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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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wanden sich in den Augenhöhlen des Zombies. Sie war über den Körper eines Wachmanns gebeugt, knorrige Hände gruben sich tief in den aufgerissenen Magen des Toten.
    Der leblose Körper des Mannes war es auch, der dafür sorgte, dass die Tür nicht zufiel. Die Untote wühlte sich aus einem Berg von Eingeweiden hervor und starrte sie unvermittelt an. Erbrochenes triefte über ihr unnatürlich versteiftes Gesicht. Sie öffnete den Mund und ein verwittertes Stück schwarzer Zunge bahnte sich ihren Weg nach draußen, um die Gallenflüssigkeit abzuschlecken.
    Steve hielt sich eine Hand vor den Mund. »Bah, Scheiße.«
    Das Gesicht des toten Mädchens wurde kurz darauf erneut in Kotze gebadet.
    Es schien sie nicht zu stören.
    Das, was noch von Kathy Russo übrig war, dem letzten von Sybil Huffingtons Opfern, das sich seinen Weg zurück an die Erdoberfläche gebahnt hatte, schien es sogar auf stupide Art und Weise zu genießen.
    Steve schenkte Wayne einen Seitenblick. »Tust du mir einen Gefallen, Bruder?«
    Wayne starrte das tote Mädchen an und verzog angewidert das Gesicht, als sie ein wurstartiges Stück Eingeweide zwischen ihren aufgesprungenen, geschwärzten Lippen verschwinden ließ. »Ähm ... was denn, Mann?«
    Steve ließ ein angewidertes Geräusch hören und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. »Wenn wir in ein paar Jahren Geschichten von dieser Scheiße hier erzählen, dann lassen wir die Stelle mit dem Kotzen weg, ja?«
    »Warum?«
    »Das lässt uns wie ein Haufen Pussys rüberkommen.«
    Wayne nickte. »Okay.«
    Steve richtete die Waffe, die er sich angeeignet hatte, auf das Haupt des Zombies und schoss. Die Kugel zerfetzte die vermoderte Fratze des Untoten und schleuderte seinen Körper durch die offen stehende Tür zurück. Er landete lang ausgestreckt in dem kurzen Flurabschnitt dahinter.
    Wayne sah ihn fragend an. »Warum hast du das gemacht?«
    Steve grunzte. »Junge, so macht man das nun mal mit Zombies. Man schießt ihnen in den Kopf. Du hast die Filme doch auch gesehen.«
    Wayne wollte seinen Freund gerade auf das Offensichtliche hinweisen: Dass es sich bei Zombiestreifen um einen Haufen erfundenen Schwachsinn handelte. Und dass man sich nicht auf einen Haufen cineastischen Müll verlassen sollte, wenn im wahren Leben eine fleischfressende Leiche vor einem stand, um nach wirksamen Rezepten für ihre Beseitigung zu suchen. Aber er konnte nicht abstreiten, dass es funktionierte. Der Zombie war tot. Wieder tot. Doppelt tot. Wie auch immer. Er lag da wie eine Schaufensterpuppe und machte keine Anzeichen, wieder aufzustehen. Ihn zu erschießen, konnte man beim besten Willen nicht als Mord bezeichnen. Man konnte niemanden ermorden, der längst tot war.
    »Okay, Zombies. Ich fürchte, du hast recht. Sie existieren wirklich. Aber in den Filmen gibt es immer eine vage Erklärung, warum die Untoten wieder auferstehen. Giftmüll. Voodoo. Irgend so eine Scheiße.«
    Steve nickte. »Stimmt. Oder meinen unangefochtenen Favoriten: Kometenstrahlung.«
    Sie sahen sich an und ihre Augen weiteten sich.
    »Kumpel.«
    »Dieser verfickte Komet.«
    »Genau.«
    Wayne kniete sich hin und fummelte am Gürtel des toten Wachmanns herum.
    »Was machst du da?«
    Er fand die Waffe des Toten und zog sie aus dem Holster.
    »Oh. Gute Idee.«
    Wayne stand auf und ließ die ungeladene 45er seines Vaters in seiner Jackentasche verschwinden. Vielleicht warteten dort drinnen noch mehr Zombies auf sie. Vielleicht auch nicht. In jedem Fall wollte er gerüstet sein. Der Bluff mit der ungeladenen Waffe hatte einmal funktioniert, aber jetzt hatte sich die Lage grundsätzlich geändert.
    Steve stieg über den Körper des toten Wachmanns und betrat das Gebäude. Wayne folgte ihm ins Innere, spürte dabei aber, wie etwas an seinem Hosenbein zerrte. Er schaute nach unten und sah, wie ihn der ausgeweidete Wachmann mit offenen Augen anstarrte. In seinem Blick schien ein Funken von Bewusstsein mitzuschwingen. Und noch etwas anderes. Ein Bedürfnis. Hunger wahrscheinlich. Verdammt. Die Hand des toten Manns glitt in der verstörenden Parodie einer Umarmung an seinem hinteren Bein hinauf. Wayne zuckte zusammen, bewahrte aber einen kühlen Kopf und richtete den Lauf der Waffe auf das Gesicht des Dings.
    Ein ruhiger, leichter Druck auf den Abzug.
    Ein flacher, aber satter Knall, ein Ruck, der durch die gesamte Länge seines Arms ging und seine Schulterblätter erschütterte, dann klappte der Wächter zusammen, womit sich seine Existenz als ins

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