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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hier. Das wür­de mich in­ter­es­sie­ren.«
    Ich schau­te Han­ni­bal über­le­gend an. Er ver­stand und nick­te. Es war ver­nünf­tig, un­se­re neu­en Part­ner ein­zu­wei­hen.
    »Co­ris­ta, das ist nicht ein­fach zu ver­ste­hen. Ma­jor Utan und ich sind ge­wis­ser­ma­ßen Un­ge­heu­er, ver­ste­hen Sie?«
    »Nicht die Spur«, lach­te er. »Wie­so Un­ge­heu­er?«
    »Weil ich ge­nau weiß, daß Sie uns ent­ge­gen Ih­rer ver­nünf­tig klin­gen­den Er­klä­rung beim ge­rings­ten Arg­wohn er­schie­ßen wol­len. Sie sind in Wirk­lich­keit viel miß­traui­scher als Dr. Bur­ner und Ah­mid. Se­hen Sie, Jun­ge, das nennt man Te­le­pa­thie. Un­se­re Ge­hir­ne sind in den letz­ten Jah­ren auf Hen­der­won-Is­land ge­schult wor­den. Wir ha­ben Ih­re Hirn­wel­len­mus­ter leicht or­ten und ge­nau ein­pei­len kön­nen, ob­wohl der Bun­ker ei­ne star­ke Ab­schir­mung be­sitzt. Die Psi-Kräf­te drin­gen aber im­mer noch durch. Na­nu – Sie wol­len plötz­lich gar nicht mehr schie­ßen? Un­ge­heu­er läßt man doch nicht frei her­um­lau­fen.«
    Er rea­gier­te, wie ich es er­war­tet hat­te. Al­ler­dings war sein Ge­sicht von ei­ner leich­ten Bläs­se über­zo­gen.
    »Das ge­nügt. Die Waf­fe weg, Ah­mid«, sag­te An­ne ge­faßt. »Das hät­te nicht kom­men dür­fen. Die Über­ra­schung ist Ih­nen ge­lun­gen, Kon­nat. Ser­geant, Sie brau­chen sich nicht län­ger mit Ih­rem durch­sich­ti­gen Psy­chos­piel ab­zu­mü­hen. GWA-Leu­te durch­schau­en das so­fort; Te­le­pa­then al­le­mal. Will­kom­men, mein Herr Ge­mahl.«
    Als sie lach­te, wur­de ihr Ge­sicht wei­cher und fast schön. Ich reich­te ihr die Hand.
    »Ein Glück, daß die Un­ge­wiß­heit ein En­de hat«, mel­de­te sich el Hai­fa­ra. »Ent­schul­di­gen Sie, Sir, aber uns woll­te man schon mit den tolls­ten Tricks über­töl­peln. Die So­gh­mo­ler schei­nen die mensch­li­che Psy­che gut zu ken­nen. Was glau­ben Sie wohl, wie vie­le Rund­sprü­che wir emp­fin­gen. Der Un­ter­gang des Mars­kom­man­dos, es wa­ren acht Trupps, ist nur dar­auf zu­rück­zu­füh­ren. Nor­ma­ler­wei­se hät­ten wir uns al­le gut ver­ste­cken und einen güns­ti­gen Au­gen­blick zum An­griff ab­war­ten kön­nen.«
    »Wer ist der Mann, der vor et­wa ei­ner Stun­de ver­such­te, die bei­den Schif­fe mit ei­nem Ra­ke­ten­wer­fer an­zu­grei­fen?« er­kun­dig­te ich mich. »Ki­ny konn­te ihn or­ten, aber in dem Au­gen­blick starb er. Ge­hör­te er zu Ih­nen?«
    »Ja«, be­stä­tig­te An­ne be­drückt. »Es war Je­rem No­sto­er, wis­sen­schaft­li­cher Ab­wehr­of­fi­zier der Eu­ro-Bri­ga­de. Er woll­te nicht hö­ren. Von hier bis zum Raum­ha­fen von Top­thar sind es drei­hun­dertzwei­und­vier­zig Ki­lo­me­ter. Er mar­schier­te los und ließ sich nicht be­ir­ren. Ha­ben Sie ihn in sei­ner letz­ten Stun­de ge­se­hen?«
    »Nur te­le­pa­thisch aus­ge­macht«, be­rich­te­te Han­ni­bal. »Ein tap­fe­rer, aber kurz­sich­ti­ger Mann. Wie konn­te er al­lein durch die Wüs­te ge­hen? Er hat­te kei­ne Chan­ce.«
    »Den­ken Sie«, be­rich­tig­te Die­go Co­ris­ta. »Wenn wir na­he ge­nug her­an­ge­kom­men wä­ren, sä­he es längst an­ders aus. Die So­gh­mo­ler kön­nen oder wol­len ih­re Schutz­schir­me nicht dau­ernd ein­schal­ten. Das ha­ben wir be­ob­ach­tet. Al­so kann man sie mit ei­nem weit­rei­chen­den Wer­fer und spon­ta­n­ex­plo­si­ver Atom­mu­ni­ti­on gut knacken. Ich war selbst drau­ßen und hat­te sie in der Op­tik.«
    »Ja und? Was war dann?«
    Er lach­te stoß­ar­tig und wisch­te sich mit dem Handrücken über das stop­pel­bär­ti­ge Kinn.
    »Das war gar nichts, Sir, aber es kam et­was. Das ist der Un­ter­schied! Pas­sen Sie auf, egal was Sie auch ma­chen wer­den. Fra­gen Sie ver­nünf­ti­ger­wei­se vor­her Leu­te von mei­ner Art. Ich ha­be fünf­zehn­hun­dert Mann ster­ben se­hen oder ster­ben hö­ren. Wenn die Ti­ge­rau­gen ka­men, hat je­der ge­schri­en. Ich auch.«
    »Ti­ge­rau­gen?« wie­der­hol­te Nis­hi­mu­ra ver­ständ­nis­los. »Wie­so? Was ist das?«
    Co­ris­ta grins­te. Er schau­te den Wis­sen­schaft­ler fast mit­lei­dig an.
    »Das wis­sen Sie nicht, wie? Kann sein, wir ha­ben es nie zur

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