.
Die Männer des Schiffes, die auf keinen Fall den Marsboden betreten, sondern mit der »1418« wieder starten sollten, trugen ihre normalen Manöverhelme, darunter allerdings den Antitronschutz.
Er hatte sich bei der Abwehr der hypnosuggestiv begabten Orghs hervorragend bewährt. Ich wollte nicht darauf verzichten, obwohl wir zu wissen glaubten, daß nur wenige Soghmoler über schwache parapsychische Fähigkeiten verfügten.
Whal-Krokha, der Kommandant des auf dem Mond vernichteten Kreuzers, hatte eine geringfügige telepathische Gabe besessen. Sie war nicht ausschlaggebend gewesen. Als viel wichtiger hatte ich den Intelligenzquotienten des Soghmolers eingestuft. Er hatte etwas über fünfzig Neu-Orbton besessen, war also ein »Quotientenberechtigter« gewesen.
Ich rechnete damit, unter den führenden Offizieren und Wissenschaftlern des Soghmoler-Kommandos noch einige Intelligenzwesen mit gleichartiger Ausbildung zu finden.
Kiny und Hannibal hatten die Fremden zwar orten, nicht aber telepathisch belauschen können. Die Gehirne der marsianischen Spätnachkommen waren gegen eine Esper-Spionage gefeit.
Das wunderte mich nicht, denn während des langen Krieges zwischen Mars und Deneb waren zweifellos Gerätschaften zur hypnosuggestiven Zwangsbeeinflussung erschaffen worden. Die Gegenmaßnahmen beider Parteien hatten darin bestanden, die Bewußtseinssektoren der Gehirne zu stabilisieren. Das schien sich vererbt zu haben.
Es war jedenfalls gut, rechtzeitig zu wissen, daß wir die Soghmoler nicht belauschen konnten. Auf Grund dieser Erkenntnis ersparten wir uns unangenehme Überraschungen und konnten uns sofort darauf
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