Robotnarkose Newton
einstellen.
Kiny meldete sich mit einem telepathischen Rufimpuls. Ich öffnete weit meine Extrasinne.
»Was gibt es, Kleines? Sind es mehr als drei Personen?«
»Genau drei«, entgegnete sie in gedämpfter Lautstärke. Sie konnte mir nur einen Bruchteil ihrer Aufmerksamkeit widmen. »Die vierte Impulsfront, von Anfang an wankend, ist erloschen. Eine Seele weint. Es war ein starker Charakter.«
»Ist es sicher, daß sich der Verstorbene nahe der Marsstadt Topthar aufhielt?«
»Ja. Aus seinen letzten Überlegungen ging seine Absicht hervor. Er wollte versuchen, einen tragbaren Raketenwerfer einzusetzen, um eines der soghmolischen Schiffe zu zerstören. Es gelang ihm nicht. Er wurde vorher geortet und von Fluggeräten beschossen.«
»Welche Art von Fluggeräten? Bemannte Gleiter, fliegende Roboter, oder was sonst?«
»Nicht feststellbar, Sir. Wahrscheinlich aber Automaten, sonst hätte ich wenigstens eine schwache Impulsfront der Besatzungen erkennen müssen.«
Ich überlegte angestrengt. Meine Furcht vor der Risikolandung hatte sich infolge der sich überschlagenden Ereignisse gelegt. Ich hatte keine Zeit mehr, an mein revoltierendes Unterbewußtsein zu denken.
»Kiny, nicht aufgeben. Wir brauchen den genauen Standort der Personen. Soll ich in euren Konzentrationsblock einsteigen?«
»Nein. Hannibal unterstützt mich ausreichend. Ich habe die drei Überlebenden gefunden. Sie befinden sich südlich des Raumhafens, etwa zwei- bis dreihundert Kilometer entfernt.«
»Das ist zu ungenau. Mädchen, strenge dich an! Die Leute werden an ihr Schicksal denken.«
»Ja, ständig. Aber sie denken nicht an ihr Versteck. Es muß ziemlich sicher vor einer Entdeckung sein und technische Einrichtungen besitzen. Mehr weiß ich noch nicht. Die Impulse werden aber stärker, je näher wir kommen. Kann ich die Durchsage beenden?«
Ich bejahte. Kiny »schaltete« ab.
Unmittelbar darauf bemerkte ich Petronkos beschwörenden Blick. Er lag in seinem Spezialsessel neben Lobrals Sitz.
Die ausgefallene Außenbordoptik schien ihn zu beunruhigen. Ich erhob den Arm, um auf ein Konturrasterbild der 5-D-Ortung zu deuten, doch plötzlich wurde meine Hand mit brutaler Gewalt nach unten gerissen.
Ich vernahm das Stöhnen der Männer in den Kopfhörern des Kampfhelms. Die Steuerbordtriebwerke der »1418« waren erneut auf volle Schubleistung hochgefahren worden, offenbar aber so unverhofft und hart, daß die Synchronisationsanpassung nicht schnell genug reagierte.
Etwa achtzehn Gravitationseinheiten wirkten auf unsere geschundenen Körper ein. In diesem Augenblick schwor ich mir, niemals wieder mit einem Risikoanflug per Automatik einverstanden zu sein.
Etwas, was ich nicht identifizieren konnte, schien tief in meinem Unterbewußtsein zu lachen. Ich ahnte, daß mein Schwur sinnlos war, denn in gleichartigen Situationen würde wohl keine andere Wahl bleiben. Nur hochwertige Automaten konnten solche Manöver durchführen. Der Mensch mußte dabei kläglich versagen. Ich konnte mir vorstellen, wieviele Schaltungen und Zusatzberechnungen pro Zehntelsekunde vorgenommen werden mußten, wenn wir nicht wie ein Meteor verdampfen wollten. Die Kugelzelle des Kreuzers hatte überdies unvorstellbare Belastungen aufzunehmen. Irdische Konstruktionen wären unter dem Druck der Triebwerksströme längst zerbrochen.
Zwei Kontrollbildschirme der Galerie begannen intensiv grün zu leuchten. Der Oberflächenbauten von Topthar, vor allem die Anlagen des riesigen Raumflughafens, wurden erkennbar.
Die überlichtschnelle
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