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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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sagte sie sich. Du bist also reingelegt worden. Dann pass jetzt wenigstens auf, dass du nicht auch noch draufgehst. Check den Anzug gründlich durch!
    Der Softsuit war leicht anzuziehen. Man trat einfach hinein wie in einen Overall, schob die Arme durch die Ärmel und schloss die Vorderseite wie mit einem Klettverschluss. Die Nanomaschinen werden durch die Körperwärme aktiviert, wie sie wusste. Sie schob die Finger in die hauchdünnen Handschuhe und fragte sich erneut, wie die virengroßen Nanos sie vorm Vakuum des Raums zu schützen vermochten, ohne sich zu versteifen, wie es bei normalen Handschuhen und Gewebe-Anzügen der Fall war.
    Sie hatte noch nie zuvor einen Nanotech-Helm getragen. Er hing schlaff in ihren behandschuhten Händen wie ein leerer Plastikbeu-tel. Pancho las die bebilderte Bedienungsanleitung auf dem Palmcomp und blies ihn auf wie einen Luftballon. Er blähte sich zu einem starren Kugelhelm auf. Er fühlte sich zwar etwas schwammig an, doch Pancho setzte sich den Helm auf den Kopf und versiegelte ihn am Kragen des Anzugs, indem sie mit zwei Fingern an der Naht entlangfuhr. Wie man einen Gefrierbeutel versiegelt, sagte sie sich.
    Es gab keinen Lebenserhaltungs-Tornister; nur eine kleine grüne Sauerstoffflasche, die für eine Stunde reichte. So stand es jedenfalls in der Bedienungsanleitung.
    Also gut, sagte sie sich. Du hast eine Stunde.
    Die Sicherheitsangestellte von Nairobi hatte Schwierigkeiten zu verstehen, was die fast hysterische Japanerin sagte. Sie rieb sich ständig die Augen und schluchzte hemmungslos. Die zwei afrikanischen Wachen, beides Männer, lagen noch immer bewusstlos auf dem Betonboden.
    Sie rief ihren Vorgesetzten übers Handy an und meldete den Fund: eine Zugmaschinen-Fahrerin und zwei Wachen – alle drei geblendet und außer Gefecht gesetzt.
    »Wo ist der Schlepper?« Das Gesicht des Mannes schaute sie sogar auf dem kleinen Handydisplay unversöhnlich und grimmig an.
    »Nicht hier«, antwortete sie.
    Der Vorgesetzte lächelte fast. »Gut. Alle Zugmaschinen haben Funkbojen. Fragen Sie die Fahrerin nach der Kennung des Schleppers, und dann können wir sein Funkfeuer verfolgen und die Flüchtige aufspüren.«
    »Vorausgesetzt, die Flüchtige ist überhaupt noch im Besitz des Fahrzeugs«, sagte sie spontan.
    Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich noch mehr. »Natürlich unter dieser Voraussetzung«, knurrte er.
    Es war nicht klug, klüger als der Chef sein zu wollen, wurde sie sich zu spät bewusst.
    Pancho zögerte noch, als sie den Schneidkopf des Lasers an die ge-wölbte Metallwand hielt. Ich schneide ein Loch hinein, und die Luft entweicht blitzschnell. Die Leute hier tragen keine Anzüge. Sie konnten getötet werden.
    Dann schüttelte sie den Kopf. Dafür ist die Kuppel zu groß. Wenn die Luft entweicht, schaffen sie Abdichtplatten heran und stopfen das Leck, bis eine Reparatur-Mannschaft eintrifft und es abdichtet.
    Niemandem wird etwas zustoßen außer dir, sagte sie sich, wenn du nicht endlich mit dem Arsch hochkommst.
    Sie betätigte den Schalter des Lasers. Der Infrarot-Strahl selbst war unsichtbar, doch es erschien sofort ein kirschroter glühender Punkt an der Metallwand. Pancho hielt den Laserkopf wie einen altmodi-schen Bohrhammer in beiden behandschuhten Händen und führte ihn langsam in einem Bogen. Sie spürte nichts im Softsuit, sah aber, dass Staub auf dem Boden aufgewirbelt wurde und in der dünnen, rotglühenden Schneidnaht verschwand. Ich bin durch, sagte sie sich.

    Nichts als Vakuum da draußen.
    Die Wand war dick, und die Arbeit ging nur langsam voran, doch schließlich hatte Pancho ein halbkreisförmiges Loch ausgeschnitten, das groß genug war, dass sie hindurchkriechen konnte. Staub und Metallspäne wurden durch die Öffnung gesogen. Als sie den Laser ausschaltete und durchs Loch schlüpfte, sah sie aber, dass noch eine Wand dahinter war. Verdammt! Ein Meteor-Schild.
    Es war eine dünne Wand aus Wabenkernmetall außerhalb der eigentlichen Kuppel, die den Hagel von Mikrometeoriten absorbieren sollte, der unablässig auf die Mondoberfläche prasselte. Grummelnd nahm Pancho den Laser wieder auf und machte sich noch einmal an die Arbeit. Das geht jetzt aber viel schneller, sagte sie sich.
    Sie hörte eine Stimme, die aus nächster Nähe etwas auf Japanisch brüllte – aber sie ignorierte es und sägte mit dem Laser hektisch ein Schlupfloch in den Meteor-Schild.
    »Sie da!«, schrie eine Männerstimme. »Hören Sie sofort auf damit, oder ich

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