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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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denn?«
    Melissa schob seine Hand weg.
    Ein weiterer Schrei hallte durch die Nacht, diesmal deutlich näher. Dann kam Sybil Huffington ins Innere getaumelt und brach als zitterndes, wimmerndes Häufchen auf dem Kachelboden zusammen. Melissa ließ ihre Tasche von der Schulter gleiten und auf den Boden knallen. Sie machte ein paar zaghafte Schritte auf die gestürzte Schulleiterin zu. Das war hochgradig unvernünftig und sie sollte sich vor allem darum bemühen, ihre eigene Haut zu retten, aber sie konnte nicht anders. Die Frau steckte in Schwierigkeiten. Sie brauchte Hilfe. David und Lindy folgten ihr zögernd in den Korridor.
    Sybil Huffington hob den Kopf und blinzelte sie verwirrt an. »Warum seid ihr Kinder denn nicht in euren Zimmern?«
    Melissas Mund öffnete sich. Ihr Kiefer bewegte sich, aber sie blieb stumm.
    »Ist ja auch egal. Ich will es eigentlich gar nicht wissen.«
    Sybil kniete sich hin und Melissa sah, dass die Bluse der Frau an der Vorderseite völlig zerfetzt war. Blut sickerte in Rinnsalen aus den Fetzen. Eine weitere Wunde an ihrem Unterarm blutete ebenfalls heftig. Es sah beinahe so aus, als habe sie etwas ... gebissen.
    Melissa erinnerte sich an die Betrunkenen, die sie draußen gesehen hatte.
    War das ihr Werk?
    Sybil streckte eine Hand in ihre Richtung aus. »Bitte helft mir. Auf dem Gelände sind Verrückte unterwegs. Sie sind gefährlich.« Sie warf einen Blick hinter sich. »Wir müssen unbedingt diese Tür schließen.«
    Bei ihren Worten setzte sich David in Bewegung und trat hinter die Schulleiterin, während Melissa ihre Hand nahm und ihr auf die Beine half. Sybil drückte ihre Hand kräftig, fast zu kräftig. Sie starrte Melissa in die Augen, wobei ihre eigenen Augen eine Kälte ausstrahlten, die Melissa schaudern ließ. »Seid nur ihr drei hier unten?«
    Melissas Unterlippe zitterte. »Ich ... ich ...«
    Melissa hatte eine Scheißangst. Vor ihr stand eine Frau, die gerade den Preis für die Ermordung eines Mannes ausgehandelt hatte, so wie andere Leute um einen Gebrauchtwagen feilschten (vom Blowjob mal abgesehen). Sie war nicht dumm und würde längst auf die Idee gekommen sein, dass sie sich in der Nähe versteckt und jedes Wort ihrer Unterhaltung mit dem Wächter mitbekommen hatten.
    Sie würde sie auf keinen Fall am Leben lassen.
    Melissa versuchte sich aus dem Griff der Frau zu befreien, aber die Direktorin war stärker und ließ nicht locker. »Du gehst nirgendwo hin, Süße.« Bei diesen Worten veränderte sich ihre Miene. Eine Art anzügliches Grinsen. Merkwürdig. »Deine Freunde werden die Nacht in einer Isolierkammer verbringen und du begleitest mich in mein Büro.«
    Melissa spürte etwas Nasses auf ihrer Hand. Sie warf einen flüchtigen Blick nach unten und sah, dass das Blut aus der Unterarmwunde von Miss Huffington bis auf ihr Handgelenk geflossen war. Die Blutung hielt unverdrossen an. Wie konnte das sein? Das musste tierisch wehtun. Aber vielleicht unterdrückte Adrenalin den akuten Schmerz. In diesem Augenblick wurde ihr etwas bewusst.
    Miss Huffington war nicht nur eine Frau, die vor Mord nicht zurückschreckte.
    Sie war schlicht und einfach völlig durchgeknallt.
    Melissa versuchte noch einmal, sich aus dem Griff zu winden.
    Miss Huffington klemmte mit ihrer freien Hand Melissas Nacken ein und drückte kräftig zu.
    Der Schrei, der ertönte, erschreckte sie beide gleichermaßen. Miss Huffington ließ Melissa los und stürzte auf die Tür zu. David stolperte rückwärts durch die Öffnung, fiel hin und knallte voll auf den Rücken. Melissa ließ ihrerseits einen Schrei los, als der erste der »Betrunkenen« durch die Tür taumelte.
    Melissa erkannte das Mädchen.
    Anna Kincaid.
    Und sie erkannte noch etwas.
    Anna war tot.
    Tot, aber trotzdem irgendwie quicklebendig – und darauf fixiert, kaltblütig zu morden.
    Ihre Augen wirkten leer und glasig, der Mund triefte vor Blut und Melissa glaubte, Fetzen von etwas zu erkennen, das wie rohes Fleisch aussah. Ihr Mund öffnete sich und ein Geräusch ähnlich dem leisen Knurren eines Rottweilers löste sich aus ihrer Kehle.
    Lindy sagte: »Oh MEIN GOTT! Sie ist ein Zombie!«
    Ein Zombie , dachte Melissa, während ihr Verstand auszusetzen schien. Das ist unmöglich.
    David rutschte nach hinten, aber Anna ließ sich auf ihn fallen und versenkte ihren offenen, blutverkrusteten Mund in seinem Nacken, bevor er sich wegdrehen konnte. Ihre Zähne rammten sich in seinen Hals und stießen tief hinein. Als sie ihren Kopf zur Seite

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