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Robur der Sieger

Robur der Sieger

Titel: Robur der Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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man sich
    überall von den unerwarteten, lärmenden Zwischenfällen
    der Sitzung des letzten Abends. Ein Eindringling, der In-
    genieur zu sein angab, ein Ingenieur, der den an sich un-
    wahrscheinlichen Namen Robur – Robur der Sieger! – füh-
    ren wollte, eine Persönlichkeit von unbekannter Herkunft
    und namenloser Nationalität hatte sich unerwartet im Sit-
    zungssaal vorgestellt, die Ballonisten mit gröblichen Re-
    den beleidigt, diejenigen, die der Lenkbarkeit von Aeros-
    taten huldigten, verspottet, und hatte dagegen die Vorzüge
    von spezifisch schwereren Apparaten gepriesen, ein verächt-
    liches Hohnlachen unter dem wildesten Getöse aufgeschla-
    gen und zu Drohungen geradezu herausgefordert, um diese
    seinen Gegnern wieder als Antwort ins Gesicht zu schleu-
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    dern. Endlich war er, nachdem er den Rednerstuhl unter
    dem Knattern von Revolvern geräumt hatte, verschwunden,
    und trotz aller Nachforschungen hatte man keine weiteren
    Spuren von ihm entdeckt.
    Natürlich waren solche Vorfälle dazu angetan, alle Zun-
    gen zu wetzen und der Phantasie ein weites Feld zu eröff-
    nen. Daran sollte es denn auch weder in Philadelphia, noch
    in den 36 anderen Staaten der Union fehlen, ja eigentlich
    wurde sogar die Alte Welt dadurch nicht minder erregt, wie
    die Neue Welt.
    Wie mußte sich diese allgemeine Aufregung aber noch
    steigern, als es am Abend des 13. Juni stadtkundig wurde,
    daß weder der Vorsitzende, noch der Schriftführer des Wel-
    don-Instituts bis dahin in ihre Wohnungen zurückgekehrt
    waren, und hierbei handelte es um zwei geachtete, gelehrte
    Männer von verhältnismäßig hoher Stellung. Am Vorabend
    noch hatten sie den Sitzungssaal verlassen als Bürger, die
    ruhig nach ihrem Heim zurückzukehren denken, als Ha-
    gestolze, deren Nachhausekunft kein mürrisch gerunzeltes
    Gesicht verbittert hätte. Sollten sie vielleicht gar absichtlich
    verschwunden sein? Nein; mindestens hatten sie nichts ge-
    äußert, was zu diesem Glauben hätte verführen können; ja,
    es war sogar besprochen worden, daß sie schon am nächsten
    Tag wieder nach dem Büro des Clubs kommen und die ge-
    wohnten Plätze des Vorsitzenden und Schriftführers bei ei-
    ner außerordentlichen Sitzung einnehmen sollten, die man
    zur weiteren Besprechung der Vorfälle des letzten Abends
    bestimmt hatte.
    — 290 —
    Doch nicht nur jene beiden weitbekannten Persönlich-
    keiten des Staates Pennsylvania waren spurlos verschwun-
    den, auch von dem Diener Frycollin kam keinerlei Nach-
    richt, auch er war ebensowenig zu finden, wie sein Herr.
    Wahrlich, seit Toussaint Louverture, Faustin Soulouque und
    Dessaline hatte noch kein Neger so viel von sich reden ge-
    macht. Er stand im Begriff, einen hervorragenden Platz so-
    wohl unter seinen dienenden Kollegen in Philadelphia, wie
    unter allen jenen Originalen einzunehmen, die irgendeine
    Exzentrizität in dem schönen Amerika schon in helleres
    Licht zu setzen hinreicht.
    Auch am folgenden Tag nichts Neues. Weder die beiden
    Kollegen, noch Frycollin erschienen wieder. Ernste Beunru-
    higung. Beginnende Aufregung. Vor den Post and Telegraph
    offices starke Ansammlung von Neugierigen, um etwaige
    Nachrichten noch ganz warm zu erhalten.
    Vergebliche Liebesmühe.
    Und doch hatten so viele deutlich genug gesehen, wie
    beide in lebhaftem Gespräch aus dem Weldon-Institut
    weggingen, den sie erwartenden Frycollin mitnahmen und
    nachher die Walnut Street hinabwanderten, um sich dem
    Fairmont Park zuzuwenden.
    Jem Cip, der Vegetarier, hatte dem Präsidenten noch die
    rechte Hand gedrückt und sich verabschiedet mit den Wor-
    ten:»Bis morgen also!«
    Und William T. Forbes, der Fabrikant von Zucker aus
    Leinwand, rühmte sich eines vertraulichen Handschlags
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    von Phil Evans, der ihm zweimal »Auf Wiedersehen!« zu-
    gerufen hatte.
    Miss Doll und Miss Mat Forbes, die ein Band reinster
    Freundschaft an Onkel Prudent band, konnten sich über
    sein Verschwinden gar nicht beruhigen und schwatzten,
    nur um von ihm immer etwas zu hören, eher noch mehr,
    als gewöhnlich.
    So verstrichen 3, 4, 5, 6 Tage, eine Woche, eine zweite
    Woche ... Weder irgendwer, noch irgendwas leitete auf die
    Fährte der drei Verschwundenen.
    Und doch hatte man die sorgsamsten Nachforschungen
    im ganzen Stadtviertel angestellt ... vergeblich; in allen nach
    dem Hafen zu führenden Straßen ... nutzlos; weiter im Park
    selbst, unter den Gruppen größerer Bäume und dichterer
    Gebüsche ... erfolglos! ...

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