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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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schicken Caddy und trug einen Anzug. Er war ein Arschloch, dabei aber zumindest relativ erfolgreich. Also würde er früher oder später nicht mehr ausflippen, sondern sich darauf konzentrieren, was er tun konnte, um sich aus dieser misslichen Lage zu befreien.
    Das hoffte Wayne zumindest.
    Sonst mussten sie sich etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht einen auf harte Militärfolter machen. Den Kerl bewusstlos schlagen und in den Kofferraum stecken. Dann mit dem Caddy das Eingangstor der Anstalt aufsprengen und die nicht geladenen Waffen benutzen, um sich am Sicherheitspersonal vorbeizubluffen. Er hoffte wirklich, dass es dazu nicht kommen würde. Jedes Mal, wenn er über diese Option nachdachte, begann sich sein Magen zu verknoten. Er versuchte sich die Situation auszumalen und endete immer wieder bei dem Bild, dass ihn die Security-Leute auslachten und ihm dann die Pistole abnahmen.
    Aber ihrem Gefangenen gelang es schließlich, sich zusammenzureißen, nachdem er noch ein paarmal tief Luft geholt hatte.
    Wayne kämpfte gegen einen erleichterten Seufzer an. Sie mussten die toughe Fassade aufrechterhalten. Er wollte nicht, dass der Kerl merkte, dass sich unter der vermeintlich harten Oberfläche ein ungeheuer weicher Kern verbarg.
    »Was wollt ihr Spinner von mir?«
    Wayne sagte es ihm.
    Der Mann starrte ihn einige Momente lang an, nachdem er geendet hatte. Seine Miene verriet nichts. Dann kräuselten sich seine wurmigen Lippen zu einem kriecherischen Lächeln. »Ihr Idioten. Glaubt ihr ernsthaft, das funktioniert?«
    Steve grinste süffisant. »Das wollen wir für dich hoffen, du Hurensohn.«
    Der Gesichtsausdruck des Mannes wirkte jetzt wie ein Spiegelbild von Steve, vielleicht mit einem Funken mehr Arroganz. »Sonst was?«
    Steve hielt seinem Blick einen Moment lang stand und sagte zunächst gar nichts. Dann begegnete er ihm mit einem eiskalten Blick. Wayne wurde das Gefühl nicht los, dass in seinem Freund das Potenzial schlummerte, ein echter Drecksack zu sein. In diesem Moment erinnerte er ihn an Clint Eastwood in einem dieser Spaghettiwestern. Ein eiskalter Drecksack, mit dem man sich um nichts in der Welt anlegen wollte, nachdem man ihm ein einziges Mal in die Augen gesehen hatte. Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, während er den Zigarettenanzünder wieder in der Öffnung an der Fahrerkonsole verschwinden ließ. Und er änderte sich auch dann nicht, als er die Pistole, die Wayne ihm vorher gegeben hatte, aus der Jackentasche zog.
    Und er blieb auch gleich, als er dem Mann den Lauf der Waffe mit voller Wucht in den fetten Bauch rammte. »Du wirst es tun, Mann. Du wirst eine oscarreife Vorstellung abliefern. Das weiß ich, weil du die ganze Zeit den Druck dieser Knarre spüren wirst. Und sobald ich auch nur eine Sekunde lang das Gefühl habe, dass du uns linken willst, drücke ich ab und blas dir ein gewaltiges Loch in den Magen.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu dem kleinsten und kühlsten Lächeln, das Wayne jemals gesehen hatte. »Haben wir uns verstanden?«
    Der Mann keuchte wieder. Wayne nahm an, dass es nicht mehr viel brauchte, ehe er erneut völlig austickte. Aber er schluckte kräftig und schaffte es, ein einziges Wort hervorzukrächzen: »Okay.«
    Steve ließ ihn kurz in Frieden, zog die Pistole von seinem Bauch zurück und plumpste wieder auf seinen Sitz. Sein Lächeln wurde ein wenig breiter, aber seine Augen blieben hart wie Stahl. »Cool.« Er sah Wayne an. »Siehst du? Man muss strikt zu ihnen sein, Mann. Wenn sie sich dann fast in die Hose pissen, können wir uns auch die blutige Sauerei ersparen wie damals, als wir die Bank in Cleveland ausgeraubt haben.«
    Wayne biss sich auf die Zunge. Verdammt. Die Bank in Cleveland ausgeraubt?
    Nein, ich darf nicht lachen, beschwor er sich selbst. Auf gar keinen Fall.
    Irgendwie gelang es ihm, das irre Lachen zu unterdrücken, das sich seine Kehle hinaufkämpfte. Aber es war knapp. Zum Glück hatte sich der Mann die ganze Zeit voll auf Steve konzentriert. Falls er wusste oder auch nur vermutete, dass Steves Improvisation mit dem Banküberfall erstunken und erlogen war, ließ er es sich zumindest nicht anmerken.
    Der Mann räusperte sich und richtete sich noch ein Stück weiter in seinem Sitz auf. »Wir müssen uns einen glaubwürdigen Vorwand ausdenken, warum ihr Jungs bei mir im Auto sitzt.«
    Wayne hatte sich darüber bereits Gedanken gemacht. »Wir sind Brüder. Ein unkontrollierbares Duo halbwüchsiger Krimineller. Du tust unseren Eltern,

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