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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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zwanzigtausend…«
    »Stimmt, aber das Abkommen wurde nie unterschrieben. Ich kann ihm nur eine Rechnung über meine normalen Gebühren schicken und hoffen, daß er zahlt. Wenn nicht, bin ich der Dumme - zwanzigtausend sind zuviel für ein Schnellverfahren und zuwenig, um einen Anwalt zu bemühen.«
    »Und was hast du jetzt vor?« wollte Tawnia wissen.
    »Am Ball bleiben«, sagte Rockford. »Ich habe was dagegen, den Fall zu den Akten zu legen. Der Bursche ist schuldig. Ich wette meinen guten Ruf darauf. Man sagt, daß keiner mit einem Mord davonkommt, aber Larr Kirkoff kommt mit dem Mord an seinem Vater davon. Die Cops setzen nicht viel Dampf dahinter. Ich kenne sie. Harry Dell ist zu sehr damit beschäftigt, Reden vor Bürgervereinen zu halten. Und Larry bleibt der Mann mit der weißen Weste. Es sei denn, jemand, der Larrys Vater nahestand, würde sich um den Fall kümmern.«
    »Was soll das heißen?« fragte sie schnell.
    »Okay, in der ersten Wut kaufte er einen Killer, de seine Frau umlegt. Das war natürlich übel, aber wie du gesagt hast, in seinem Inneren war er freundlich, nett.«
    »Ich kann dir nicht folgen«, gestand Tawnia verwirrt.
    »Ich habe einfach was dagegen, daß Larry so davonkommt.«
    »Okay«, seufzte sie. »Wieviel?«
    »Zweihundert pro Tag«, sagte Rockford, »plus Spesen.«
    »Hundertfünfundzwanzig«, versuchte sie zu handeln.
    »Hundertfünfundsiebzig.«
    »Hundertfünfzig«, sagte sie, »und ich spendiere das Abendessen.«
    Rockford dachte über den Vorschlag nach, dann schüttelte er ihre Hand.
    Der Wagen fuhr langsam die Straße hinauf in Richtung des Chez Gary, wo sie schon einmal einen Fehlstart beim Abendessen erlebt hatten. Rockford parkte auf der Straße, außer Reichweite des Parkwächters, der glatt einen Dollar für den Kampf mit Rockfords Chevrolet verlangt hätte.
    Arm in Arm gingen sie den Block hinab und ignorierten die Blicke des Parkwächters.
    »Wie lange wird das Ganze dauern?« fragte sie neugierig und sah ihn von der Seite an.
    »Das Abendessen?«
    »Nein, Idiot, die Lösung des Mordfalles.«
    »Oh, das meinst du«, erwiderte er und blieb einen Augenblick stehen. »Ich weiß nicht. Ein paar Tage vielleicht.«
    »Wann fängst du an?«
    »In einer Woche oder so«, antwortete Rockford gelassen und ging weiter.
    »In einer Woche! Willst du mir für die Zwischenzeit etwa Gebühren berechnen?« rief sie aus und schüttelte unwillig den Kopf.
    »Natürlich nicht«, sagte er entrüstet. »So viel Zeit brauche ich zum Nachdenken. Zwischen zwei Fällen mache ich immer eine Woche Pause. Gib mir Zeit, um einen klaren Kopf zu bekommen.«
    »Gib mir Zeit, um einen neuen Klienten zu finde meinst du wohl?«
    »Hast du mit Harry Dell gesprochen?« fragte er ironisch und grinste.
    »Ich wette, meistens brauchst du einen Monat.«
    »Manchmal sogar mehr. Ich brauche eine Menge Zeit Ich denke viel nach.«
    »Und dabei gehst du fischen«, erwiderte Tawnia lächelnd. »Du legst dich in die Sonne. Rockford, du bist ei einmaliger Fall.«
    »Das hast du über Charles Kirkoff auch gesagt. Du siehst ja, was aus ihm geworden ist.«
    Tawnia blieb stehen, drehte Rockford zu sich un preßte ihren Kopf an seine Brust.
    »Jim… bitte, finde seinen Mörder«, flehte sie und drückte sich fester an ihn.
    »Ich weiß, wer sein Mörder ist«, antwortete er. »Ich muß es nur beweisen.«
    »Dann tu es«, bat Tawnia und sah ihn an.
    Rockford küßte sie auf die Stirn, dann warf er eine Blick auf die teure Fassade des Chez Gary.
    »Dieses Lokal kann ich mir nicht leisten«, resigniert er.
    »Ich auch nicht«, antwortete sie. »Seit ich deine Gebüh ren bezahlen muß.«
    Rockford führte sie zurück zu seinem Wagen.
    »Komm«, sagte er. »Ich weiß, wo wir einen erstklassi gen Hamburger mit Chilisauce essen können.«

7
    Ein paar Tage lang beschäftigten sich die Zeitungen mit den Folgen des kommunistischen Vormarschs in Indochina, mit dem ständigen Verfall der Kaufkraft des Dollars und mit der Festnahme eines ehemaligen Preisboxers namens Muzzy Vinette, dem der Mord an Mrs. Charles Kirkoff vorgeworfen wurde.
    In dieser Zeit setzte Rockford zwei weitere Pfosten und vervollständigte so die Fundamente seines Hauses. Er hatte eine weitere Verabredung zum Abendessen mit Tawnia, zwei Verabredungen zum Fischen mit seinem Vater. Das Ergebnis war dreimal Streit, zwei Wetten, ein 36pfündiger Dorsch und ein elfpfündiger Thunfisch. Den Thunfisch schenkte er seinem Vater, der damit die Katze fütterte. Den Dorsch

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