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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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ähnelte einem teuren Jachtklub, in dem die Boote selten ihre Liegeplätze verließen. Typischerweise war auf dem Dachgarten mehr Betrieb als auf den Plätzen. Die Mitglieder zogen es offenbar vor, über »Eiern Benedictine« für fünf Dollar den Sonnenuntergang zu genießen.
    Rockford und Tawnia Baker stiegen die Treppe zum Dachgarten hinauf. Sie waren leicht außer Atem, denn sie hatten den Fehler begangen, Tennis zu spielen. Rockford wischte sich über die Stirn und überblickte die Szene auf dem Dachgarten. Hundert Leute, alle wohl gekleidet, nahmen einen frühen Lunch ein, der von Kellnern in roten Jacketts serviert wurde. Auf der zierlichen Brücke des japanischen Gartens unterhielt sich ein gutaussehender, gebräunter Mann in einem dunkelblauen Blazer mit einer attraktiven Frau, die ungefähr vierzig Jahre alt sein mochte. Rockford erkannte den Mann als Mark Chalmers und, wie Jameson gesagt hatte, er sah aus, als ob er gerade aus einem vornehmen Club in Princeton käme.
    »Das ist schon was«, sagte Tawnia.
    »Chalmers?«
    »Nein«, antwortete Tawnia, »der Club.«
    »Yeah«, bestätigte Rockford, »das stimmt. Du müßtest dich hier eigentlich ganz wohl fühlen.«
    »Ich war wirklich überrascht, als Chalmers meine Bewerbung um Aufnahme in den Club positiv beschied.«
    »Warner Jameson ist eine gute Empfehlung.«
    »Ganz bestimmt. Er hat uns hier eingeführt. Wenn ich Chalmers und seine Tochter auseinanderbringen kann, sind unsere Probleme gelöst.«
    »Laß mich erst einmal herausfinden, ob er ein Ganove ist. Kannst du dir in der Zwischenzeit nicht einen anderen suchen?« fragte Rockford.
    Tawnia ließ ihren prüfenden Blick über die Tische wandern und entdeckte ein Dutzend vielversprechende Möglichkeiten.
    »Ich denke schon«, antwortete sie. »Das ist irgendwie aufregend. Tust du das öfter? In vornehmen Clubs herumschnüffeln?«
    »Ich bin kein Typ für Clubs.«
    »Weil du schwitzt, wenn du Tennis spielst«, entgegnete Tawnia mit einem Lächeln.
    Rockford warf dem Mädchen statt einer Antwort einen wütenden Blick zu.
    »Auch gut«, sagte sie und zuckte die Schulter. »Meines Aufgabe besteht nur darin, dich mit Mark zusammenzubringen. Komm, ich stelle dich vor, aber rede nicht zuviel. Er ist ein bißchen reserviert.«
    »Du meinst, ich kann ihm nicht auf die Schulter klopfen und Kumpel zu ihm sagen?«
    »Kaum«, bemerkte sie und winkte Chalmers zu. Lächelnd trennte er sich von der Frau, mit der er gerade gesprochen hatte, und schlenderte auf sie zu.
    »Miß Baker«, sagte er fröhlich. »Es freut mich, Sie begrüßen zu können. Ich hoffe, Sie haben das erste Spiel auf unseren Anlagen genossen.«
    »Aber ja«, antwortete sie und schüttelte seine Hand. »Mark, ich möchte, daß Sie Jim Rockford kennenlernen.«
    »Hallo, Jim«, grinste Chalmers. »Sie sind also der erste Gast unseres neuesten Mitglieds.«
    »Ich glaube ja.«
    »Was machen Sie so, Jim?« fragte Chalmers höflicherweise.
    »Ich bin…«
    »… er ist als Versicherungsprofilanalytiker tätig«, unterbrach ihn Tawnia.
    Chalmers blickte skeptisch drein, und Rockford sah wütend aus.
    »Aber mein Bruder verkauft Autos in Montana«, sagte Rockford.
    »Oh«, staunte Chalmers. »Hören Sie, Tawnia, warum spielen Sie nicht eine Partie Backgammon mit uns? Sue und Sybil sitzen schon am Tisch. Wir wollen versuchen, ein bißchen von unserem Geld zurückzugewinnen. Sie haben uns gestern ganz schön ausgenommen.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte sie zögernd und blickte Rockford an, als ob sie auf ein Zeichen von ihm wartete.
    »Kommen Sie«, drängte Chalmers. »Es ist nicht mehr als fair.«
    »Geh schon, Schätzchen«, bekräftigte Rockford. »Ich kurve hier ein bißchen herum und verkaufe ein paar Versicherungen. Vielleicht kaufe ich mir was zu essen und schütte es mir übers Hemd.«
    Chalmers schien sich von Rockford durch und dur abgestoßen zu fühlen. Und Tawnia drohte in Ohnmacht zu fallen.
    »Oh, Jim«, sagte sie schließlich, »du bist so ein Spaßvogel.«
    »War nett, Sie kennenzulernen, Mark«, bemerkt Rockford und setzte sich in Richtung Bar in Bewegung.
    Die Bar war in einer Nische untergebracht und im angedeuteten Südsee-Stil dekoriert. Ein Paar saß auf hohe Barhockern. Rockford bestellte einen Scotch mit Soda und drehte sich um, um Chalmers im Auge zu behalten. Chalmers hatte Tawnia zu seinem Tisch gebracht, wo sie mit Backgammon beschäftigt war.
    Wer immer Chalmers sein mochte, dachte Rockford, eij spielte sein Spiel gut. Sein

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