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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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stieg in ihm auf. »Wer war es? Sag mir seinen Namen.«
    »Sein Name ist jetzt nicht wichtig.« Sie wischte sich frische Tränen mit einer ungeduldigen Handbewegung aus dem Gesicht. »Er hat es getan und deshalb habe ich dich angerufen. Ich wollte einfach nur weg hier. Aber jetzt ... nach allem, was passiert ist ...« Sie fasste den vorangegangenen Kampf mit einer ausladenden Handbewegung zusammen. »Ich kann meine Freunde nicht im Stich lassen. Wie schon gesagt, dieser Ort ist böse. Er muss niederbrennen.«
    »Okay. Scheiße.« Wayne fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und begann den Raum mit großen Schritten abzuschreiten, bemüht, die Leichen weiträumig zu umschiffen, während er darüber nachdachte. »Wir dürften sogar genug Zeit dafür haben. Die Wachmänner sind alle außer Gefecht gesetzt, soweit ich das beurteilen kann. Aber wie wollen wir die Studenten hier rausholen? Sind die nicht alle in ihren Zimmern eingeschlossen?«
    Ein kleines, zerbrechliches Lächeln stahl sich in Melissas Mundwinkel. »Das ist einfach.«
    Sie beugte sich zu einem der toten Aufseher hinunter und zog einen Schlüsselring aus seinem Gürtel, richtete sich dann wieder auf. »Mit einem dieser Schlüssel hat mich mein Freund David heute Nacht aus meinem Schlafzimmer befreit.« Ihr vages Lächeln wich einem schmerzerfüllten Gesichtsausdruck. »David starb heute Nacht.« Sie wies auf eine Leiche am Boden. »Er hat seinen Arsch für mich riskiert und jetzt ist er tot. Das ist allein meine Schuld.«
    Wayne sah sie missbilligend an. »Melissa, nein. Du kannst dir keinen Vorwurf –«
    »Es ist meine Schuld«, wiederholte sie, diesmal mit lauterer Stimme, in der eine mächtige, unbestreitbare Emotion mitschwang. »Das ist die Wahrheit und Schluss damit. Aber das ist jetzt Vergangenheit. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Ort noch jemanden verletzt. Nicht, solange ich etwas dagegen unternehmen kann.«
    Wayne überlegte, ob er sie darauf hinweisen sollte, dass nicht die MUSI ihren Freund getötet hatte. Es waren Zombies gewesen. Aber er sah die stählerne Entschlossenheit in ihrem Blick und entschied sich dagegen. Außerdem hatte sie ja recht. Dieser Ort war wirklich böse. Seine einzige Funktion bestand darin, jeden nonkonformistischen Gedanken aus den Psychen rebellischer Jugendlicher zu verbannen. Den kleinsten Funken von Individualität oder Kreativität auszulöschen. Sie in hirnlose, wohlerzogene Automaten zu verwandeln. So gesehen auch eine Form von Zombie.
    Also drauf geschissen.
    Er lächelte. »Okay.«
    Melissa erwiderte sein Lächeln und drängte sich ganz eng an ihn. »Ich liebe dich.«
    Dann küsste sie ihn, ließ alle Hemmungen fallen und entfachte mit ihrer Leidenschaft seine eigene. Sie fühlte sich so perfekt an, wenn sie sich an ihn schmiegte. Jede Faser seines Körpers kribbelte und jedes Nervenende schien vor Glück zu explodieren. Er wurde hart, als sie sich gegen ihn drängte. Dann löste sie sich aus der Umarmung und grinste ihn an.
    Wayne schnappte nach Luft und sagte: »Heilige Scheiße. Ich liebe dich auch.«
    Steve räusperte sich. »Ä-hem. Okay, ihr zwei Turteltauben. Wenn wir diesen Laden abfackeln und die anderen befreien wollen, sollten wir uns langsam mal an die Arbeit machen. Also hört auf mit dem Vorspiel.« Er zwinkerte Wayne zu, als er in die Knie ging, um dem anderen Wachmann seine Schlüssel zu mopsen. »Dafür habt ihr später noch genügend Zeit.«
    Wayne seufzte. »Ja, hast recht, Kumpel. Also, wohin zuerst?«
    Melissa trat durch den Torbogen in den Gang. »Hier lang.«
    Wayne und Steve folgten ihr aus dem mit Blut durchtränkten Pausenraum. Draußen im Korridor wandten sie sich nach links und folgten ihr eine kurze Strecke bis zu einer geschlossenen Tür.
    Melissa verharrte mit der Hand auf dem Knauf. »Die Schlafräume sind alle auf der zweiten Etage. Es sollte nicht lange dauern, alle dort rauszuholen.«
    Wayne nickte. »Okay. Cool.«
    Melissa drehte den Knauf und zog die Tür auf.
    Steve sagte: »Moment mal, hörst du –«
    Wie aus dem Nichts tauchte ein Zombie vor ihnen auf. Ein lateinamerikanischer Mann in der Montur eines Putzmannes.
    Er packte Melissa am Schlafittchen und zog sie durch die Öffnung.

17: Frischfleisch
    (Fresh Flesh; Fear, 1982)
    Die Kreatur, die einmal Sybil Huffington gewesen war, hatte nichts mit den restlichen Zombies gemeinsam. Die anderen waren lediglich Fressmaschinen auf Beinen. Hirnlose Monster, die von menschlichen Seelen verlassene Körper bewohnten.

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