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Robur der Sieger

Robur der Sieger

Titel: Robur der Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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außergewöhnliche Fortbewegungsfähig-
    keit innewohnte, denn nur wenige Tage später meldete sich
    schon sein Erscheinen im Himmlischen Reich, dann aus
    den nördlichen Teilen von Hindustan und kurz darauf wie-
    der aus den Steppen Rußlands.
    Wer mochte nun jener kühne Mechaniker sein, der über
    so große bewegende Kräfte gebot, für den weder Länder,
    noch Meere eine Grenze hatten, der in der Erdatmosphäre
    wie in einem ihm allein gehörenden Gebiet schaltete und
    waltete? Sollte man glauben, es könne das jener Robur sein,
    der dem Weldon-Institut seine Theorien so rücksichtslos ins
    Gesicht geschleudert hatte, als er an dem bewußten Abend
    erschien, um in die Utopien betreffs der lenkbaren Ballons
    eine klaffende Bresche zu legen?
    Vielleicht kam einigen weiterblickenden Köpfen dieser
    Gedanke. Und – wunderbarerweise – dennoch erhob sich
    niemand zu der Annahme, daß besagter Robur mit dem
    Verschwinden des Vorsitzenden und des Schriftführers
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    vom Weldon-Institut in irgendeinem Zusammenhang ste-
    hen könnte.
    Das blieb also noch weiter ein Geheimnis, bis eine Depe-
    sche von Frankreich durch das transatlantische Kabel am 6.
    Juli um 11 Uhr 37 Minuten in New York eintraf.
    Und was meldete diese Depesche? Sie übermittelte den
    Text jenes in Paris in einer Schnupftabaksdose gefunde-
    nen Dokuments – des Schriftstücks, das endlich enthüllte,
    was aus den beiden Männern geworden war, um welche die
    Union eben Trauer anlegen wollte.
    Der Urheber der Entführung war also doch Robur, der
    Ingenieur, der ausschließlich zu dem Zweck nach Philadel-
    phia kam, die Theorie der Ballonisten gleichsam im Ei zu
    ersticken. Er war es, der auf dem Aeronef ›Albatros‹ umher-
    fuhr; er, der zur Wiedervergeltung erfahrener Unbill Onkel
    Prudent nebst Phil Evans und Frycollin obendrein in die
    Lüfte entführt hatte! Und diese Personen konnte man als
    für immer verloren ansehen, wenn nicht durch irgendwel-
    che Hilfsmittel eine Maschine konstruiert wurde, die im-
    stande war, jenen mächtigen Apparat zu bekämpfen, und
    wenn die irdischen Freunde jener ihnen damit nicht zu
    Hilfe kamen.
    Welche Erregung! Welches Staunen! Das Pariser Tele-
    gramm war an das Büro des Weldon-Instituts adressiert
    gewesen. Die Mitglieder des Clubs erhielten davon unver-
    züglich Kenntnis. Nach 10 Minuten hatte ganz Philadelphia
    durch seine Telefone die große Neuigkeit erfahren, binnen
    einer Stunde ganz Amerika, denn sie hatte sich elektrisch
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    auf den zahllosen Drähten der Neuen Welt verbreitet. Man
    wollte noch nicht recht daran glauben und hielt es wohl für
    die Mystifikation eines schlechten Witzbolds – sagten die
    einen – für ein »Einräuchern« schlimmster Art – meinten
    die andern. Wie wäre es möglich gewesen, diesen Raub in
    Philadelphia so im geheimen auszuführen? Wie hätte die
    ›Albatros‹ im Fairmont Park zur Erde herniedergehen kön-
    nen, ohne am Horizont des Staates Pennsylvania bemerkt
    zu werden?
    Recht schön – so lauteten die gewöhnlichen Argu-
    mente. – Die Ungläubigen behielten zwar noch das Recht zu
    zweifeln, sollten es aber 7 Tage nach dem Eintreffen des Te-
    legramms schon verlieren. Am 13. Juli ging das französische
    Paketboot ›Normandie‹ im Hudson vor Anker und – brachte
    die berühmte Schnupftabaksdose mit. Die Eisenbahn beför-
    derte sie in größter Eile von New York nach Philadelphia.
    Ja, das war sie, die Dose des Vorsitzenden vom Weldon-
    Institut. Jem Cip hätte an diesem Tag gut getan, eine etwas
    substantiellere Nahrung zu sich zu nehmen, denn er war,
    als er sie erkannte, nahe daran, ohnmächtig umzusinken.
    Wie oft hatte er sich daraus ein Freundschaftsprieschen zu-
    gelangt! Miss Doll und Miss Mat erkannten sie ebenfalls,
    diese Dose, die sie so oft mit dem heimlichen Wunsch be-
    trachtet hatten, eines Tages auch ihre dürren Altjungfern-
    finger hineinzusenken. Und da waren ihr Vater, William T.
    Forbes, Truk Milnor, Bat T. Fyn und viele andere aus dem
    Weldon-Institut – hundertmal hatten sie sie in den Händen
    ihres verehrten Vorsitzenden sich öffnen und schließen se-
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    hen. Endlich hatte sie das Zeugnis aller Freunde für sich, die
    Onkel Prudent in der guten Stadt Philadelphia besaß, deren
    Name – wie man nicht oft genug wiederholen kann – darauf
    hinweist, daß ihre Bewohner sich wie Brüder lieben.
    Jetzt war also nach dieser Seite kein Schatten eines Zwei-
    fels mehr aufrechtzuerhalten. Nicht nur die Dose

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