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Robur der Sieger

Robur der Sieger

Titel: Robur der Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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daß wir von
    diesem Robur nichts zu hoffen haben.«

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    — 263 —
    »Nichts!«
    »Nun gut, Phil Evans, mein Entschluß ist gefaßt. Da
    die ›Albatros‹ noch heute spät abends abfahren soll, wird
    die Nacht nicht vergehen, ohne daß unser Werk vollbracht
    wäre. Wir werden dem Vogel des Ingenieur Robur die Flü-
    gel zerbrechen. Diese Nacht wird er mitten in der Luft zer-
    sprengt!«
    »Haben Sie auch alles dazu Nötige in Bereitschaft?«
    »Gewiß. Vergangene Nacht, als sich Robur und seine
    Leute nur um die Rettung des Aeronefs bemühten, gelang
    es mir, in die Munitionskammer zu schleichen und eine Dy-
    namitpatrone mitzunehmen.«
    »So lassen Sie uns unverzüglich ans Werk gehen, Onkel
    Prudent ...«
    »Nein, erst heute am Spätabend. Wenn es dunkel gewor-
    den ist, ziehen wir uns nach unserer Wohnung zurück und
    Sie übernehmen die Wache, daß mich bei den Vorbereitun-
    gen niemand überrascht.«
    Gegen 6 Uhr speisten die beiden Genossen in herge-
    brachter Weise. 2 Stunden später hatten sie sich nach ih-
    rer Kabine zurückgezogen, als wollten sie sich für die letzte
    schlaflose Nacht schadlos halten.
    Weder Robur, noch irgendeiner seiner Leute konnte im
    entferntesten ahnen, welche Katastrophe die ›Albatros‹ be-
    drohte.
    Onkel Prudent aber dachte nach folgender Art zur Aus-
    führung zu schreiten:
    Wie schon erwähnt, war es ihm gelungen in die Muniti-
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    onskammer einzudringen, die in einer der unteren Rumpf-
    abteilungen des Aeronefs angelegt war. Dort hatte er sich
    einer gewissen Menge Pulvers und einer Patrone bemäch-
    tigt, die ganz mit denen übereinstimmte, deren sich der In-
    genieur früher in Dahomey bediente. Nach seiner Kabine
    zurückgekehrt, hatte er die Patrone sorgfältig versteckt, mit
    der die ›Albatros‹, wenn sie in der Nacht ihren Flug durch
    die Lüfte wieder begonnen hatte, gesprengt werden sollte.
    Eben jetzt besichtigte Phil Evans den von seinem Genos-
    sen geraubten Explosionskörper.
    Dieser bestand aus einer längeren Hülse, deren metal-
    lene Wand etwa ein Kilogramm des explosiven Stoffs ent-
    hielt, also voraussichtlich eine hinreichende Menge, um den
    Aeronef auseinander zu reißen und sein vielfältiges Steig-
    schrauben-Getriebe zu zerstören. Vernichtete ihn die Ex-
    plosion aber nicht mit einem Schlag, so mußte der Sturz
    in die Tiefe das Zerstörungswerk vollenden. Die Form der
    Größe der Patrone begünstigten es übrigens außerordent-
    lich, diese in einer Ecke der Kabine so anzubringen, daß
    sie die Plattform unbedingt durchschlug und ihre Wirkung
    auch das Rippenwerk des Rumpfs erreichte. Die Explosion
    konnte nun aber nur durch das Zündhütchen, mit dem die
    Patrone ausgerüstet war, bewerkstelligt werden, das war der
    heikelste Teil des ganzen Vorhabens, denn dieses Zündhüt-
    chen sollte nur nach vorausberechneter Zeit in Brand ge-
    setzt werden.
    Onkel Prudent hatte sich den Verlauf folgendermaßen
    gedacht: Gleich nach Vollendung der Reparaturarbeiten
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    in der Vorderantriebsschraube sollte der Aeronef den Weg
    nach Norden wieder aufnehmen; wenn das aber geschehen
    war, lag die Wahrscheinlichkeit nahe, daß Robur mit seinen
    Leuten nach dem Hinterdeck kommen würde, um auch die
    hintere Antriebsschraube wieder instand zu setzen. Die An-
    wesenheit der gesamten Mannschaft an der Nähe der Ka-
    bine aber konnte Onkel Prudent leicht bei seiner Tätigkeit
    stören. Deshalb hatte er sich zur Verwendung einer Lunte
    entschlossen, um mit ihrer Hilfe die Explosion zu einer be-
    stimmten Zeit eintreten zu lassen.
    Er sprach sich darüber gegen Phil Evans mit folgenden
    Worten aus:
    »Als ich mir die Patrone holte, habe ich gleichzeitig auch
    etwas Pulver mitgenommen. Mit diesem Pulver denke ich
    eine Lunte herzustellen, deren Länge mit ihrer gewünsch-
    ten Brenndauer in Übereinstimmung zu bringen sein wird
    und deren Ende ich in dem Zündhütchen zu befestigen ge-
    denke. Meine Absicht geht nun dahin, sie um Mitternacht
    anzuzünden und die Explosion zwischen 3 und 4 Uhr früh
    erfolgen zu lassen.«
    »Gut ausgedacht!« antwortete Phil Evans.
    Die beiden Kollegen waren, wie man hieraus ersieht,
    schon dahin gelangt, mit größter Kaltblütigkeit das schreck-
    liche Vernichtungswerk zu besprechen, durch das auch sie
    mit untergehen sollten. Sie trugen eben eine solche Summe
    von Haß gegen Robur und seine Leute in sich, daß ihnen
    selbst die Aufopferung des eigenen Lebens nicht zu groß er-
    schien, nur um die

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