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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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In­sel­meer‹ ge­nannt«, be­grüß­te uns el Hai­fa­ra. Sei­ne Stim­me klang plötz­lich über­laut.
    Ich dreh­te mich um – und blick­te in die Mün­dung von drei Ma­schi­nen­ka­ra­bi­nern ir­di­scher Kon­struk­ti­on.
    Rechts von uns stand Ah­mid el Hai­fa­ra, ent­ge­gen­ge­setzt von ihm Dr. An­ne Bur­ner und ge­nau hin­ter uns ein kno­chig ge­bau­ter Zwei­me­ter-Mann. Er grins­te mich zwar freund­lich an und zeig­te sei­ne blen­dend­wei­ßen Zäh­ne, aber sein durch­ge­la­de­ner MK sprach ei­ne an­de­re Spra­che.
    »He, was soll das?« frag­te ich ge­dehnt.
    Han­ni­bal ki­cher­te. Zu­gleich nahm er die Hän­de hoch. Die auf uns zu­kom­men­de Si­tua­ti­on hat­te er na­tür­lich vor­aus­ge­se­hen, be­zie­hungs­wei­se »er­kun­det«. Er schi­en es nicht tra­gisch zu neh­men.
    Über­dies, das fiel mir noch recht­zei­tig ein, hat­ten An­ne und Ah­mid kei­ne Ah­nung von un­se­ren te­le­pa­thi­schen Fä­hig­kei­ten, die erst nach un­se­rem Mars­zir­kus durch­ge­bro­chen wa­ren. Be­son­ders An­ne kann­te mich nur als GWA-Schat­ten mit ei­nem ope­ra­tiv ver­än­der­ten Ge­hirn, das auf kei­ne pein­li­che Be­fra­gung rea­gier­te. Mehr wuß­te sie nicht.
    Ich schau­te mich ver­är­gert um. Al­li­son und Nis­hi­mu­ra mus­ter­ten mich teils spöt­tisch, teils über­rascht nach dem Mot­to:
    »Wie­so wur­den wir nicht ge­warnt!«
    Ich dach­te nicht dar­an, eben­falls die Hän­de zu ei­che­ben.
    »Fan­gen Sie nicht an ver­rückt zu spie­len, Ah­mid«, fuhr ich den Lo­cken­kopf an.
    Er be­trach­te­te mich nach wie vor äu­ßerst nach­denk­lich.
    »Nicht auf­re­gen, Freund. Wir müs­sen vor­sich­tig sein. Ich glau­be Ih­nen, daß Sie HC-9 sind, ob­wohl es durch­aus im Be­reich der GWA-Ex­per­ten liegt, auch die Stim­me zu ver­än­dern. Wie wä­re es, wenn Sie Ih­re Fo­li­en­mas­ke ab­neh­men wür­den? Das hilft uns viel­leicht wei­ter.«
    »Die­sen Gag möch­te ich mir für die So­gh­mo­ler auf­spa­ren. Um sie zu be­sie­gen, bin ich näm­lich hier, ihr Hel­den. Si­chern Sie we­nigs­tens Ih­re Waf­fen. Die könn­ten los­ge­hen.«
    »Da­für wur­den sie kon­stru­iert«, be­lehr­te mich An­ne und jonglier­te mit der ge­fähr­li­chen Ma­schi­nen­waf­fe.
    »Mein Kampf­an­zug ist schuß­fest vom Schei­tel bis zur Soh­le«, krächz­te Han­ni­bal, dem die Si­tua­ti­on Spaß zu ma­chen schi­en. Sein selt­sa­mer Hu­mor fei­er­te wie­der Tri­um­phe.
    »Schei­tel?« staun­te die ha­ge­re Psy­cho­lo­gin. »Wenn Sie Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan sind, nicht aber ei­ne ge­lun­ge­ne Nach­ah­mung die­ses eh­ren­wer­ten Man­nes …«
    »Oh! Hast du das ge­hört, Großer? Ich bin ein eh­ren­wer­ter Mann.«
    »… des­sen Ei­er­kopf durch­aus nicht schuß­fest ist«, wur­de er un­ter­bro­chen, dies­mal von el Hai­fa­ra.
    Der Hü­ne lach­te. Er trug die Kampf­kom­bi­na­ti­on der Zwei­ten Eu­ro­päi­schen Mars­lan­de­bri­ga­de und stand im Ran­ge ei­nes Ser­gean­ten. Er schi­en der letz­te Über­le­ben­de die­ser Ein­heit zu sein.
    Han­ni­bal lief rot an. An­ne, die neu­er­dings ei­ne für ihr Ge­sicht un­vor­teil­haf­te Po­ny­fri­sur trug, mus­ter­te ihn aus schma­len Au­gen und senk­te an­schlie­ßend die Waf­fe.
    »Er ist echt«, er­klär­te sie. »Wie ist das mit Ih­nen, HC-9? Sag­ten Sie nicht, es hät­te nie einen Dr. Nang-Tai ge­ge­ben?«
    »Das wag­te ich zu be­haup­ten, ver­ehr­te Gat­tin. Beim nächs­ten Thea­ter­spiel wer­den Sie mei­ne Skla­vin, das ga­ran­tie­re ich Ih­nen. Ich wer­de Sie dem Moo­lo-Sau­ri­er zum Fraß vor­wer­fen las­sen. Ei­ne sol­che Hand­lung steht dem Tu­madschin-Khan zu.«
    Als kein Lä­cheln auf ih­ren Lip­pen er­schi­en, er­kann­te ich, daß die Dro­hung viel erns­ter ge­meint war, als selbst Han­ni­bal an­ge­nom­men hat­te. Wir wa­ren zu leicht­fer­tig ein­ge­drun­gen. Vor al­lem hat­ten wir den lan­gen Kampf ums Über­le­ben nicht be­dacht. Die­se Men­schen glaub­ten nur noch an hand­fes­te Din­ge, nicht aber an GWA-ty­pi­sche Re­cher­chen.
    »Sie brau­chen mir nicht er­neut zu be­wei­sen, daß Sie HC-9 sind. Dar­um geht es nicht, Mr. Kon­nat. Sie soll­ten mich ei­gent­lich bes­ser

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