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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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fantastisch fischen Donnerstag habe ich genau hier einen 36pfündige Dorsch gefangen!«
    »Wirklich? Mit welcher Angel?« fragte Jameson neugierig.
    »Vier Meter!«
    »Nicht schlecht. Mr. Rockford, ich glaube, Sie gefallen mir. Wollen Sie meinen Fall übernehmen?«
    »Das kommt darauf an«, entgegnete Rockford. »Was soll ich für Sie tun? Ich mache alles außer einer Schlägerei mit einem Angestellten der McDonald-Imbißstuben-Kette. Ich esse dort sehr häufig, und ich möchte ihnen das Geschäft nicht kaputtmachen.«
    Jameson langte in seine Tasche und holte einen Stoß Bilder hervor. Er gab sie Rockford.
    »Das oberste Foto stellt meine Tochter Susan dar«, sagte er. »Alle nötigen Informationen - wo sie lebt und so weiter - stehen auf der Rückseite. Die anderen Fotos sind Abzüge eines Bildes, das einen Mann namens Mark Chalmers darstellt. Kennen Sie ihn?«
    »Nein«, sagte Rockford und betrachtete die Fotos eines durchschnittlich aussehenden Mädchens und eines außergewöhnlich attraktiven Mannes.
    »Er leitet einen Country Club oben in den Bergen«, fuhr Jameson fort. »Den High Valley Tennis Club. Kennen Sie ihn?«
    »Nein. Mein Sport ist Fischen. Gelegentlich kegle ich auch, aber das ist auch alles.«
    »Nun, Chalmers und meine Tochter sind verlobt…«
    »… und Sie haben was dagegen«, folgerte Rockford sofort.
    »Ich hasse schon den Gedanken.«
    »Mr. Jameson, ich beschäftige mich nur mit Kriminalfällen«, wandte Rockford ein.
    »Würden Sie mich anhören, Mr. Rockford? Chalmers tritt auf wie der britische Prinzgemahl, aber ich versichere Ihnen, er ist keine drei Dollar wert.«
    »Und das bedeutet was?« fragte Rockford und besah sich sein Gegenüber genau.
    »Er ist ein Hochstapler«, erklärte Jameson. »Ich bin in den Straßen von New York aufgewachsen. Ich habe gelernt, wie man seinen Lebensunterhalt in den Straßen von New York verdient.«
    »Und wie verdienen Sie jetzt Ihren Lebensunterhalt?« fragte Rockford.
    »Ich finanziere Projekte. Ich bin ein Engel. Ich finanziere Filme, Fernsehshows, Einkaufszentren. Ich spiele mit Aktien und Grundstücken.«
    »Okay, ich verstehe.«
    »Die Sache ist die: Ich erkenne einen Hochstapler, wenn ich einen sehe«, fuhr Jameson fort. »Mark Chalmers ist ein Hochstapler. Vielleicht ist er vorbestraft, Vielleicht ist er etwas anderes. Auf jeden Fall ist er nicht der Mann, für den er sich ausgibt. Wenn Chalmers wirklich das wäre, was er zu sein vorgibt, nämlich der ehrenwerte Besitzer eines ehrenwerten Tennis Club, wäre er mir als Verlobter meiner Tochter willkommen. Wenn nicht, möchte ich nicht, daß er sie bekommt.«
    »Mr. Jameson…« Rockford wollte etwas einwenden, wurde aber sofort unterbrochen.
    »Rockford«, sagte Jameson rauh, »kommen Sie mir nicht mit dem Einwand, daß Sie nur für Kriminalfälle zuständig sind. Ich sagte, Chalmers ist ein Hochstapler. Ich will behaupten, ich rieche krumme Sachen. Und glauben Sie mir, wenn Sie in der Delancy Street groß geworden sind, haben Sie eine sehr feine Nase für krumme Dinger. Der Mann ist ein Ganove. Damit fällt er in Ihre Zuständigkeit.«
    Rockford seufzte und klopfte auf seine Hosentasche, in der nur eine sehr dünne Brieftasche steckte.
    »Okay«, sagte er. »Ich sehe mir die Sache und den Knaben an. Vielleicht komme ich zu der gleichen Meinung wie Sie. Wenn ja, übernehme ich den Fall.«
    »Abgemacht«, erwiderte Jameson erfreut, schüttelte Rockfords Hand und überreichte ihm eine Visitenkarte »Wann können Sie anfangen?«
    Rockford befragte seine Uhr, die Sonne und die See. »Die Flut dauert noch zwei Stunden«, sagte er. »Dann kann ich anfangen. Ich bin sicher, Sie haben dafür Verständnis.«
    »Absolut«, erwiderte Jameson, drehte sich um und verließ den Strand. Ein paar Sekunden später hörte Rockford, wie ein Wagen angelassen wurde, der sich schnell entfernte. Er warf wieder seine Angel aus.
    *
    Der High Valley Tennis Club lag in einem schmalen Einschnitt der Santa Monica-Berge in der Nähe des Saddle Peak. Es war ein malerischer Fleck, umgeben von grünen Hügeln und hohen Palmen. Wenn man die große Wendeltreppe zum Dachgarten hinaufstieg, hatte man nicht nur eine hervorragende Aussicht auf die sechzehn Tennisplätze, man konnte sogar den Ozean vor Malibu sehen.
    Das Clubhaus war modern und rechtwinklig, es bestand aus Natursteinen und Holzbalken. Auf dem Dachgarten befand sich nicht nur ein Restaurant, sondern auch noch ein kleiner japanischer Garten.
    Der High Valley Tennis Club

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