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Robur der Sieger

Robur der Sieger

Titel: Robur der Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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    Presse bediente, um die Alte und die Neue Welt für die Sa-
    che zu interessieren.
    In der Tat steht es ja durch Rechnung und Erfahrung
    fest, daß die Luft ein sehr widerstandsfähiger Stützpunkt
    sein kann. Ein Kreis von einem Meter Durchmesser vermag
    als Fallschirm nicht nur das Eindringen in die Luft zu ver-
    langsamen, sondern den Fall sogar isochronisch zu machen.
    Das war schon längst bekannt.
    Ebenso wußte man, daß die Einwirkung der Schwerkraft,
    wenn die Fortbewegung eines Körpers sehr schnell ist, etwa
    im umgekehrten Verhältnis des Quadrats zur Schnelligkeit
    abnimmt und zuletzt ziemlich bedeutungslos werden kann.
    Man wußte ferner, daß sich bei zunehmendem eigenen
    Gewicht eines fliegenden Tieres die zum Schwebenderhal-
    ten notwendige Oberfläche der Flügel nicht in gleichem
    Maß vergrößert, obwohl die Bewegungen, die es ausführt,
    etwas langsamer sein müssen.
    Ein Aviations-Apparat muß demnach so konstruiert
    sein, daß er diesen Naturgesetzen entspricht und dem Vogel
    nachgebildet ist, »dem wunderbaren Typus der Fortbewe-
    gung in der Luft«, wie Doktor Marey im französischen Ins-
    titut sich ausgedrückt hat.
    Die Apparate nun, die allein dieses Problem zu lösen ver-
    mögen, zerfallen in folgende drei Arten:
    1. Die Helikopteren oder Spiraliferen, die nur aus Schrau-
    ben mit vertikalen Achsen bestehen.
    2. Die Orthopteren, das sind Maschinen, die ganz den
    natürlichen Flug der Vögel nachzuahmen bestimmt sind.
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    3. Die Aeroplane, in Wirklichkeit geneigte Ebenen, wie
    die Papierdrachen der Knaben, aber von horizontalen
    Schrauben getrieben oder gezogen.
    Jedes dieser Systeme hatte und hat selbst noch heute ent-
    schiedene Anhänger, die ihre Ansichten unabänderlich als
    die richtigen hinstellen.
    Aus mancherlei Gründen hatte Robur jedoch die beiden
    letzteren verworfen.
    Es unterliegt zwar keinem Zweifel, daß die Orthoptere,
    der mechanische Vogel, gewisse Vorzüge aufweist. Die Ar-
    beiten Renauds haben dafür 1884 den Beweis geliefert. Doch
    man darf, wie dem Genannten auch eingeworfen wurde, die
    Natur niemals sklavisch nachahmen wollen. Die Lokomo-
    tiven sind auch nicht nach dem Vorbild der Hasen und die
    Dampfschiffe nicht nach dem der Fische gebaut. Den erste-
    ren gab man Räder, die doch keine Beine sind, den letzteren
    Schrauben, die gewiß nicht den Flossen entsprechen. Und
    wir meinen, beide laufen doch recht gut. Übrigens weiß
    man noch gar nicht genau, wie der Flug der Vögel, die sehr
    komplizierte Bewegungen ausführen, eigentlich zustande
    kommt. Doktor Marey z.B. hat die Vermutung ausgespro-
    chen, daß die Federn der Flügel sich beim Aufschlag öffnen,
    um die Luft durchzulassen – ein Vorgang, der durch eine
    künstliche Maschine schwerlich herzustellen sein möchte.
    Andererseits ist nicht zu bezweifeln, daß auch die Ae-
    roplane einige gute Erfolge aufzuweisen haben. Setzen die
    Schrauben den Luftschichten eine schiefe Ebene entgegen,
    so müßte daraus eine aufsteigende Bewegung hervorgehen,
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    und kleine Versuchsapparate haben bewiesen, daß das dis-
    ponible Gewicht, dasjenige, über welches man noch über
    das Eigengewicht des Apparats hinaus verfügen könnte, mit
    dem Quadrat der Geschwindigkeit zunahm. Hierin liegt of-
    fenbar ein großer Vorteil, der die der Aerostaten, die aufge-
    trieben werden sollen, weit übertrifft.
    Nichtsdestoweniger glaubte Robur, daß, wenn es etwas
    noch besseres gäbe, das auch noch einfacher sein müsse.
    Auch die Schrauben – die ihm im Weldon-Institut durch
    ein glückliches Wortspiel direkt an den Kopf geworfen wor-
    den waren – konnten ja wohl allen Ansprüchen an seine
    Flugmaschine genügen. Die einen sollten sie in der Luft
    schwebend erhalten, die anderen sie unter den besten Ver-
    hältnissen der Schnelligkeit und Sicherheit in der Horizon-
    talen fortbewegen.
    Theoretisch müßte man ja mit einer nur kurzen, aber
    in der Fläche großen Schraube, wie Victor Tatin es zuerst
    ausgesprochen hatte, dahin gelangen, »wenn man es auf das
    Äußerste triebe, ein ungeheures Gewicht durch verschwin-
    dend kleine Kraft zu heben«.
    Wenn die Orthoptere – durch Flügelschläge gleich ei-
    nem Vogel – sich erhebt, indem sie sich in normaler Weise
    gegen die Luft stürzt, so steigt die Helikoptere auf, indem
    sie mit ihren Schraubenflügeln schräg dagegen wirkt, als ob
    sie eine geneigte Ebene hinaufklimme. Im Grunde hat sie
    ja nur schraubenförmig gewundene anstelle der

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