Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
liebte er dieses Gefühl. Der einsame Wolf auf der Straße ins Nirgendwo. Unvermittelt fiel ihm noch etwas anderes ein. Mit einer Hand tippte er auf seinem Communicator, suchte im Internet nach Infos, einer speziellen Information. Natürlich kam er so nicht weiter. Er griff auf einige spezielle Datenbanken zu, die ihm nur durch die Mittel des Ordens und dem Kontakt zu einem guten Hacker zugänglich waren. Schliesslich hatte er die Information die er suchte und übertrug sie auf sein Navigationsgerät. Alles klar.
Am Frankfurter Kreuz verließ er nicht die Autobahn um zum Hauptquartier in der Großstadt zu gelangen sondern bog ab Richtung Köln. Der Abt konnte warten, der Orden hatte schließlich zweihundert Jahre gewartet.
Heimwelt
Kal-Sor
Lord Kal-Sor war kaum in seiner Burg angekommen als ihn die Nachricht erreichte. Sofort hatte er sich wieder bereit gemacht, seine prächtigste Rüstung bringen lassen und sich zum Sprungstein begeben. Er war der gefürchteste Ritter des Imperiums, doch den Absender dieser Nachricht ließ auch er nicht warten.
Er trat in das bläuliche Licht und befand sich wenige Augenblicke später auf dem Platz vor der kaiserlichen Bluthalle. Mit ruhigen Schritten überquerte er diesen und trat ein. Seine gewaltige, breitschultrige Gestalt sah in der von tiefblauen Ornamenten geschmückten Rüstung noch beeindruckender aus. Die Schulterstücke waren mit scharfen Zacken versehen, die einen Gegner mit einem Schulterstoss aufschlitzen konnten. Der gesamte Panzer war poliert und die Fackeln des Audienzsaals spiegelten sich darin. Dennoch sah man der Rüstung an, daß sie schon eine Vielzahl von Kämpfen erlebt hatte. Dies war kein Paradestück sondern ein hochentwickeltes Kriegsgerät. Ein langes, schlankes Schwert hing an Kal-Sors Seite. Scharf, schnell und tödlich. In seinen Panzerhandschuhen befanden sich verborgene Klingen, die mit der richtigen Bewegung seines Handgelenks herausfuhren und schon unzählige unachtsame Gegner getötet hatten.
Kal-Sor galt als der mächtigste Lord des Reichs. Unbarmherzig hatte er sich an die Spitze hochgekämpft, seine Gegner ohne Reue ausgelöscht, deren Anhänger gefoltert und getötet, ihre Familien versklavt. Eiskalt und brutal, wie es von einem Lord des Reichs erwartet wurde. Dennoch war ihm in diesem Augenblick unwohl zumute, ein seltenes Gefühl machte sich in seinem Magen breit.
Der Gottkaiser hatte ihn einbestellt.
D as für sich war schon Grund zur Unruhe genug. In Verbindung mit dem gerade fehlgeschlagenen Angriff wurde daraus beklemmende Angst.
Ohne Hast schritt der Kriegsherr auf den dunklen Thron zu. Seine Schritte hallten in der riesigen Halle wieder, die sich, gestützt auf dreißig Meter hohe Säulen, mehr als zweihundert Meter lang erstreckte. Die Bluthalle wurde sie genannt, weil ihr Boden bedeckt war von den braunen Flecken getrockneten Blutes. Der Mittelgang, den er entlang schritt, zeigte nirgendwo mehr die ursprüngliche Farbe des schwarzen Granitbodens. Zu vielen Anlässen wurde hier Blut vergossen. Zum Kaiser berufen zu werden, mochte durchaus so ein Anlass sein.
Wachen der kaiserlichen Garde säumten seinen Weg. Dahinter hatten sich die Mitglieder des Hofstaates versammelt. Eine Audienz des Kaisers gab es nicht häufig und viele Dinge wurden dann abgehandelt. Das Erscheinen des berüchtigten Lord Kal-Sor war der Höhepunkt dieser Audienz.
Sein Blick wanderte über die Reihen der Wachen. Ihre Treue zum Kaiser war legendär. Nur einmal, zumindest soweit bekannt, war eine Offizierin desertiert. Über diese Schande hatte sich ihre ganze Einheit selbst getötet. Soweit die offizielle Version. Gekleidet in das dunkle Blau der Garde schimmerten unter ihren Überhängen goldene Kettenhemden hervor. Bewaffnet mit Schwert, Streitkolben und einer von zweien mit gespannter Armbrust war ein jeder von ihnen ein Meister mit der Waffe und auch im waffenlosen Kampf. Dennoch wäre Kal-Sor durch ihre Reihen gepflügt wie der Schnitter durch das Feld. Nicht nur seine Rüstung und seine Waffen waren ihnen überlegen, nein, er hatte seine natürliche Begabung für den Kampf jahrzehntelang trainiert und seine Fähigkeiten durch dunkle Magie so verstärkt, dass er keinen Gegner fürchten musste. Fast keinen. Unwillkürlich wanderte sein Blick Richtung Thron.
Er hatte fast das Ende seines Weges erreicht. In Thronnähe standen einige der anderen Lords, einschliesslich seines alten Feindes Lord Bal-Kar. Von noch größerer Gestalt a ls
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