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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ein­stel­len.
    Ki­ny mel­de­te sich mit ei­nem te­le­pa­thi­schen Ru­fim­puls. Ich öff­ne­te weit mei­ne Ex­tra­sin­ne.
    »Was gibt es, Klei­nes? Sind es mehr als drei Per­so­nen?«
    »Ge­nau drei«, ent­geg­ne­te sie in ge­dämpf­ter Laut­stär­ke. Sie konn­te mir nur einen Bruch­teil ih­rer Auf­merk­sam­keit wid­men. »Die vier­te Im­puls­front, von An­fang an wan­kend, ist er­lo­schen. Ei­ne See­le weint. Es war ein star­ker Cha­rak­ter.«
    »Ist es si­cher, daß sich der Ver­stor­be­ne na­he der Mar­s­stadt Top­thar auf­hielt?«
    »Ja. Aus sei­nen letz­ten Über­le­gun­gen ging sei­ne Ab­sicht her­vor. Er woll­te ver­su­chen, einen trag­ba­ren Ra­ke­ten­wer­fer ein­zu­set­zen, um ei­nes der so­gh­mo­li­schen Schif­fe zu zer­stö­ren. Es ge­lang ihm nicht. Er wur­de vor­her ge­or­tet und von Flug­ge­rä­ten be­schos­sen.«
    »Wel­che Art von Flug­ge­rä­ten? Be­mann­te Glei­ter, flie­gen­de Ro­bo­ter, oder was sonst?«
    »Nicht fest­stell­bar, Sir. Wahr­schein­lich aber Au­to­ma­ten, sonst hät­te ich we­nigs­tens ei­ne schwa­che Im­puls­front der Be­sat­zun­gen er­ken­nen müs­sen.«
    Ich über­leg­te an­ge­strengt. Mei­ne Furcht vor der Ri­si­ko­lan­dung hat­te sich in­fol­ge der sich über­schla­gen­den Er­eig­nis­se ge­legt. Ich hat­te kei­ne Zeit mehr, an mein re­vol­tie­ren­des Un­ter­be­wußt­sein zu den­ken.
    »Ki­ny, nicht auf­ge­ben. Wir brau­chen den ge­nau­en Stand­ort der Per­so­nen. Soll ich in eu­ren Kon­zen­tra­ti­ons­block ein­stei­gen?«
    »Nein. Han­ni­bal un­ter­stützt mich aus­rei­chend. Ich ha­be die drei Über­le­ben­den ge­fun­den. Sie be­fin­den sich süd­lich des Raum­ha­fens, et­wa zwei- bis drei­hun­dert Ki­lo­me­ter ent­fernt.«
    »Das ist zu un­ge­nau. Mäd­chen, stren­ge dich an! Die Leu­te wer­den an ihr Schick­sal den­ken.«
    »Ja, stän­dig. Aber sie den­ken nicht an ihr Ver­steck. Es muß ziem­lich si­cher vor ei­ner Ent­de­ckung sein und tech­ni­sche Ein­rich­tun­gen be­sit­zen. Mehr weiß ich noch nicht. Die Im­pul­se wer­den aber stär­ker, je nä­her wir kom­men. Kann ich die Durch­sa­ge be­en­den?«
    Ich be­jah­te. Ki­ny »schal­te­te« ab.
    Un­mit­tel­bar dar­auf be­merk­te ich Pe­tron­kos be­schwö­ren­den Blick. Er lag in sei­nem Spe­zi­al­ses­sel ne­ben Lobrals Sitz.
    Die aus­ge­fal­le­ne Au­ßen­bor­d­op­tik schi­en ihn zu be­un­ru­hi­gen. Ich er­hob den Arm, um auf ein Kon­tur­ras­ter­bild der 5-D-Or­tung zu deu­ten, doch plötz­lich wur­de mei­ne Hand mit bru­ta­ler Ge­walt nach un­ten ge­ris­sen.
    Ich ver­nahm das Stöh­nen der Män­ner in den Kopf­hö­rern des Kampf­helms. Die Steu­er­bordtrieb­wer­ke der »1418« wa­ren er­neut auf vol­le Schub­leis­tung hoch­ge­fah­ren wor­den, of­fen­bar aber so un­ver­hofft und hart, daß die Syn­chro­ni­sa­ti­ons­an­pas­sung nicht schnell ge­nug rea­gier­te.
    Et­wa acht­zehn Gra­vi­ta­ti­ons­ein­hei­ten wirk­ten auf un­se­re ge­schun­de­nen Kör­per ein. In die­sem Au­gen­blick schwor ich mir, nie­mals wie­der mit ei­nem Ri­si­ko­an­flug per Au­to­ma­tik ein­ver­stan­den zu sein.
    Et­was, was ich nicht iden­ti­fi­zie­ren konn­te, schi­en tief in mei­nem Un­ter­be­wußt­sein zu la­chen. Ich ahn­te, daß mein Schwur sinn­los war, denn in gleich­ar­ti­gen Si­tua­tio­nen wür­de wohl kei­ne an­de­re Wahl blei­ben. Nur hoch­wer­ti­ge Au­to­ma­ten konn­ten sol­che Ma­nö­ver durch­füh­ren. Der Mensch muß­te da­bei kläg­lich ver­sa­gen. Ich konn­te mir vor­stel­len, wie­vie­le Schal­tun­gen und Zu­satz­be­rech­nun­gen pro Zehn­tel­se­kun­de vor­ge­nom­men wer­den muß­ten, wenn wir nicht wie ein Me­te­or ver­damp­fen woll­ten. Die Ku­gel­zel­le des Kreu­zers hat­te über­dies un­vor­stell­ba­re Be­las­tun­gen auf­zu­neh­men. Ir­di­sche Kon­struk­tio­nen wä­ren un­ter dem Druck der Trieb­werkss­trö­me längst zer­bro­chen.
    Zwei Kon­troll­bild­schir­me der Ga­le­rie be­gan­nen in­ten­siv grün zu leuch­ten. Der Ober­flä­chen­bau­ten von Top­thar, vor al­lem die An­la­gen des rie­si­gen Raum­flug­ha­fens, wur­den er­kenn­bar.
    Die über­licht­schnel­le

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